Sind Millionen Deutsche bereits immun gegen Corona? Eine aktuelle US-Studie nährt die Hoffnung, dass man Immunität nicht erst durch eine Coronavirus-Infektion erreicht. Ist damit ein Ende der Epidemie in Sicht?
Noch immer gewinnen Forscher weltweit täglich neue Erkenntnisse das tödliche Coronavirus betreffend. Eine US-Studie macht nun Hoffnung, dass ein Ende der Corona-Epidemie früher eintreten könnte, als bisher erwartet. Demnach könne eine Immunität gegen das Coronavirus auch auf anderem Wege als durch eine Covid-19-Infektion erreicht werden.
Coronavirus-News aktuell: Millionen Deutsche bereits gegen Corona immun?
In der Studie, die im Fachjournal "Cell" veröffentlicht wurde, schreiben die Experten darüber, dass diverse Coronaviren bereits seit Jahren im Umlauf sind. Diese führten bei den Infizierten jedoch nicht zu einer Covid-19-Erkrankung, sondern lösten lediglich harmlose Erkältungen aus. Die Wissenschaftler beschäftigten sich nun mit der Frage, ob die Immunzellen, die der menschliche Körper gegen die harmloseren Coronaviren gebildet hat, bereits ausreichen, um auch gegen das neue Sars-CoV-2 immun zu sein.
Durch frühere Erkältungen immun gegen Coronavirus?
"Wenn die Immunreaktion auch in epidemiologischen Studien bestätigt wird, könnte eine Durchseuchung von 20 bis 30 Prozent ausreichen, um die exponentielle Verbreitung zu unterbrechen", erklärte Prof. Jonas Schmidt-Chanasit, Virologe am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg, gegenüber der "Bild"-Zeitung. In diesem Zusammenhang sei der Blick in den Norden nach Schweden von großer Bedeutung. "Dort sind bereits 20 Prozent durch eine Infektion wahrscheinlich immun. Wenn frühere Coronavirus-Infektionen sich auf die Immunität auswirken, wird es sich in den schwedischen Fallzahlen in den nächsten Wochen abzeichnen."
Vorhandene Corona-Immunzellen könnten Krankheitsverlauf auch verschlimmern
Die Vermutungen der Wissenschaftler müssen nun anhand vonepidemiologischen Studien bestätigt werden. Erst dann wisse man genau, ob sich die Beobachtungen aus den Reagenzglas-Studien auf die Bevölkerung übertragen lassen. Denn genau das Gegenteil könnte ebenfalls eintreten. "Es gibt Erkrankungen, bei denen die Immunreaktion auf einen verwandten Erreger durch die Immunzellen verstärkt wird", so Virologe Schmidt-Chanasit im "Bild"-Interview. Heißt: Die bereits vorhandenen Immunzellen könnten den Krankheitsverlauf auch verschlimmern.
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fka/news.de