Während Deutschland mit spätsommerlichen Temperaturen verwöhnt wird, tobt südlich der Alpen das reinste Unwetterchaos. Die ersten Todesopfer sind bereits zu beklagen. Das Schlimme: Die Wettergefahr ist noch nicht vorbei.
Über dem westlichen Mittelmeer hat sich ein Tiefdruckgebiet hartnäckig festgesetzt. Mit dramatischen Folgen: Über Südeuropa entladen sich extreme Unwetter. Meteorologen sprechen sogar von einem Medicane.
Extreme Unwetter am Mittelmeer: Meteorologen warnen vor Medicane in Italien, Spanien und Frankreich
Noch immer warnen Meteorologen einige Regionen im Süden Europas vor heftigen Unwettern. So droht Mallorca und der Nachbarinsel Menorca laut "meteoalarm.eu" am Mittwoch (23.10.2019) weiterhin heftiger Regen mit mehr als 20 Millimetern pro Quadratmeter. Die Südküste Spaniens muss sich auf schweren Südwestwind mit zwei bis drei Meter hohen Wellen einstellen.
Die komplette Südhälfte Frankreichs muss sich ebenfalls weiterhin auf schwere Unwetter einstellen. Meteorologen warnen vor Starkregen mit Überflutungsgefahr, Gewittern und hohen Wellengang. An der Küste Frankreichs wurde sogar Alarmstufe Orange ausgerufen.
Auch in Italien droht weiterhin Ungemach. Auf Sardinien sollen erneut heftige Gewitter mit schweren Regenfällen und Sturmböen auftreten - ebenso an der ligurischen Küste. Außerdem herrscht weiterhin Unwetteralarm in den westlichen Alpen. Der Wetterdienst warnt hier vor Gewitter, Starkregen und Windböen.
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Unwetter im Oktober 2019 in Südeuropa im News-Ticker
+++ 24.10.2019:Drei Tote bei Unwettern in Südfrankreich +++
Die Unwetter in Südfrankreich mit Starkregen und Überschwemmungen haben drei Menschen das Leben gekostet. Das teilte Innenminister Christophe Castaner am Donnerstag in Paris mit. Details nannte der Ressortchef nicht.
Die Unwetter hatten im Süden des Landes zu erheblichen Schäden und Verkehrsbehinderungen geführt. Vor allem in den Nähe des Mittelmeers wurden zahlreiche Straßen gesperrt.
Castaner erklärte, es habe in den vergangenen Tagen über 1700 Einsätze mit über 2000 Angehörigen der Feuerwehr und des Zivilschutzes gegeben. Er sprach von einer Krisensituation. Betroffen seien bis zu acht Départements, das sind in Frankreich große Verwaltungsbezirke.
+++ 24.10.2019: Mini-Tsunami flutet Hafen von Baleareninsel +++
Am Mittwoch (23.10.2019) flutete eine Rissaga den Hafen von Ciutadella auf Menorca. Bei dem Meteotsunami schwankte der Meeresspiegel um 1,1 Meter gegen 9.30 Uhr, wie das "Mallorca Magazin" schreibt. Bereits zuvor soll es zwei kleinere Mini-Tsunamis gegeben haben.
+++ 23.10.2019: Überschwemmungen in Südfrankreich: Kein Zugverkehr nach Barcelona +++
Nachdem Überschwemmungen die Gleise der Hochgeschwindigkeitszüge von Frankreich nach Barcelona beschädigt haben, ist der Verkehr auf der Strecke vorerst eingestellt worden. Auch zwischen den südfranzösischen Städten Montpellier und Toulouse verkehrten keine Züge, teilte die französische Staatsbahn SNCF am Mittwoch mit. Demnach waren die Zuggleise südlich von Montpellier weggespült worden. Der Verkehr dort sei zunächst bis zum 4. November eingestellt, teilte ein SNCF-Sprecher mit. Das Unternehmen prüfe Alternativen.
Lokale Behörden in Montpellier gaben an, dass in der Region fast 1000 Menschen in Sicherheit gebracht werden mussten. Darunter seien auch 500 Menschen auf einem Campingplatz gewesen. Einsatzkräfte retteten demnach 38 Menschen per Hubschrauber. Unwetter mit Starkregen und Wind führten in ganz Südfrankreich zu Schäden und Verkehrsbehinderungen. Vor allem in den Nähe des Mittelmeers wurden zahlreiche Straßen gesperrt.
+++ 23.10.2019: Drei Vermisste nach Unwettern in Katalonien - auch Mallorca betroffen +++
In Spanien werden nach heftigen Unwettern mindestens drei Menschen vermisst. Besonders schwer betroffen von Starkregen und Gewittern waren die Region Katalonien im Nordosten des Landes und die Balearen mit der Urlaubsinsel Mallorca. In der Region von Conca de Barberà in der katalanischen Provinz Tarragona suchten Einsatzkräfte nach einer Mutter und ihrem Kind, berichtete das spanische Fernsehen. Wassermassen hätten ihren Bungalow mitgerissen, nachdem ein Fluss über die Ufer getreten war.
Ein weiterer Mensch werde in der Gemeinde Arenys de Munt in der Provinz Barcelona vermisst, teilte die örtliche Feuerwehr auf Twitter mit. Er soll ebenfalls in den Wassermassen verschwunden sein. Nach Angaben des Zivilschutzes mussten in Katalonien zahlreiche überflutete Straßen gesperrt werden.
Auch auf Mallorca und Ibiza führten Unwetter zu Überschwemmungen und umgestürzten Bäumen. Auf beiden Inseln kam es am Dienstag auch zu Beeinträchtigungen des Flugverkehrs, wie der Dienst der Fluglotsen twitterte. Maschinen seien unter anderem nach Barcelona und Valencia umgeleitet worden. Für Mittwoch wurden auf den Balearen und in Katalonien weitere Regenfälle mit Maximalwerten von 20 Grad erwartet.
+++ 23.10.2019: Unwetter in Südfrankreich - Schäden und überflutete Straßen +++
Unwetter mit Starkregen und Wind haben in Südfrankreich zu Schäden und Verkehrsbehinderungen geführt. Vor allem in den Nähe des Mittelmeers wurden zahlreiche Straßen gesperrt, wie der Radionachrichtensender Franceinfo am Mittwoch berichtete. Bäume wurden entwurzelt und Hausdächer abgedeckt. Menschen kamen zunächst nicht zu Schaden.
Für mehrere Départements im Süden gab es eine Unwetterwarnung. Im Département Aude wurden in der Nähe von Narbonne zwei Campingplätze vorsichtshalber geräumt. Hunderte Feuerwehrleute waren in der Region im Einsatz. Die Präfektur des Verwaltungsbezirks Aude forderte Bürger auf, Sicherheitsregeln zu befolgen und überflutete Straßen zu vermeiden.
+++ 22.10.2019: Mindestens 2 Tote bei Unwettern in Nordwestitalien +++
Bei schweren Unwettern sind im Nordwesten Italiens mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein bereits vermisst gemeldeter Taxifahrer sei in dem Ort Capriata südlich von Alessandria (Piemont) tot aufgefunden worden, meldete die Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag. In Strambino starb ein 81-jähriger Autofahrer, als sein Auto wegen des Unwetters von der Straße abkam und sich überschlug. In dem Dorf Mornese wurden noch zwei Menschen vermisst.
Wegen der heftigen Regenfälle waren in der Provinz Alessandria mehrere Flüsse über die Ufer getreten. Straßen wurden überspült und Eisenbahnverbindungen zeitweise unterbrochen. In der Gemeinde Gavi fielen in zwei Tagen 541 Millimeter Regen. Das entspricht etwa dem Jahresniederschlag in Berlin.
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bua/news.de/dpa