Hacker werden immer kreativer, wenn es darum geht, an sensible Daten zu gelangen. SIM-Swapping heißt der neue Trend von Internetkriminellen, der nun auch in Deutschland angekommen ist. Lesen Sie hier, wie Sie sich vor Übergriffen schützen können.
Sie haben Ihr Handy immer bei sich, somit kann auch niemand an Ihre sensiblen Daten, an Ihr Konto und somit an Ihr Geld gelangen? Leider falsch! Clevere Hacker benötigen inzwischen nur noch Ihre Handynummer und können so unbemerkt Ihre persönlichen und vertraulichen Daten herausfinden und für sich nutzen.
Was ist SIM-Swapping?
SIM-Swapping nennt sich die neue Masche von kriminellen Internetbetrügern, die aus der USA nun auch vermehrt in Deutschland Opfer findet.
Und so funktioniert SIM-Swapping: Betrüger geben sich bei dem Internetprovider als das eigene Opfer und somit auch als Besitzer dessen Handys aus. Sie fordern, dass die Nummer auf eine neue SIM-Karte übertragen und dort neu aktiviert wird. Eine Ausrede könnte zum Beispiel sein, dass das Handy verloren gegangen ist und deshalb eine neue SIM-Karte benötigt wird.
Durch Spionage in den sozialen Netzwerken oder durch andere Tricks, gelangen die Betrüger an benötigte Sicherheitsinformationen, wie zum Beispiel Geburtsdatum, Wohnsitz oder Kontoangaben des Opfers. So können Mitarbeiter der Hotline überlistet werden und die Handynummer wird erfolgreich auf die SIM-Karte des Betrügers übertragen und dort aktiviert. Für das Opfer kann dies weitreichende und fatale Folgen haben. Es bekommt keine Nachrichten und keine Anrufe mehr. Diese werden von nun an die neue SIM-Karte weitergeleitet. So auch vertrauliche Passwörter und Zugangsdaten, die bei gewissen Onlinegeschäften für die Zweifach-Authentifizierung benötigt und per SMS versendet werden.
So klauen Betrüger Ihre Identität
Doch nicht nur das Bankkonto kann geplündert, sondern auch Ihr Ruf kann geschädigt werden. War das SIM-Swapping einmal erfolgreich, können Betrüger in Ihrem Namen auf sozialen Netzwerken Ihr Unwesen treiben und Nachrichten in Ihrem Namen verschicken, indem sie zum Beispiel an Ihre Twitter-Login-Daten herangekommen sind.
So schützen Sie Ihr Handy und vertrauliche Daten
Doch wie kann man sich vor solchen Übergriffen schützen? Wie bei allem gibt es wohl auch hier keine 100-prozentige Sicherheit. Mit kleinen Maßnahmen kann aber die Sicherheit massiv erhöht werden:
- Schützen Sie Ihre Internetkonten mit starken und vor allem unterschiedlichen Passwörtern.
- Installieren Sie an heimischen Computern entsprechende Anti-Viren-Systeme und Firewalls.
- Fragen Sie bei Ihrem Internetprovider, ob es zusätzlich die Möglichkeit von einem vereinbarten Kundenkennwort gibt, welches bei der Hotline für Änderungen im Voraus immer angegeben werden muss.
NM/add/news.de
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