Die Alliierten hatten während des Zweiten Weltkriegs Angst, dass Hitler untertauchen und nach Südamerika fliehen könnte. Um die Bevölkerung zu sensibilisieren, veröffentlichten Zeitungen Fotos, wie der Führer ohne Bart aussehen könnte.
Unzählige Theorien ranken sich um das Ende des Zweiten Weltkriegs und Adolf Hitler. Offiziell hat sich der Diktator im Führerbunker das Leben genommen. Doch Verschwörungstheoretiker glauben, dass Hitler fliehen konnte und sich ein neues Leben in Übersee aufgebaut hat. Und offenbar waren sich auch die Alliierten nicht sicher, ob Hitler wirklich tot ist?
Hitler nach Südamerika geflohen? SO könnte er aussehen
Was ist, wenn sich der Führer wirklich nach Kolumbien abgesetzt hat? Würde man ihn dort erkennen? Wie "vice.com" schreibt, war die kanadische Presse schon vor Ende des Krieges auf den Fall vorbereitet. Am 3. November 1944 veröffentlichte die Zeitung "Free Press Weekly Prairie Farmer" mehrere Foto-Montagen von Hitler mit der Überschrift "Would You Know Der Fuehrer's Face If He Settled In Western Canada? (auf Deutsch: "Würden Sie den Führer erkennen, wenn er sich in Westkanada niederlassen würde?")". Auf den Bildern rasierte man Hitler kurzerhand den berühmten Oberlippen-Quadrat-Bart ab und verwandelte ihn in einen Chefkoch, einen Professor, den unauffälligen Typen von Nebenan und sogar in einen Obdachlosen. Der Westen wollte auf alle Eventualitäten eingestellt sein.
Hitler ohne Bart als Chefkoch
Als Vice-Redakteur und Autor Markus Lust den Zeitungsausschnitt auf Twitter teilt, explodiert die Netzgemeinde förmlich. "Dieses Zeitungsinserat sollte die kanadische Bevölkerung für die Verkleidungen eines möglicherweise untergetauchten Adolf Hitler sensibilisieren und JA, ich lache seit Minuten über Chefkoch-Hitler", schreibt der Twitterer zu dem Foto.
Sie können den Tweet nicht sehen? Dann hier entlang.Dieses Zeitungsinserat sollte die kanadische Bevölkerung für die Verkleidungen eines möglicherweise untergetauchten Adolf Hitler sensibilisieren und JA, ich lache seit Minuten über Chefkoch-Hitler. ¯\_(ツ)_/¯ pic.twitter.com/k6yvTkKv3j
— Markus Lust (@wurstzombie) 18. Juli 2019
Es kommt, was kommen musste: Die Kommentare sind das Beste. "In einem kanadischen Diner:
'Hurra! Der Krieg ist vorbei! Hitler ist tot!'- 'Bättä sähr, ährrä Soppäh!'", schreibt einer unter die bizarren Hitler-Fotos. "'Karrrtoffelpuffer Tisch 5Wo bleiben die Karrrtoffelpuffer'", fügt ein anderer hinzu. "Hitler als 'Guy next door' ist auch eine gruselige Vorstellung... 'Er hat immer ganz freundlich gegrüßt'", kommentiert ein weiterer. Andere sehen in dem "Typen von Nebenan" auch Trump.
Sie können den Tweet nicht sehen? Dann hier entlang.Fearing Hitler will try to escape in disguise, Allied OSS circulates photos of Adolf altered by make-up artist, to keep commanders watchful. pic.twitter.com/UePuP2b30s
— WW2 Tweets from 1941 (@RealTimeWWII) 24. April 2017
Auch der US-amerikanische Geheimdienst OSS machte sich Sorgen, dass Hitler nach dem D-Day untertauchen könnte. Sie beauftragten den Maskenbildner Eddie Senz, sämtliche Szenarien der optischen Veränderung mit einem Portrait des Führers durchzuspielen. 1998 wurden die Fotos dann auch im "Spiegel" veröffentlicht.
Hitler lebt! Nachrichtenseite schockt mit Fake-News
2017 sorgte eine Nachrichtenseite für spektakuläre News. Die angebliche Nachrichtenseite "worldnewsdailyreport.com" schreibt, dass sich ein 128-jähriger Mann gemeldet habe, der behauptet, dass er Hitler sei. Angeblich sei er 1945 mit einem gefälschten Pass mit dem Namen Herman Guntherberg nach Südamerika ausgewandert. Im vergangenen Jahr hat der israelische Geheimdienst Mossad die Fahndung nach NS-Verbrechern eingestellt. Guntherberg soll dann beschlossen haben, sein Versteckspiel zu beenden. Doch dabei handelte es sich um einen fake. das Foto des Mannes ging dennoch viral.
bua/news.de
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