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Tornado-Alarm in Luxemburg und Deutschland: Hunderte obdachlos nach Gewitter

Ein Tornado hat in Luxemburg eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Auch in Deutschland tobten am Freitag schwere Unwetter. Davon blieben auch große Sportereignisse wie der DfB-Pokal nicht verschont.

Ein Tornado hat in Luxemburg eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. (Foto) Suche
Ein Tornado hat in Luxemburg eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Bild: AdobeStock/tannujannu (Symbolbild)

Heftige Unwetter sind über Teile von Deutschland und seiner Nachbarländer hinweggefegt und haben vielerorts Schäden angerichtet. Besonders betroffen war der Südwesten Luxemburgs, wo ein Tornado am Freitagabend eine Schneise der Verwüstung zog. Bis zu 100 Häuser wurden unbewohnbar und fast 20 Menschen verletzt. Auch auf deutscher Seite mussten Helfer wegen Unwettern zu zahlreichen Einsätzen ausrücken, insbesondere in Teilen von Süddeutschland und dem Saarland.

Der Tornado hatte am Freitagabend vor allem in den Ortschaften Petingen und Kaerjeng im südlichen Luxemburg schwere Schäden angerichtet. Die Zahl der Verletzten stieg am Samstag auf 19. Arbeitsminister Dan Kersch sprach von einem "Katastrophenszenario". Der Schaden sei enorm, könne aber noch nicht beziffert werden.

Tornado-Alarm in Luxemburg: Schwere Schäden und mehrere Verletzte durch Unwetter

In den beiden Orten wurden Notunterkünfte für Bürger eröffnet, die durch den Tornado obdachlos wurden. Die Polizeipräsenz in den Orten sei verstärkt worden, hieß es weiter. Der Krisenstab warnte die Bevölkerung davor, sich in die Nähe von umgestürzten Strommasten zu begeben. Die Stromversorgung des Großherzogtums sei jedoch nach einigen lokalen Ausfällen nicht gefährdet. Regierungschef Xavier Bettel teilte über Twitter mit, es sei ein Krisenstab eingerichtet worden. "Die Regierung hilft den Betroffenen", schrieb er.

Deutscher Wetterdienst bestätigt Tornado in Luxemburg

Dass es sich um einen Tornado gehandelt habe, sei gesichert, sagte der Meteorologe Marco Manitta vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Freitagabend. Dies belegten zahlreiche Bilder und Videoaufnahmen aus unterschiedlichen Quellen, erklärte er. Der Tornado habe schwere Schäden verursacht, vor allem in Petingen, erklärte Manitta.

Bilder aus dem betroffenen Gebiet zeigten die Verheerungen: Autos, die von Dachziegeln und Gebäudeteilen beschädigt wurden, durch die Luft wirbelnde Gegenstände. Betroffen war auch der Ort Niederkerschen und seine Umgebung. Auf Twitter macht bereits ein Video des Tornados die Runde.

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Tornado hinterlässt in Luxemburg "Schneise der Verwüstung"

Ein Sprecher der Luxemburger Polizei berichtete von einer "Schneise der Verwüstung", die sich fünf, sechs oder sieben Kilometer weit ziehe. Mehrere Gebäude seien unbewohnbar und Notunterkünfte eingerichtet. Zahlreiche Einsatzkräfte waren im Einsatz. "Alle verfügbaren Einheiten und Hilfsdienste sind vor Ort", sagte der Sprecher.

Schwere Unwetter auch in Deutschland im Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg

Auch auf deutscher Seite - im benachbarten Saarland, in Rheinland-Pfalz sowie Baden-Württemberg - gab es den Angaben zufolge schwere Unwetter. In Rheinland-Pfalz waren besonders die Städte Neuwied und Koblenz betroffen. Hier wurden Gullydeckel aufgeschwemmt und Straßen teils überflutet, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Koblenz sagte.

In Baden-Württemberg verzögerte sich der Anstoß des DfB-Pokalspiels zwischen den Fußballclubs SV Sandhausen und Borussia Mönchengladbach wegen eines Gewitters. Bei heftigem Regen war zwischenzeitlich auch das Flutlicht im Hardtwald-Stadion des Fußball-Zweitligisten Sandhausen ausgegangen. Die Zuschauer in den unteren Rängen wurden gebeten, sich in Sicherheit zu bringen.

Blitzeinschlag in Baden-Württemberg - 15 Fußballer verletzt

Bei einemBlitzeinschlag im baden-württembergischen Rosenfeld-Heiligenzimmern wurden 15 Fußballer verletzt. Der Blitz schlug während des Trainings amFreitagabend in der Nähe des Sportplatzes ein, wie einPolizeisprecher sagte. Dadurch erlitten die Spieler im Alter von 19 bis 48 Jahren leichte Verletzungen.Eine Person war kurzzeitig bewusstlos. Ein Großaufgebot an Sanitätern kam zu dem Sportplatz und brachte die Fußballer vorsorglich ins Krankenhaus.

Im Saarland brachten mancherorts entwurzelte Bäume den Verkehr ins Stocken, Straßen wurden überspült und Keller liefen voll Wasser. Eine Autofahrerin wurde bei einem Unfall bei Beckingen leicht verletzt, als ein Ast auf ihren Wagen fiel.

Unwetter in Deutschland: Musical-Aufführung in Erfurt wegen Gewitter abgebrochen

In Erfurt fiel bei den Domstufenfestspielen die Premiere der ersten Musical-Fassung von Umberto Ecos "Der Name der Rose" teils ins Wasser: Eine starke Regenfront mit Gewitter führte dazu, dass die Aufführung vorzeitig abgebrochen werden musste. Die rund 2000 Premierenbesucher erlebten vor der imposanten Kulisse des Mariendoms knapp die Hälfte des Stückes.

Auch in Bayern waren am Abend schwere Gewitter zu erwarten. "Ein Gewitterkomplex zieht gerade in Richtung Nürnberg", sagte Manitta am späten Freitagabend. Noch bis Samstagmorgen seien südlich von Offenburg immer wieder Gewitter zu erwarten. "Am Samstag geht es dann in Südostbayern weiter. Doch mit geringerem Unwetterpotenzial als heute - auch im Bereich der Nordseeküste könne es ungemütlich werden."

/news.de/dpa

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