Jahrelang arbeiteten sie eng zusammen, dann drehten die Tiere plötzlich durch. Ein Orca-Wal in Teneriffa und ein anderer in Orlando haben ihre Trainer völlig unvorhergesehen brutal umgebracht.
Der Killerwal Keto hatte sein ganzes Leben in Gefangenschaft verbracht. Er war nie im Ozean geschwommen und verbrachte seine Tage stattdessen damit, Tausende von Menschen in einem Wasserpark in Teneriffa zu unterhalten. Doch eines Tages drehte er durch.
Keto war Wasserparks gewohnt
Ketos Mutter Kalina war der erste Orca, der im "SeaWorld"-Themenpark geboren worden war. Ihr Kalb Keto erblickte 1995 das Licht der Welt. Er kannte kein anderes Leben als das in den von Menschen gebauten Pools der Themenparks, die sein Zuhause waren.
Auch Keto selbst war Vater zahlreicher kleiner Orca-Kälber während seiner Zeit im "Loro Parque". Viele seiner Nachkommen fanden ein trauriges Ende. Keto reiste sogar um die Welt, um in Wasserparks "aufzutreten". Parks in San Diego, Ohio und Texas standen auf seiner Tour-Liste, bevor er 2006 auf die kanarischen Inseln verfrachtet wurde. Doch drei Jahre nach seinem letzten Umzug brannten Ketos Sicherungen durch - er griff seinen Trainer Alexis Martínez in einer blutrünstigen Attacke an.
Trainer (29) war erfahren im Umgang mit Orca Keto
Der 29-Jährige hatte bereits seit mehreren Jahren mit dem Orca gearbeitet, war also routiniert im Umgang mit dem großen Meeressäuger. Doch an Heiligabend 2009 reagierte Keto auf eine Art, wie seine Trainer es bei ihm zuvor noch nie gesehen hatten. Alexis und Keto trainierten gemeinsam im Pool für die Weihnachtsshow. Alles schien wie immer zu sein, als der Killerwal sich plötzlich eigenartig benahm.
Zunächst schaffte er es nicht, seine Figuren korrekt zu schwimmen. Doch er wirkte immer noch ruhig und gleitete gemeinsam mit Alexis durchs Wasser. Als der Unterwasser-Ruf kam und Alexis zu schwimmen begann, lehnte Keto sich jedoch gegen ihn.
Killerwal drehte plötzlich durch
Ein anderer Trainer versuchte, einzugreifen, doch keine der üblichen Kontrollmaßnahmen zeigten Wirkung. Keto riss seinen Trainer Alexis mit und drückte ihn mit seiner Nase unter Wasser. Die anderen Trainer verwendeten Signale, um Keto zu zähmen. Ganz kurz schien es zu funktionieren. Der Wal kehrte an die Oberfläche zurück und machte eine Pause.
Doch innerhalb von Sekunden tauchte er wieder ab und zog Alexis wieder mit sich. Das nächste, was man sah, war, wie der Wal mit Alexis im Maul wieder auftauchte. Als er den Trainer losließ, sank dieser auf den Boden des Pools unter Wasser. Verzweifelt versuchten die anderen Trainer, Keto in einen anderen Pool zu bringen, um Alexis zu retten. Doch Keto blockierte das Pooltor.
Trainer konnte nur noch tot geborgen werden
Erst als sie ein Netz in den Pool warfen, schwamm der Wal in den anliegenden Poolbereich. Alexis' Körper konnte nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden. Er hatte massive Verletzungen erlitten, vor allem litt er unter so gravierenden inneren Blutungen, dass die Ärzte nichts mehr für ihn tun konnten.
Wal in Orlando riss Trainerin den Arm ab und brach ihr den Rücken
Nur zwei Monate später ereilte Waltrainerin Dawn Brancheau ein ähnliches Schicksal in "SeaWorld" Orlando. Doch ihr Wal ertränkte sie nicht nur, er biss ihr auch den Arm ab und riss ihr die Haare samt Kopfhaut vom Haupt. Sogar ihre Wirbelsäule war vom Wal durchtrennt worden. Ihre Kollegen waren schockiert und konnten es sich nicht erklären, denn Dawn hatte viel Erfahrung als Waltrainerin gehabt.
Folgen Sie news.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.
sig/bos/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.