Die Coronakrise hat viele Verschwörungstheorien hervorgebracht. Seit jeher sind diese Fake-News sehr gefährlich - besonders für die Gesundheit. Welche Auswirkungen die Aussagen haben können, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Das Coronavirus hat viele Verschwörungstheoretiker auf den Plan gerufen. Vor allem im Netz verbreiten angesehene Professoren, Bürger und Prominente krude Weisheiten. Das kann schlimme Folgen haben. Eine kleine Geschichte über den Ursprung von Fake-News und der drohenden Gefahr.
Coronavirus-News aktuell: Verschwörungstheoretiker machen im Netz Stimmung
Nachrichten über Erfolge in der Heilmittelsuche oder geheilte Menschen werden derzeit von bösen Verschwörungen übertroffen. Das Virus stammt aus einem Labor, die Ausgangsbeschränkungen sind hausgemachter Terror aus den Reihen der Bundesregierung und ein Bill Gates hat den Erreger entwickelt.
Besonders Prominente oder Influencer verbreiten unter ihren zahlreichen Followern Aussagen, die oft aus dem Zusammenhang gerissen werden und keine Quelle Aufweisen. Ein Beispiel ist zum einen Xavier Naidoo, der gegen die Bundesregierung und die Maskenpflicht ätzte. Auch der vegane Koch und Influencer Attila Hildmann mischt mit und vergleicht den Mundschutz mit Sklaverei. Einige Instagram-Nutzer befeuerten seine Aussagen auch noch: "Solange sie feuern weißt du das du die Wahrheit sagst".
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Fake-News: Wie entstehen sie?
Diese Beispiele gab es schon immer. Verschwörungstheorien haben schon früh die Weltgeschichte beeinflusst. "Es war in der westlichen Welt bis circa 1960 völlig normal, an Verschwörungstheorien zu glauben", sagt Michael Butler, Professor für amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität in Tübingen in einem Vortrag.
Sie entspringen immer in Krisen oder Situationen, die ungewiss sind. Psychologisch gesehen suchen Menschen einfache Antworten, um die Situation einordnen zu können und sich zu schützen. Das nutzen Verschwörungstheoretiker aus. "Verschwörungstheorien machen ein ganz starkes Sinn- und Erklärungsangebot", sagt Michael Butler. Er bezeichnet sie als Verschwörungsideologien.
Verschwörungstheorien gefährden die Gesundheit
In der Coronakrise schüren die Verschwörungstheorien eine ganz neue Art von Angst. Sie gefährden nachhaltig unsere Gesundheit. "Sie können dann gefährlich sein, weil sich die Leute dann nicht mehr schützen und andere in Gefahr bringen", erzählte Michael Butter in einem Gespräch mit dem SWR über Impfgegner oder Corona-Kritiker. Auch der Wissenschaftsjournalist Klaus Zintz sprach mit den Stuttgarter Nachrichten über die Gefahren in einem YouTube-Video. Er nannte ein Beispiel von einem Lungenarzt. Dieser verglich das Coronavirus mit den Grippeviren. Seiner Meinung nach hinkt der Vergleich, weil "sich die Menschen damit jahrelang auseinander gesetzt haben und mit dem Coronavirus nicht".
Verschwörungstheorien: Instrument für Rechte und Terror
Diese Fake-News können auch die Politik beeinflussen. So haben sie nicht nur Donald Trumps Siegeschancen im US-Wahlkampf erhöht, sondern haben zum Beispiel zu Polizistenmorden durch Reichsbürger geführt oder Terror wie in Halle wieder in unsere Nähe gebracht. Ganz deutlich zeigte sich dies in der Flüchtlingskrise. Migranten wurden zum Feindbild und Sinnbild für mehr Gewalt in Deutschland. Dabei wurden laut Polizeistatistiken nicht mehr Menschen durch Flüchtlinge getötet als durch Bundesbürger. Das bietet Rechtsradikalen einen guten Nährboden, meinen Forscher aus Tübingen.
Wie schützen Sie sich vor Verschwörungstheorien?
Wie schützen Sie sich vor falschen Nachrichten? Glauben Sie nicht jeder Nachricht und überprüfen Sie die Hauptquelle. Im Zweifel fragen Sie bei der Person nach und oft bleibt es bei leeren Aussagen ohne argumentativen Inhalt.
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