Nackt, blutüberströmt und mit gebrochenem Rückgrat wurde das 20-Jährige Missbrauchsopfer in einem Feld gefunden. Zwei Wochen kämpfte sie um ihr Leben, nun ist sie tot. Der umstrittene Umgang der Polizei mit dem Fall hat nun personelle Konsequenzen.
Der umstrittene Umgang der indischen Polizei mit einer tödlichen Gruppenvergewaltigung hat personelle Konsequenzen. Der zuständige Polizeichef in der Stadt Hathras wurde wegen Amtsversagens ebenso wie vier seiner Mitarbeiter suspendiert. Das ließ der Regierungschef des betroffenen Bundesstaates auf Twitter mitteilen. Das Verbrechen und die offenkundigen Versäumnisse lösten auch am Wochenende in mehreren Regionen Indiens wieder Proteste aus.
Gruppenvergewaltigung in Indien: 20-Jährige stirbt nach Missbrauch durch 4 Männer
Mitte September war in Hathras eine 20-Jährige einer Gruppenvergewaltigung zum Opfer gefallen. Berichten lokaler Medien zufolge fand die Familie die junge schwerverletzte Frau auf einem Feld außerhalb ihres Dorfes - nackt, blutüberströmt und mit gebrochenem Rückgrat. Die 20-Jährige, die aus der niedrigsten indischen Kaste stammt, starb zwei Wochen später. Vier Männer aus ihrem Dorf, alle aus einer höheren Kaste, wurden festgenommen.
Schwere Vorwürfe: Polizisten verbrennen Leiche des Opfers ohne Zustimmung der Eltern
Die nun suspendierten Polizisten sollen die Anzeige der Familie nur widerwillig aufgenommen haben. Zugleich wird ihnen vorgeworfen, die Leiche der 20-Jährigen bei Nacht und Nebel im Krematorium verbrannt zu haben, ohne die Familie vorher um Erlaubnis zu bitten. Dies hatte viele Dalits, also Angehörige der Kaste des Opfern, in Wut versetzt.
Indien noch immerpatriarchischgeprägt - Dalit-Frauen oftmals doppelt diskriminiert
In der patriarchisch geprägten Gesellschaft Indiens, wo auch heute noch vielen Menschen das Kastenwesen wichtig ist, obwohl es offiziell abgeschafft ist, erleiden Dalit-Frauen oft doppelte Diskriminierung. Der Regierungschef von Uttar Pradesh, Yogi Adityanath, setzte eine Ermittlungskommission ein. Sie soll in einer Woche Bericht erstatten.
Immer wieder schocken Vergewaltigungen in Indien die Welt
2012 hatte ein besonders brutaler Vergewaltigungsfall einer Studentin in einem Bus in der Hauptstadt Indien und der Welt gezeigt, dass das Land ein grundsätzliches Vergewaltigungsproblem hat. Nach offiziellen Zahlen wird alle 15 Minuten eine Frau oder ein Mädchen vergewaltigt - und nicht alle Fälle werden erfasst. Viele Inderinnen schweigen darüber. Nur besonders brutale Fälle machen Schlagzeilen im Land.
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fka/news.de/dpa
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