Am 11.11. startet eigentlich die Karnevalssaison. Doch in Zeiten von Corona verläuft auch der Karneval 2020 anders. In Köln soll eine Corona-Demo stattfinden. Was für Jecken verboten und was erlaubt ist, sowie alle News zum Karnevalsauftakt gibt es hier.
In den Karnevalshochburgen in Nordrhein-Westfalen (NRW) steigt am 11.11. traditionell der Auftakt der Karnevalssaison. In Pandemie-Zeiten fällt das aufgrund der Beschränkungen jedoch weitgehend ins Wasser. Zudem gilt in einigen Städten, unter anderem in Köln, ein Alkoholverbot. Auf Plakaten wird für den Feier-Verzicht geworben.
Karneval 2020 fällt aufgrund der Corona-Pandemie aus
Der dortige Innenminister Herbert Reul (68, CDU) appellierte nun noch einmal eindringlich an die Bevölkerung. "Auch, wenn in diesem Jahr alles anders ist und die offiziellen Feiern zum Start in die fünfte Jahreszeit ausfallen, kann ich jedem Jecken nur dringend raten: Bleiben Sie zu Hause."Veranstaltungen gibt es nicht in Köln, noch nicht einmal die ursprünglich geplante Eröffnung des närrischen Treibens ohne Zuschauer in der Wagenbauhalle des Festkomitees. Sie sollte vom WDR übertragen werden - aber angesichts der steigenden Infektionszahlen hat der Sender auch das abgesagt.
Karnevalsauftakt am 11.11.2020: Polizeikontrollen u.a. inKöln, Essen, Duisburg, Bielefeld und Münster
Er könne als leidenschaftlicher Karnevalist nachempfinden, wie schade dies sei, sagte Reul in seinem Statement. Er kündigte außerdem an, dass die Polizei Kontrollen durchführen werde. In Köln, Essen, Duisburg, Bielefeld und Münster werde hierzu sogar die Bereitschaftspolizei eingesetzt. "Wir müssen weiter alles daransetzen, die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen und gleichzeitig die Einschränkungen so gering wie möglich halten", so Reul weiter. Bei Verstößen werde konsequent eingeschritten. Er hoffe, dass alle verantwortungsvoll bleiben.
Karneval 2020 während Corona-Pandemie: Jecken sollen keine Privat-Partys feiern
Auch die Stadt Köln twitterte einen ähnlichen Appell. "Bitte haltet euch am Mittwoch an die Regeln und schmeißt keine Privat-Partys", heißt es in dem Tweet, den auch die Kölner Polizei auf ihrem Account teilte. Es blute einem das Herz, aber nur wenn man gemeinsam an einem Strang ziehe, könne man die Pandemie bremsen.
Karneval 2020 News aktuell zum Karnevalsauftakt am 11.11.:
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+++ 11.11.2020: Hoppeditz nimmt die "Jecken mit dem Aluhut-Kostüm" aufs Korn +++
Die Düsseldorfer Karnevalsfigur Hoppeditz hat am Mittwoch nach ihrem Erwachen zu Beginn der neuen Karnevalssaison die "Jecken mit dem Aluhut-Kostüm" aufs Korn genommen. "All die, die glauben, sind dabei, datt die Erde 'ne Scheibe sei", reimte er. "Ich Andersdenken prima heiße, doch wird es braun, ist das echt Scheiße."
Der von Tom Bauer verkörperte Hoppeditz trat dieses Mal wegen Corona unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Ratsaal der Stadt auf. Sein Auftritt wurde jedoch live ins Internet übertragen. Zur US-Wahl reimte Hoppeditz: "Großes Kino, really thrilling - inklusive Fakten-Killing. Happy Ending now is klar: Winning Pennsylvania." Für die Zukunft wünsche er sich, dass Donald Trump nur noch zwischen Gartencenter, Dildoshop und Krematorium auftreten möge. "Um seine Lügen weiterzuverbreiten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten."
Dem neu gewählten Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) hielt Hoppeditz vor, sich zuvor bei den Kölnern "eingeschleimt" zu haben - er war dort Stadtdirektor. "Hier ruft man übrigens Helau", erinnerte er ihn - der Kölner Karnevalsruf ist Alaaf. Keller, der im Anschluss ebenfalls noch eine Büttenrede hielt, verteidigte sich: "Tatsächlich war es für die Kölner jahrelang ein Graus, dass ich dort Stadtdirektor war - doch niemals ganz zuhaus." Er habe ja in Düsseldorf gewohnt, weil das die Stadt seines Herzens sei.
+++ 11.11.2020: 11.11. ganz anders: Narren-Schalte zum Karnevalsbeginn +++
Ganz anders als sonst sind Karnevalisten an diesem 11.11. in die neue Narrensaison gestartet: Erstmals schalteten sich Jecken an diesem Tag bundesweit digital zusammen, um den offiziellen Beginn am Mittwoch um 11.11 Uhr vor den heimischen Bildschirmen zu begehen. "Es ist ein Tag, den wir so schnell nicht mehr vergessen werden: Komplett alles anderes - die karnevalistische Welt steht auf dem Kopf", sagte der Präsident vom Bund Deutscher Karneval (BDK), Klaus-Ludwig Fess, im saarländischen Bexbach.
Es sei aber kein Grund zum Traurigsein: "Wir sprechen den Karnevalisten und den Menschen im Wohnzimmer Mut zu und zeigen: Jawohl - der Karneval lebt, das Kulturgut ist vorhanden»", sagte Fess zum Live-Stream im Internet, zu dem der BDK eingeladen hatte. Die Narren-Schalte mit Luftschlangen und Konfetti ging mit einem bunten Programm aus Musik, Videobotschaften und einer Talkrunde an den Start. Auch ein neues Musikvideo mit einem speziellen BDK-Song «Die längste Polonaise auf der Welt», bei der jeder 1,50 Meter Abstand hält, wurde erstmals gezeigt.
Hunderte Jecken verfolgten den Start in die fünfte Jahreszeit im Internet und schickten Grüße unter anderem aus Aachen, München, Köln, Mainz, Franken, Thüringen und Österreich. Närrisches Feiern auf Plätzen und Straßen, wie sonst am 11.11. in den Hochburgen üblich, fällt wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr aus. Der BDK zählt rund 2,6 Millionen Mitglieder in mehr als 5.300 Vereinen und Zünften.
+++ 11.11.2020:Kölner Karnevalsprinz am 11.11.: "Diesmal nicht" +++
Der Kölner Karnevalsprinz Sven I. feiert den Auftakt der närrischen Saison dieses Jahr nur sehr verhalten. "Der 11.11. läuft heute unter dem Motto 'Diesmal nicht', weil das aktuelle Infektionsgeschehen nichts anderes zulässt", sagte der Oberjeck am Mittwoch vor dem Kölner Dom der Deutschen Presse-Agentur. Er werde deshalb in einem Krankenhaus an das medizinische Personal 111 Weckmänner verteilen.
"Frohsinn heißt ja nicht, dass man gegen das Infektionsgeschehen verstößt, im Gegenteil", erläuterte Sven I. "Frohsinn bedeutet, dass man den Menschen Freude bringt, und gerade in Krisenzeiten ist das wichtig, damit die Menschen einen Lebensmut haben. Karneval darf man nicht verwechseln mit Saufen und über die Stränge schlagen."
+++ 11.11.2020: Karnevalsbeginn auf Sparflamme - Großes Polizeiaufgebot in Köln +++
Der 11.11. soll an diesem Mittwoch ein Tag wie jeder andere werden. Wegen Corona ist der Auftakt der Karnevalssaison abgesagt. "Bleiben Sie zu Hause", appellierte NRW-Innenminister Herbert Reul an die Bürger. Die Polizei werde die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollieren und bei Verstößen "konsequent einschreiten", sagte der CDU-Politiker. Normalerweise wird Köln am 11.11. von Hunderttausenden Karnevalstouristen besucht. Diesmal jedoch sind alle Feiern abgesagt, und es gilt ein Alkoholverbot, auch auf der Straße. Die Polizei will mit mehreren Hundertschaften im Einsatz sein, um sicherzustellen, dass die Verbote auch eingehalten werden. Angemeldet ist auch eine Kundgebung gegen die Corona-Schutzbestimmungen.
Die Karnevalisten setzen gegen diese Demos noch ein besonderes Zeichen: Die Roten Funken wollen über der Innenstadt einen Zeppelin mit einer klaren Botschaft aufsteigen lassen. Auf der einen Seite steht auf Kölsch "Bliev zohuss" (Bleib zuhause), auf der anderen auf Hochdeutsch "Bleibt gesund".
+++ 10.11.2020: Erster digitaler Karnevalsauftakt wegen Corona +++
Der Bund Deutscher Karneval (BDK) will zumindest für ein bisschen jecke Stimmung in den eigenen vier Wänden sorgen - und lädt zur bundesweit ersten digitalen Eröffnung der Session ein. "Wir wollen in diesen Zeiten trotzdem präsent sein und die Freude in die Wohnzimmer bringen", sagte BDK-Präsident Klaus-Ludwig Fess im saarländischen Bexbach. Das sei aber kein Aufruf zum Partymachen; die Leute sollten zu Hause bleiben und nicht rausgehen. Bei einem Livestream, der unter anderem über die Seite www.karnevaldeutschland.de (ab 10.45 Uhr) zu sehen sein wird, werde ein buntes Programm geboten.
+++ 10.11.2020: Polizei Köln am 11.11. mit mehreren Hundertschaften im Einsatz +++
Die Kölner Polizei will am Mittwoch zum traditionellen Karnevalsbeginn mit mehreren Hundertschaften im Einsatz sein. "Für uns steht diesmal am 11.11. der Gesundheitsschutz des Einzelnen wie auch der Öffentlichkeit im Vordergrund", sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Normalerweise wird Köln am 11.11. von Hunderttausenden Karnevalstouristen besucht. Diesmal sind jedoch alle Feiern abgesagt, und es gilt ein Alkoholverbot, auch auf der Straße.
"Wir appellieren an die Vernunft der Menschen, die Regeln einzuhalten und zu erkennen, dass es dieses Jahr nicht anders geht", sagte der Polizeisprecher. "Anders als in den Vorjahren wird für uns die Zielrichtung sein, auch kleine Gruppen und Einzelpersonen anzusprechen." Man wolle verhindern, dass es zu Gruppenbildungen komme.
Angemeldet sind für Mittwoch auch zwei Kundgebungen gegen die Corona-Schutzbestimmungen. Die eine findet am rechten Rheinufer auf der Deutzer Werft statt, die andere auf dem Ebertplatz in der Innenstadt. Man werde diese Versammlungen im Auge behalten, sagte der Polizeisprecher. Coronabedingt gelte in Köln generell eine Höchstgrenze von 100 Personen für Demonstrationen.
+++ 10.11.2020: Digitales Hoppeditz-Erwachen in Düsseldorf zum Karneval 2020 +++
In Düsseldorf findet das traditionelle Hoppeditz-Erwachen in digitaler Form statt. Dazu hat das Comitee Düsseldorfer Carneval die Seite "hoppeditz.helau.cc" eingerichtet. Außerdem kann man dem Hoppeditz - einer fiktiven Narrenfigur - per Zoom-Video-Schalte zujubeln. Statt vor mehreren Tausend Zuschauern auf dem Platz vor dem Rathaus aus einem Senftopf zu klettern, wird Hoppeditz-Darsteller Tom Bauer seine Rede hinter verschlossenen Türen halten. Ein Alkoholverbot auf den Straßen so wie in Köln ist nach jetzigem Stand in Düsseldorf nicht geplant.
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Am 11.11 stehen #diesmalnicht die Funkenmariechen auf den großen Bühnen. Es blutet uns das Herz, aber nur wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir die #Corona-Pandemie bremsen. Bitte haltet euch am Mittwoch an die Regeln und schmeißt keine Privat-Partys. ❤️ pic.twitter.com/V5uTTAvJly
— Stadt Köln (@Koeln) November 7, 2020
Hier gibt es die Geschichte des Kölner Rosenmontagszugs.
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