Aktuell sind mehrere Handelsketten, darunter Aldi Nord und Süd, Lidl, Netto und Kaufland, gezwungen, fettarme Milch zurückzurufen. Der Grund: Das Molkereiprodukt ist mit Bakterien verseucht, die krank machen können.
Ein umfangreicher Produktrückruf sorgt im Oktober 2019 für Aufsehen. Mehrere Handelsketten rufen aktuell das Produkt "Frische Fettarme Milch 1,5 % (1 Liter)" zurück, wie bei produktwarnung.eu zu lesen ist.
Deutschlandweiter Rückruf! Fettarme Milch bei Aldi, Lidl, Netto, Rewe und Co. zurückgerufen
Der deutschlandweite Rückruf betrifft das Molkereiprodukt, das aus der Produktion der DMK Deutsche Milchkontor GmbH, auch als DMK Group bekannt, und der Fude + Serrhan Milchprodukte GmbH & Co. KG stammt. Die Fettarme Milch mit 1,5 Prozent Fettgehalt in der Literpackung gelangte bei Aldi Nord und Aldi Süd ebenso in den Verkauf wie bei Kaufland, Lidl, Netto, real, Rewe, Edeka sowie bei Metro und Bartels-Langness.
Produktrückruf im Oktober 2019: Ekel-Keime in Milch gefunden
Dem Produktrückruf zufolge wurden in der fettarmen Milch Bakterien namens Aeromonas hydrophila und Aeromonas caviae nachgewiesen. Bei den Keimen handelt es sich um Erreger, die beim Menschen nicht nur Wundinfektionen und Blutvergiftungen auslösen können, sondern auch Durchfallerkrankungen sowie Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes verursachen können. Hautinfektionen sowie Weichteilerkrankungen wurden im Zusammenhang mit Aeromonas-Keimen ebenfalls beschrieben.
Fettarme Milch zurückgerufen: DIESE Produkte sind betroffen bei Aldi, Lidl, Netto, Kaufland und Co.
Der aktuelle Produktrückruf im Oktober 2019 gibt im Detail darüber Auskunft, welche Milchprodukte nicht verzehrt werden sollten, um keine gesundheitlichen Risiken in Kauf zu nehmen. Auskunft darüber, welche fettarme Milch von dem aktuellen Produktrückruf betroffen ist, gibt die sogenannte Genusstauflichkeitskennzeichnung: Milchpackungen mit der Charge DE NW 508 EH sollten dem Produktrückruf zufolge nicht verzehrt werden. Zudem sollten Verbraucher auf folgende Mindesthaltbarkeitsdaten achten:
Produktbezeichnung | Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) | verkauft bei |
Aro Frische Milch 1,5 % Fett |
15.10.2019 18.10.2019 |
Metro Deutschland GmbH |
Milsani Frische Milch 1,5 % Fett |
15.10.2019 18.10.2019 20.10.2019 |
Aldi Nord |
Milfina Frische Milch 1,5 % Fett |
10.10.2019 14.10.2019 |
Aldi Süd |
K-Classic Frische Milch 1,5 % Fett |
14.10.2019 15.10.2019 18.10.2019 |
Kaufland Warenhandel GmbH & Co. KG |
Milbona Frische Milch 1,5 % Fett |
13.10.2019 14.10.2019 16.10.2019 18.10.2019 |
Lidl GmbH & Co. KG |
Tip Frische Milch 1,5 % Fett |
14.10.2019 15.10.2019 18.10.2019 |
Bartels-Langness Handelsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hofgut Frische Milch 1,5 % Fett | 18.10.2019 | Bartels-Langness Handelsgesellschaft mbH & Co. KG |
GUT&GÜNSTIG Frische Fettarme Milch ESL 1,5 % Fett (1 Liter) |
14.10.2019 16.10.2019 18.10.2019 20.10.2019 |
EDEKA Zentrale AG & Co. KG |
GUTES LAND Frische Fettarme Milch länger haltbar 1,5 % Fett (1 Liter) |
14.10.2019 15.10.2019 16.10.2019 18.10.2019 20.10.2019 |
Netto Marken-Discount AG & Co. KG |
Ja! Frische Milch 1,5 % Fett |
14.10.2019 15.10.2019 18.10.2019 20.10.2019 |
REWE Markt GmbH |
Tip Frische Milch 1,5 % Fett |
14.10.2019 15.10.2019 18.10.2019 |
real GmbH |
Geld zurück wegen verseuchter Milch: Deutschlandweiter Produktrückruf gestartet
Der Milch-Hersteller weist in seinem Produktrückruf darauf hin, dass andere Milchprodukte sowie fettarme Milch mit abweichenden Mindesthaltbarkeitsdaten oder Identitätskennzeichen von dem Produktrückruf nicht betroffen sind. Die keimverseuchte Milch wurde bereits aus dem Verkauf genommen. Kunden, die eines der Produkte bei Aldi, Lidl, Netto, real, Rewe, Kaufland und Co. gekauft haben, können dem Produktrückruf zufolge die fettarme Milch in der Einkaufsstätte zurückgeben. Der Kaufpreis werde auch ohne Kassenbon erstattet.
Die DMK Group verarbeitet nach eigenen Angaben mit rund 7.700 Mitarbeitern Milch an mehr als 20 Standorten unter anderem in Deutschland und den Niederlanden. "Als einer der größten Lieferanten des deutschen Lebensmitteleinzelhandels und mit einem Umsatz von 5,6 Milliarden Euro gehört die DMK Group europaweit zu den führenden Unternehmen der Milchwirtschaft", hieß es von dem Unternehmen.
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Milch-Rückruf: Bundesregierung verweist auf Länderzuständigkeit
Nach dem Rückruf von Milch bei mehreren Handelsketten hat das Bundesernährungsministerium auf die Zuständigkeit der Hersteller und der Bundesländer verwiesen. "Wir beobachten die Situation sehr genau", sagte eine Sprecherin am Freitag in Berlin auf Nachfrage. In allererster Linie seien aber die Hersteller selbst für die Sicherheit ihrer Produkte zuständig - und für die amtliche Lebensmittelüberwachung die Länder.
Im aktuellen Fall habe der Hersteller bei Eigenkontrollen Milch mit einer bakteriellen Verunreinigung entdeckt und gemäß den gesetzlichen Vorgaben einen Rückruf eingeleitet. Die entsprechende Warnung sei auf dem Portal Lebensmittelwarnung.de veröffentlicht worden, sagte die Sprecherin.
Milchproduzent findet Ursache für Verunreinigung von Frischmilch
Der Milchproduzent Deutsches Milchkontor (DMK) hat nach eigenen Angaben die Ursache für eine Verunreinigung von fettarmer Frischmilch mit Bakterien gefunden und abgestellt. Die Erreger, die Durchfall auslösen können, seien über eine undichte Dichtung in die Produktion des Werks Everswinkel im Münsterland in Nordrhein-Westfalen gelangt. Das sagte ein DMK-Sprecher am Freitag in Bremen.
Nach Entdeckung des Defekts seien Proben der Produktion an ein externes Labor geschickt worden, sagte der Sprecher. "In einer dieser Proben wurde eine Rekontamination mit einem krankheitserregendem Wasserkeim nachgewiesen." Die Laborergebnisse seien am Donnerstag nahezu zeitgleich mit einer ersten Kundenreklamation eingegangen. Darauf sei der Rückruf ergangen. Unter Rekontamination versteht man eine Verunreinigung eines bereits durcherhitzten Lebensmittels.
Geliefert wurde die Milch an fast alle großen Lebensmittelhändler in Deutschland wie Metro, Aldi, Lidl, Edeka oder Rewe. Sie haben die betreffenden Packungen aus dem Handel genommen. Lidl teilte auf Anfrage mit, die Ware sei ausschließlich in Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen verkauft worden. Für andere Supermarktketten gab es zunächst keine Angaben zum Verkaufsgebiet.
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loc/news.de/dpa
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