Ein unbeschwerter Ausflug auf den Spielplatz wäre für ein kleines Mädchen in Berlin-Friedrichshain beinahe zu einer Tragödie geworden. Augenzeugen griffen beherzt ein, als sich ein Mann der Zweijährigen näherte.
Immer wieder liest man in den Medien davon, dass kleine Kinder spurlos verschwinden, von entsetzlichen Missbrauchsfällen, von Tragödien, die sprachlos machen. Dabei gehen Kinderschänder nicht nur im Schatten der Dunkelheit an einsamen Orten ihren perversen Trieben nach. Dass Kinderfänger ihr abartiges Werk am helllichten Tag, vor den Augen unzähliger Zeugen anbahnen, zeigt ein bestürzender Fall, der sich vor wenigen Tagen im Berliner Bezirk Friedrichshain abspielte.
Versuchte Kindesentführung in Berlin-Friedrichshain: Kinderfänger schlägt am Boxhagener Platz zu
Wie unter anderem in der "Bild" und der "Berliner Zeitung" zu lesen ist, soll sich die erschreckende Szene in den Abendstunden des 18. Juni 2020 auf einem Spielplatz am Boxhagener Platz abgespielt haben. Hier tobten unzählige Kinder, um das Sommerwetter auszunutzen unter den wachsamen Augen ihrer Eltern. Ein kleines Mädchen, gerade zwei Jahre alt, wäre jedoch um ein Haar in eine widerliche Falle getappt.
Zeugin folgt Kinderfänger nach Spielplatz-Entführung
Eine Augenzeugin wurde gewahr, wie sich ein ungepflegter Mann dem Spielplatz näherte und die Kleine ansprach, deren Mutter gerade in ein Gespräch vertieft war und ihre Tochter kurz aus den Augen gelassen hatte. Der Unbekannte und die Zweijährige wechselten einige Worte, wenig später hatte der Mann das Kind an der Hand und schickte sich an, den Spielplatz zu verlassen. Dem beherzten Eingreifen einer Augenzeugin ist es zu verdanken, dass Schlimmeres geschah.
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Zivilcourage in Berlin: Mutter und Kioskbesitzer stellen Entführer von Mädchen
Die Zeugin, selbst Mutter eines kleinen Kindes, nahm die Verfolgung auf und beobachtete, wie der mutmaßliche Kindesentführer das Mädchen auf seine Schultern nahm. Die Augenzeugin bat einen Kioskbesitzer um Hilfe, der 44-Jährige rannte dem Unbekannten sofort hinterher und sprach ihn direkt an. Auf die Frage, ob es sein Kind sei, das er auf den Schulter habe, antwortete der Kinderfänger mit "Nein", wie die "Bild" schreibt. Die schockierende Situation wurde von einem Zeugen per Handyvideo festgehalten.
Berliner Kinderfänger war polizeibekannt und psychisch gestört
Dem unnachgiebigen Eingreifen des Kioskbetreibers ist es offenbar zu verdanken, dass das Mädchen zum Spielplatz zurückgebracht wurde. Dort sei bereits Panik ausgebrochen, als die Mutter der Zweijährigen das Verschwinden ihrer Tochter bemerkt hatte. Wenig später war bereits die Polizei vor Ort und nahm den Kinderfänger in Gewahrsam. Der "Bild" zufolge stand der Mann, der 44 Jahre alt und polizeibekannt sein soll, zum Zeitpunkt des Geschehens unter Alkoholeinfluss.
Mann (44) entführt Kind von Spielplatz - und wird von der Polizei freigelassen
Doch obwohl der Mann am helllichten Tage ein Kind von einem Spielplatz entführte, darf der Kinderfänger inzwischen wieder unbehelligt durch Berlin laufen. "Zu diesem Zeitpunkt lagen die Voraussetzungen zum Erlass eines Haftbefehls nicht vor, weshalb er entlassen werden musste", gab ein Sprecher der Berliner Polizei die Gründe an. Im Zuge der Ermittlungen habe sich ergeben, dass der Täter keine pädophilen Neigungen aufweise, sondern eine psychische Störung habe. Fluchtgefahr läge zudem keine vor, da der 44-Jährige einen festen Wohnsitz vorweisen konnte. Ob der Mann nach psychologischer Untersuchung in eine psychiatrische Klinik gebracht werden könne, sei noch nicht abschließend geprüft, hieß es in der "Bild".
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loc/news.de
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