Ein blinder Mann wollte in einer Aldi-Filiale Einkäufe für seine Nachbarn erledigen - doch der hilfsbereite Mann wurde kurzerhand hinausgeworfen. Nun sieht sich der Discounter zu einer Entschuldigung gezwungen.
In Zeiten der Coronavirus-Pandemie ist es oberstes Gebot, nicht nur auf sich selbst zu achten und Ansteckungsgefahren aus dem Weg zu gehen, sondern auch, sich um andere Menschen zu kümmern. Speziell Angehörige der Risikogruppen, also ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen, sind derzeit auf die Unterstützung von Mitbürgern mit einem robusteren Immunsystem angewiesen, etwa wenn es um alltägliche Besorgungen und Einkäufe geht.
Sehbehinderter will im Aldi einkaufen - und fliegt raus
Das nahm sich auch Christy Lynch aus Crosby in Liverpool zu Herzen. Der 54-Jährige erfreut sich bester Gesundheit, auch wenn er sehbehindert ist. Christy Lynch ist auf einem Auge blind und hat auf dem anderen Auge nur eine geringe Sehkraft - deshalb ist der Brite im Alltag bisweilen auf andere Menschen angewiesen, um sich zurechtzufinden. Dieser Umstand wurde dem Mittfünfziger jedoch zum Verhängnis, wie aktuell im britischen "Mirror" zu lesen ist.
Supermarkt verweigert blindem Mann den Zutritt - wegen Begleitung
Christy Lynch wollte lediglich eine Aldi-Filiale in Thornton aufsuchen, um Einkäufe für seine gebrechlichen Nachbarn zu erledigen. Christys Partnerin wollte dem Sehbehinderten dabei unterstützend zur Seite stehen, doch in Zeiten der Coronavirus-Pandemie stellte das ein großes Problem dar. Als Christy Lynch, der bei der Stadtverwaltung in Liverpool arbeitet, mit seiner Partnerin in den Supermarkt wollte, wurde dem 54-Jährigen von Sicherheitskräften kurzerhand die Tür gewiesen und der Eintritt verweigert.
Aldi entschuldigt sich nach Rauswurf von blindem Kunden in Liverpool
Um die Ausbreitung des Coronavirus, das in Großbritannien bereits mehr als 154.000 Menschen infizierte und mehr als 20.700 Todesfälle forderte, einzudämmen, hatte die Aldi-Filiale strenge Zugangsbeschränkungen erlassen. Dazu gehörte auch, dass Kunde die Aldi-Filiale nur einzeln betreten dürfen - eine Regel, gegen die der Sehbehinderte verstoßen hatte. Obwohl er vorschriftsmäßig einen Mund-Nasen-Schutz getragen habe, wollte man Christy Lynch nicht in Begleitung bei Aldi einkaufen lassen. Selbst als Christy Lynch seine besondere Situation dem Filialleiter gegenüber zu schildern versuchte, sei ihm der Zutritt verwehrt geblieben.
Inzwischen hat Aldi das Hausverbot gegen Christy Lynch aufgehoben und sich bei dem Sehbehinderten entschuldigt. Künftig wolle man im Einzelfall prüfen, ob die Zugangsregeln für Menschen mit Behinderungen gelockert werden könnten, ließ Aldi laut "Mirror" mitteilen.
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loc/news.de
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