Wieder einmal geht ein eigentlich altbekanntes Bild auf Twitter viral und sorgt für Unverständnis und erstaunte Fragen. Eine Fassadenfigur am Kölner Rathaus, angebracht vor über 500 Jahren, hat den Kopf zwischen den Beinen und sein eigenes Genital im Mund.
Eine Steinfigur mit blankem Hintern am Kölner Rathaus hat eine kleine Twitter-Karriere hingelegt. In der vergangenen Woche veröffentlichte ein englischsprachiger Kanal Fotos von dem kleinen Männchen, das mit heruntergelassener Hose und Kopf zwischen den Beinen posiert - und dabei offenbar sein eigenes Geschlechtsteil im Mund hält. Niemand wisse, warum die Figur wirklich dort am Rathaus sei, hieß es in dem Tweet, der Zehntausende Mal geliked wurde.
Warum hat der kleine Mann an der Rathauswand den eigenen Penis im Mund?
Ganz so kompliziert ist die Geschichte dahinter allerdings nicht, in Köln kennt man die Figur schon lange. Das Motiv stammt aus dem Mittelalter. "Dabei ging es darum, der Obrigkeit quasi den Arsch hinzuhalten. Mit derber, zur Schau gestellter Sexualität sollte gezeigt werden, dass einem die Moral- oder auch Ordnungsvorstellungen der Obrigkeit wurscht waren", sagte der ehemalige Stadtkonservator Ulrich Krings der Deutschen Presse-Agentur. Die provokanten Figuren spielten meist auf die sieben Todsünden an, in diesem Fall auf die Wollust, wie Walter Geis vom Kölner Denkmalschutz erklärte.
On the walls of Cologne City Hall, hidden under a larger statue of Archbishop Konrad von Hochstaden, is a carving showing a man giving oral sex to himself. It dates to around 1410 and no one really knows why it’s there. pic.twitter.com/fiCi5UkX6j
— Whores of Yore (@WhoresofYore) 28. März 2019
Twitter eskaliert wegen obszönem Männchen am Kölner Rathaus
Auf Twitter stellte man dem ordinären Ornament aus Köln gleich noch einige andere anzügliche oder einfach nur überraschende Fassadenfiguren zur Seite. So gibt es zum Beispiel einen Darth Vader an der National Cathedral in Washington oder einen kleinen Astronauten an der Kathedrale des spanischen Salamancas. Es scheint also lohnend, beim nächsten Stadtspaziergang die oft unbeachteten Gebäudefassaden einmal genauer unter die Lupe zu nehmen: Viele sind für eine Überraschung gut.
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sit/loc/news.de/dpa
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