Im Vermisstenfall Madeleine McCann ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig wegen Mordes - im Fokus steht ein gewisser Christian B. Doch obwohl der 43-Jährige wegen Kindesmissbrauchs vorbestraft ist, schrillten kurz nach Maddies Verschwinden bei der portugiesischen Polizei nicht die Alarmglocken.
Der Fall Madeleine McCann beschäftigt die Polizei seit nunmehr 13 Jahren. Im Mai 2007 verschwand das damals knapp vierjährige Mädchen spurlos aus einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz. Jetzt könnte das Rätsel um das verschwundene britische Kind kurz vor der Aufklärung stehen. Seit Anfang Juni 2020 kreisen die Ermittlungen der Polizei und Staatsanwaltschaft verstärkt um einen gewissen Christian B., der gegenwärtig aufgrund von Drogendelikten eine Haftstrafe verbüßt.
Madeleine McCann seit 2007 vermisst: Deutscher Christian B. im Fokus der Mordermittlungen
Die Ermittler haben Grund zu der Annahme, dass der heute 43-Jährige vor 13 Jahren in das Verschwinden der kleinen Maddie McCann nicht nur verwickelt war, sondern maßgeblich daran beteiligt war, dass das Mädchen seitdem wie vom Erdboden verschluckt war. Vor allem in Großbritannien, der Heimat von Maddie McCann, sind tagtäglich neue Enthüllungen aus Ermittlerkreisen in der Presse zu lesen - bisweilen sind die kolportierten Informationen haarsträubend und decken vermeintliche Missstände bei der Ermittlungsarbeit auf.
Christian B. als Kinderschänder vorbestraft nach sexuellem Missbrauch von Mädchen (6)
So verhält es sich auch mit dem neuesten Bericht im "Mirror", der ein schauriges Geständnis von Maddies mutmaßlichem Mörder Christian B. enthüllt. Der gebürtige Deutsche sei den Behörden bereits vor Maddies Verschwinden als Kinderschänder bekannt gewesen. Christian B. selbst habe seine pädophilen Neigungen vor Gericht eingestanden, als er 2006 wegen Diebstahls angeklagt wurde. Damals soll der Angeklagte angegeben haben, eine 18-monatige Haftstrafe wegen Kindesmissbrauchs in Deutschland verbüßt zu haben. Im Alter von 17 Jahren soll der Mordverdächtige im Fall Maddie ein sechsjähriges Mädchen in Bayern sexuell missbraucht haben.
Versagte die Polizei in Portugal? Ermittler ließen Christian B. zurück nach Deutschland
Dennoch hätten die portugiesischen Ermittler B. nicht in angemessenem Umfang befragt, nachdem Maddie McCann Anfang Mai 2007 in Portugal verschwand. B., der zeitweise in Portugal lebte, habe vielmehr unbehelligt nach Deutschland zurückkehren dürfen. Fraglich ist, ob die Informationen zu Vorstrafen zwischen deutschen und portugiesischen Behörden ausgetauscht wurden, als Christian B. des Diebstahls angeklagt wurde.
Kinderpornos im Wohnmobil gefunden: Pädophilen-Fahrzeug gibt Rätsel auf
Erschwerend kommt hinzu, dass Christian B. zur fraglichen Zeit wiederholt mit einem XXL-Wohnmobil zwischen Deutschland und Portugal gependelt sein soll. In dem Camper seien, so wurde erst kürzlich berichtet, neben Kinderbekleidung auch kinderpornographische Aufnahmen entdeckt worden - Beweismittel, die Christian B. im Falle einer Anklage schwer belasten könnten.
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loc/news.de