Lara Logan erlebte während einer Fernseh-Reportage die Hölle auf Erden: Die ehemalige CBS-Reporterin wurde Opfer einer brutalen Vergewaltigung in Kairo. Nun prangert die Journalistin auch den Umgang der Medien mit ihrem Fall an.
Sie wirkt stark, doch mit jedem Wort kommt der schlimmste Moment in ihrem Leben wieder hoch: In einem Interview mit News Week, das am 13. April ausgestrahlt wurde, berichtet sie über ihre brutale Vergewaltigung während des Arabischen Frühlings in Kairo im Jahr 2011. Das Schlimme: Die Medien spielten den Missbrauch herunter.
Lara Logan: Ex-CBS-Journalistin während Reportage von Männern vergewaltigt
Die abscheuliche Tat ereignete sich am 11. Februar. Lara Logan berichtete über den Rücktritt von Präsident Hosni Mubarak, als sie plötzlich von Männern angegriffen wurde. Sie, ihr Übersetzer, ihr Bodyguard und ihre anderen Begleiter mussten wegrennen, als mehrere Männer ihr zwischen die Beine griffen und sie vergewaltigten, als sie sich noch an ihren Übersetzer festhielt.
"Ich habe den Angriff 15 Minuten lang, so gut ich konnte, bekämpft, aber sie rissen mir alle Kleider vom Leib und vergewaltigten mich mit den Händen, mit Fahnenmasten und mit Stöcken", erzählt Lara Logan und berichtet weiter detailliert über den weiteren Verlauf der Vergewaltigung. "Sie haben mich immer und immer wieder geschändet. Sie kämpften um meinen Körper. Ich konnte Ray (Anm. der Red. ihr Übersetzer) nicht mehr länger festhalten."
Die Männer versuchten ihre Gliedmaßen abzureißen, haben sie fast enthauptet und ihr Haarbüschel herausgerissen, wie die mittlerweile 49-Jährige erzählt. Dann ließen die Männer von ihr ab und warfen die nackte und verletzte Frau in den Schoß einer ägyptischen Frau. "Die Leute warfen mit Kleidung nach mir. Es war erstaunlich, dass ich so gedemütigt werden konnte, während ich dem Tod so nahe war", sagt Lara Logan. Danach wurde sie in einem amerikanischen Krankenhaus vier Tage lang behandelt. Über die Geschichte berichtete unter anderem der "The Sun".
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Medien bezeichnen den brutalen Missbrauch als "Fummelei"
Bereits 2014 erzählte sie über das Erlebnis, doch ein New Yorker Magazin bezeichnete den Angriff als "Fummelei"."Wenn jemand sagt, ich sei nur betatscht worden, vergesse ich das nicht. Und ich vergebe nicht", sagte Logan im Gespräch mit Newsweek. Sie fügte hinzu, dass "was mich auch beunruhigte, war, dass die Wahrheit angepasst und dann im Laufe der Zeit umgeschrieben werden würde und schließlich verloren ginge".
Deshalb sprach sie jetzt noch einmal über die Vergewaltigung: "Man kann keine #MeToo-Bewegung haben, die sich für Frauen einsetzt und das Unrecht der Vergangenheit wiedergutmacht, aber nichts über eine Journalistin sagen, die von einer Gruppe vergewaltigt wurde und fast gestorben wäre". Gegen das Magazin läuft aktuell noch eine Klage wegen Verleumdung.
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bos/loc/news.de