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Waldbrand bei Tschernobyl: Kaum Löscherfolge! Radioaktiv verseuchter Wald lodert weiter

Nahe Tschernobyl steht ein radioaktiv verseuchter Wald weiterhin in Flammen. Zahlreiche Rettungskräfte sind im Einsatz. Bislang hat der Katastrophenschutz die Lage nicht unter Kontrolle. Besteht eine Gefahr für die Bevölkerung? Alle aktuellen Infos im News-Ticker.

In einem radioaktiv verseuchten Wald nahe Tschernobyl wütet ein Feuer. (Foto) Suche
In einem radioaktiv verseuchten Wald nahe Tschernobyl wütet ein Feuer. Bild: dpa

Seit fast drei Wochen frisst sich ein Feuer durch einen radioaktiv verseuchten Wald nahe Tschernobyl. Mehr als Tausend Feuerwehrleute sind im Einsatz, um die Waldbrände unter Kontrolle zu bekommen. Doch die Löscharbeiten gestalten sich als schwierig. Droht uns eine Katastrophe?

Waldbrände nahe Tschernobyl 2020 im News-Ticker aktuell

+++ 21.04.2020:Kaum Löscherfolge bei Tschernobyl-Bränden in der Ukraine +++

In der Ukraine gibt es trotz der massiv aufgestockten Zahl von Einsatzkräften noch keine Fortschritte bei den Löscharbeiten im radioaktiv belasteten Gebiet um das havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl. Nach Angaben des Katastrophenschutzes löschten auch am Dienstag knapp 1400 Feuerwehrleute weiter etwa sechs Schwelbrände. Unterstützt von schwerer Technik der Armee seien inzwischen über 400 Kilometer Brandschutzschneisen geschlagen worden.

Die Behörden versicherten erneut, dass die Radioaktivität in den an das Sperrgebiet angrenzenden besiedelten Gebieten unterhalb der Grenzwerte liege. In der benachbarten Region Schytomyr bekämpfen demnach weitere rund 1000 Feuerwehrleute die Brände. Sie brachen vor rund zweieinhalb Wochen aus.

+++ 18.04.2020:Deutsche Hilfe für Tschernobyl-Brände - Smog in Kiew +++

Für die seit zwei Wochen andauernden Löscharbeiten im radioaktiv belasteten Gebiet um das Atomkraftwerk Tschernobyl gibt es nun auch deutsche Unterstützung. «Die schnelle Hilfe umfasst 80 Dosimeter zur Messung der Radioaktivität und rund 15 Kilometer Feuerwehrschläuche», teilte die deutsche Botschaft in Kiew mit. Zudem werde ein für Wald- und Vegetationsbrände ausgestattetes Tanklöschfahrzeug angeschafft. Insgesamt habe die Hilfe einen Wert von 230.000 Euro.

In der Region gibt es weiterhin mindestens sechs Schwelbrände, wie auf am Samstag vom ukrainischen Katastrophenschutz in Kiew veröffentlichten Karten zu sehen war. Mehr als 700 Feuerwehrleute löschten die Brände auch mit Hilfe von Hubschraubern. Flächenangaben machten die Behörden nicht. Zuvor schätzten sie nach Satellitenbildern die abgebrannte Fläche auf rund 11.500 Hektar. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace geht vom mehr als Vierfachen aus.

Im benachbarten Gebiet Schytomyr hatten an der Grenze zur Ex-Sowjetrepublik Belarus (Weißrussland) am Donnerstag ausgebrochene Waldbrände auf Dörfer übergegriffen und 38 Wohnhäuser zerstört. Etwa 50 Menschen mussten nach Angaben des Gebiets-Gouverneurs Vitali Bunetschko in Sicherheit gebracht werden. In der knapp 70 Kilometer vom Sperrgebiet entfernten Hauptstadt Kiew hielt sich dichter Smog. Die Dreimillionenstadt verzeichnet nach Behördenangaben keine erhöhte Radioaktivität.

+++ 09-04.2020: Radioaktiver Wald nahe Tschernobyl brennt - angeblich keine Gefahr für Bevölkerung +++

Die Ukraine verstärkt den Kampf gegen die Flammen in den radioaktiv belasteten Wäldern in der Sperrzone um das havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl. Der Katastrophenschutz erhöhte am Donnerstag eigenen Angaben zufolge die Einsatzkräfte noch einmal um rund 50 auf nunmehr über 320 Mann. Die Löscharbeiten dauerten mittlerweile schon sechs Tage. Die Feuerwehr werde von drei Flugzeugen und drei Helikoptern unterstützt.

Rund 90 Feuerwehrleute versuchten am Samstag bereits das Feuer zu löschen. Doch wie der Katastrophenschutz aktuell mitteilt, ist der Brand in dem radioaktiv verstrahlten Wäldern noch immer nicht unter Kontrolle.

Radioaktiv verseuchter Wald bei Tschernobyl brennt! Experten geben Entwarnung

Umweltexperten befürchten, dass durch die Feuer radioaktive Teilchen aufgewirbelt und verteilt werden könnten. Nordwestwind trägt den Rauch aktuell in Richtung der Hauptstadt Kiew. Die Behörden versichern jedoch weiterhin, dass es keine erhöhte Strahlung in den benachbarten bewohnten Gebieten gebe. Im Bereich der Löscharbeiten gebe es an einzelnen Abschnitten erhöhte Werte."Bei Bränden kann eine erhebliche Menge Radioaktivität freigesetzt werden", sagte der Atomexperte der Umweltorganisation Greenpeace, Heinz Smital, der Deutschen Presse-Agentur.

Er geht von einem größeren Ausmaß aus, als von den Behörden angegeben. Nach Auswertung von Satellitendaten sei bereits eine Fläche von insgesamt rund 18.000 Hektar verbrannt. Die Behörden gaben am Donnerstag aber nur die Zahl aller Brände im Land an - demnach gibt es 17.000 Feuer auf einer Fläche von insgesamt 20.000 Hektar. Zuletzt hatten die Behörden von 35 Hektar um Tschernobyl gesprochen.

Brandstiftung! 27-Jähriger gesteht, Feuer in radioaktiv belastetem Wald gelegt zu haben

Polizei-Angaben nach wurden mehrere Bewohner, die mittlerweile in die verlassene Kleinstadt Poliske zurückkehrt sind, in Sicherheit gebracht und die Kontrollpunkte zum Sperrgebiet geschlossen. Ein 27-Jähriger habe inzwischen gestanden, für den Brand von fünf Hektar Wald in der Sperrzone verantwortlich zu sein. Der vorbestrafte Mann gab als Grund an, aus Langeweile gezündelt zu haben. In den vergangenen Jahren kam es mehrfach zu Feuern in den nicht bewohnten Gebieten. Als Ursache wurde oftmals Brandstiftung vermutet.

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In den vergangenen Jahren kam es mehrfach zu Feuern in den unbesiedelten Gebieten, immer wieder wurde Brandstiftung als Ursache vermutet. Nach der Explosion des Blocks vier im sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl 1986 wurden radioaktiv belastete Landstriche um die Atomruine gesperrt. Zehntausende Menschen wurden zwangsumgesiedelt. Seit mehreren Jahren ist das Gebiet für geführte Touristen zugänglich.

Meteorologen führen die vielen Brände aktuell auf die fehlende Schneedecke im Winter und die Trockenheit zurück. Im Frühjahr verbrennen Dorfbewohner traditionell Laub und trockenes Gras und verursachen so unkontrollierte Feuer.

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/news.de/dpa

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