Beinahe jedes Jahr im Mai lässt ein Kälteeinbruch nicht nur Kleingärtner erschaudern. Teilweise stürzen die Temperaturen sogar so weit ab, dass Frost droht. 2020 sind die Eisheiligen offenbar pünktlich.
Hobbygärtnern graut es vor der nächsten Woche. Am 11. Mai 2020 beginnen nämlich offiziell die Eisheiligen. Müssen wir dann mit eisiger Polarkälte rechnen? Droht uns Schnee und Frost?
Angst vor Eisheiligen 2020! Müssen wir Schnee und Frost im Mai fürchten?
Mit hoher Wahrscheinlichkeit sorgen die Eisheiligen jedes Jahr im Mai für einen äußerst späten Kälteeinbruch in Deutschland. Vom 11. bis zum 15. Mai 2020 geben sich Mamertus, Pankratius und Co. wieder die Klinke in die Hand. Zwar gibt es in der Meteorologie bestimmte Singularitäten, eine hundertprozentige Vorhersage gibt es jedoch nicht. Unter Singularität versteht man ungewöhnliche Witterungsregelfälle, die zu bestimmten Zeiten auftreten und deutlich vom vorherrschenden Wetter abweichen. Dazu zählen auch die Eisheiligen.
Was sind die Eisheiligen?
Wie den Aufzeichnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zu entnehmen ist, sorgten in diesem Zeitraum immer wieder eisige Polarlufteinbrüche für nächtlichem Frost. Erst wenn die Eisheiligen vorbei sind, stabilisiert sich das Frühlingswetter und die Temperaturen steigen auf sommerliche Werte. Der Kalender weicht seit der Kalenderreform von 1582 ungefähr zehn Tage von der tatsächlichen Zeitrechnung ab. Die Eisheiligen müssten demnach erst vom 23. bis 27. Mai 2020 auftreten. Allerdings dürften sie in diesem Jahr laut Meteorologen pünktlich sein. Müssen wir uns dieses Jahr vor Bodenfrost oder sogar Schnee mitten im Wonnemonat fürchten?
Unwetter im Mai 2020: Wettervorhersage für die Eisheiligen ab 11.05.2020
Laut Meteorologen droht pünktlich zu den Eisheiligen in diesem Jahr ein Kaltlufteinbruch. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt für Montag (11.05.2020) einen Temperatursturz voraus. "Schneefälle sind in Süddeutschland voraussichtlich bis in tiefere Lagen möglich. Frost- und Bodenfrost werden vorübergehend auch wieder ein Thema sein", heißt es in der DWD-Prognose von Freitag. Die 20-Grad-Marke wird demnach nur noch im äußersten Südosten Bayerns überschritten. 9 bis 14 Grad seien die Regel.
Die Kaltfront falle mit dem ersten Tag der sogenannten Eisheiligen zusammen. "Das ist eher Zufall", sagt Meteorologe Jens Hoffmann."Am Montag zieht eine Kaltfront über Deutschland und erreicht am Abend auch die Alpen", sagt DWD-Expetre Marco Manitta. "Wenn dann die Kaltluft einzieht, sinkt die Schneefallgrenze." Der Regen gefriere vom Saarland bis zur Niederlausitz oberhalb von 700 Metern zunehmend zu weißen Flocken. "Es könnte sein, dass die höheren Lagen der Mittelgebirge kurz mal weiß werden."
In der Nacht zum Dienstag erreicht die kalte Luft auch den Süden Deutschlands: "Es gibt einen Temperatursturz, davor haben wir noch Sommer und in der Nacht wird es dann fast winterlich", sagt der Meteorologe. "Wenn es aufklart, besteht in ganz Deutschland Frostgefahr." Die Nächte blieben weiterhin kalt, doch die Temperaturen stiegen wieder. Ab Mittwoch kommen die sommerlichen Temperaturen langsam wieder zurück.
So heißen die Eisheiligen: Alle Namen im Überblick
In einigen Regionen nennt man die Eisheiligen auch "gestrenge Herren" oder auch "Eismänner". Die Eisheiligen sind nach Bischöfen und Märtyrern aus dem 4. und 5. Jahrhundert benannt. Mit dem Wetter haben sie allerdings nichts zu tun. Das Wetterphänomen fällt nur zufällig immer auf die Tage der Heiligen. So heißen die Eisheiligen:
11.05.2020 - Mamertus
12.05.2020 - Pankratius
13.05.2020 - Servatius
14.05.2020 - Bonifatius
15.05.2020 - Sophia (auch kalte Sophie)
DAS sagen die Bauernregeln über die Eisheiligen
Für die Eisheiligen gibt es im Volksglauben ein paar Bauernregeln, die eine Auskunft über das nachfolgende Wetter geben sollen. So heißt es: "Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz". In Süddeutschland lautet eine Bauernregel: "Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi. Und zum Schluss fehlt nie die Kalte Sophie". In Süddeutschland wird ein durchtriebener Bursche als "Bazi" bezeichnet.
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bua/loc/news.de/dpa
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