Blutige Szenen in Berlin-Mitte im Monbijoupark: Ein 13 Jahre alter Junge wird bei einer Messerstecherei tödlich verletzt. Am Montag stellte sich der mutmaßliche Täter der Polizei. Ein schwacher Trost für die Familie des toten Jungen.
Nach dem Tod eines 13 Jahre alten Jungen durch einen Messerstich in Berlin suchte die Polizei am Montag weiter nach dem Täter. Dies teilte ein Polizeisprecher mit. Einzelheiten zum genauen Tathergang oder dem Motiv des Täters gibt es bislang nicht. Am Montagnachmittag dann die Überraschung. Ein Mann stellt sich bei der Polizei. Er kam am Montag gemeinsam mit seinem Anwalt zur Polizei, teilte die Polizei jetzt via Twitter mit.
13-Jähriger mit Messer getötet - Täter stellt sich der Polizei
Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 41-jährigen Mann, der türkischer Staatsangehöriger ist, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Montag mit. Der Mann werde im vernommen. Über die Hintergründe der Tat sei zunächst nichts bekannt, hieß es weiter. Nur so viel, Hinweise auf ein rassistisches Motiv lägen nicht vor.
1/2 Im Zusammenhang mit der tödlichen Auseinandersetzung vom Monbijoupark von vorgestern Abend hat sich heute ein 41-jähriger Mann türkischer Staatsangehörigkeit bei der #Mordkommission gestellt. Der tatverdächtige Mann wird gegenwärtig als Beschuldigter vernommen.
— Generalstaatsanwaltschaft Berlin (@GStABerlin) November 2, 2020
Junge (13) tödlich verletzt! Polizei suchte nach flüchtigem Täter
Zuvor hatte die Polizei nach einem rund 45 Jahre alten Mann mit "Oberkopfglatze" und "graumeliertem Vollbart" gesucht, hieß es in einem Aufruf über Twitter. Wer in der Nacht zu Sonntag entsprechende Beobachtungen im Monbijoupark in Mitte gemacht habe, solle sich bei der Polizei melden.
Der 13-Jährige war in der Nacht zum Sonntag bei einem Streit tödlich verletzt worden. Ein bis dahin unbekannter Mann soll das Kind mit einem Messer angegriffen und zudem einen jungen Mann schwer verletzt haben, wie die Staatsanwaltschaft bestätigte. Der in einem Krankenhaus liegende Schwerverletzte ist 22 Jahre alt. Fotos zeigen eine Kerze und Blumen, die in der Unterführung zum Monbijoupark für den getöteten Jungen abgelegt wurden.
Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hatte am Sonntag mitgeteilt, der Junge werde obduziert, um aus den Verletzungen Rückschlüsse auf Einzelheiten des Tatablaufs zu erhalten.
Junge (13) im Monbijoupark erstochen, 22-Jähriger verletzt - Streit als Tat-Motiv?
Nach Erkenntnissen der Polizei waren die beiden Opfer am späten Samstagabend in einer siebenköpfigen Gruppe unterwegs. Bis auf den 22-Jährigen habe sie nur aus Kindern und Jugendlichen bestanden. Gegen 22.40 Uhr soll die Gruppe in Höhe eines Durchgangs zwischen dem James-Simon-Park und dem Monbijoupark mit einem derzeit noch unbekannten Mann zusammengestoßen und in Streit geraten sein.
Im Handgemenge soll der bislang Unbekannte dann ein Messer gezogen und damit den 13-Jährigen sowie den 22-Jährigen angegriffen. Anschließend flüchtete er. Der Junge starb trotz Wiederbelebungsversuchen noch im Park, der 22-Jährige kam in eine Klinik.
Vater des toten Jungen erhebt schwere Vorwürfe gegen Berliner Jugendamt
Nach dem Tod des 13-Jährigen erhebt der Vater des syrischen Flüchtlingsjungen nun schwere Vorwürfe gegen das Jugendamt Steglitz-Zehlendorf, das seinen Sohn unter Obhut hatte. "Wir haben ihn dort vor einem Jahr hingegeben, damit das Jugendamt besser auf ihn aufpasst. Und besser erziehen kann, weil er auf uns nicht hört.", zitiert "Bild" den trauernden Vater. Fast weinend erklärte er: "Ich habe ihnen das Leben meines Sohnes anvertraut. Und nun wurde er tot im Park gefunden!" Das betroffene Jugendamt hat sich bislang nicht zu dem Vorfall geäußert.
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loc/news.de/dpa
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