Eine Unwetterfront wütet noch immer über dem westlichen Mittelmeer: Der Wetterdienst hat nun sogar für eine beliebte Urlaubsinsel eine Rissaga-Warnung herausgegeben. Außerdem drohen Spanien weitere Gewitter und Starkregenfälle.
An den vergangenen Tagen haben schwere Unwetter in Spanien bereits mehrere Menschen das Leben gekostet. Entwarnung geben Meteorologen allerdings noch nicht. Nun droht einer Baleareninsel sogar Ungemach aus dem Meer. Der Wetterdienst hat eine Rissaga-Warnung herausgegeben.
Unwetterwarnung für Mittelmeer 2019: Überschwemmt eine Rissaga die Küste von Menorca?
Wie auf der Webseite "Meteoalarm" zu lesen ist, droht der Küste der Insel ein Meteotsunami. Auf den Balearen wird das Wetterphänomen auch Rissaga genannt. Meteorologen warnen vor einer Schwankung des Meeresspiegels um 0,8 Meter. Das Phänomen könnte bis Samstag (14.09.2019) um 20.59 Uhr eintreten. Ob die Warnung eintrifft, ist jedoch fraglich.
Meteotsunamis keine Seltenheit auf Baleareninseln
Anders als bei einem "normalen" Tsunami sind bei einem Meteotsunami keine seismischen Aktivitäten schuld, sondern Luftdruckschwankungen. Fällt der Luftdruck kurz um acht Hektopascal, fällt der Meeresspiegel in seichten Gewässern plötzlich ab und schwillt genauso schnell an. Es soll ein- bis zweimal pro Jahr auftreten.Im Juli flutete eine Rissaga die Uferpromenade am Port d'Alcudia.
Unwetter in Spanien im September 2019: Wetterdienst warnt vor Gewitter und Starkregen
Auch dem spanischen Festland drohen weitere Unwetter. An der Mittelmeerküste soll es stürmen. Lokal soll es Wellen mit bis zu drei Meter Höhe geben. Im Landesinneren wurde für einige Regionen sogar Alarmstufe Orange ausgerufen. Dort drohen starke Regenfälle mit 30 Millimeter pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde und Gewitter.
Unwetter in Spanien 2019 im News-Ticker:
+++ 14.09.2019:Zahl der Unwetter-Toten in Spanien steigt auf sechs +++
ei den schweren Unwettern an der spanischen Mittelmeerküste sind seit Mittwochabend mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Die Leiche des sechsten Opfers, eines 41 Jahre alten Mannes, sei am Samstag in einem ländlichen Gebiet der Gemeinde Orihuela in der ostspanischen Provinz Alicante gefunden worden, teilten die Behörden mit. Einsatzkräfte des Militärs und der Polizei hätten im überschwemmten Gebiet auch das Motorrad geborgen, mit dem der Mann unterwegs gewesen sei, hieß es.
Ministerpräsident Pedro Sánchez sprach auf Twitter der Familie des sechsten Opfers sein Beileid aus. Kurz vor einem Besuch der Unwetter-Regionen erklärte er sich am Samstag zudem mit allen Betroffenen solidarisch. Der Sozialist versicherte, man werde "alle Mittel und alle Hilfe einsetzen, um der Bevölkerung beizustehen und die Normalität wieder herzustellen".
Am heftigsten betroffen von den Unwettern waren die Provinzen Murcia, Alicante und Valencia im Osten sowie die andalusischen Provinzen Almería, Málaga und Granada im Südosten des Landes. Dort mussten bis Samstag insgesamt 3500 in Sicherheit gebracht werden.
An einigen Orten fielen mehr als 200 Liter Regen pro Quadratmeter. Flüsse traten über die Ufer. Wegen der sintflutartigen Regenfälle gab es unzählige Überschwemmungen und auch Erdrutsche. Die Flughäfen in Almería und Murcia wurden zeitweilig geschlossen, viele Landstraßen waren noch am Samstag gesperrt.
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bua/news.de