Seit über drei Wochen fehlt von der vermissten Rebecca jede Spur. Trotz Tausender Hinweise aus der Bevölkerung bleibt die Suche bislang erfolglos. Könnte ein neues Warnsystem dabei helfen, Vermisstenfälle schneller zu lösen?
Nach über drei Wochen schwindet bei den Ermittlern die Hoffnung, die vermisste Rebecca noch lebend zu finden. Ein flächendeckendes Warnsystem könnte womöglich dabei helfen, die Suche nach vermissten Kindern zu beschleunigen. Was dahinter steckt und wie der Amber Alert funktioniert, erfahren Sie her.
Rebecca Reusch bleibt vermisst: Polizei sucht nach Mädchen aus Berlin
Seit dem 18. Februar 2019 gilt die 15-jährige Rebecca als vermisst. Seitdem sucht die Polizei fieberhaft nach dem verschwundenen Mädchen. Nach Tausenden Hinweisen aus der Bevölkerung konzentriert sich die Polizei bei der Suche auf ein Waldstück in Brandenburg – bislang vergeblich. Die Ermittler gehen momentan davon aus, dass der Schwager von Rebecca etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat, doch der Tatverdächtige schweigt zu den Vorwürfen. Hätte das Mädchen früher gefunden werden können, wenn es ein flächendeckendes Warnsystem geben würde?
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Amber Alert: So funktioniert das Warnsystem für vermisste Kinder
Das AMBER-Informationssystem stammt ursprünglich aus den USA und wurde 1996 nach der Kindesentführung von Amber Hagerman eingeführt. Es beruht darauf, dass die Bevölkerung möglichst kurz nach dem Verschwinden eines Kindes landesweit informiert wird. Dazu wurden die Suchmeldungen ursprünglich per Radio und Verkehrstafeln verbreitet. Durch die wachsende Zahl an Smartphones erfolgt die Alarmierung inzwischen auch per SMS, via Instant Messenger oder Push-Nachricht.
Initiative Vermisste Kinder fordert Amber Alert für Deutschland
In Deutschland setzt sich vor allem die Initiative Vermisste Kinder für eine flächendeckende Einführung des Amber Alert ein. "Die ersten drei Stunden nach dem Verschwinden sind die wichtigsten. Denn in dieser Zeit sind die Chancen am größten, Spuren zu entdecken", sagte Lars Bruhns von der "IVK" gegenüber "Focus". Daher hat die Initiative inzwischen einen Broadcast für den Nachrichtendienst Threema entwickelt, der Nutzer sofort informiert, wenn ein Kind als vermisst gemeldet wird. Dazu genügt ein simple Anmeldung auf der Homepage der Initiative Vermisste Kinder.
Amber Alert in Deutschland in der Kritik
Laut der Initiative ist es mit ihrem System inzwischen möglich, innerhalb von drei Stunden mehr als sechs Millionen Menschen zu erreichen. Wie hilfreich der Amber Alert bei der Suche nach einem vermissten Kind jedoch wirklich ist, konnte noch nicht endgültig nachgewiesen werden. "Solche Argumente kenne ich. Aber das finde ich schlimm. Denn selbst eine minimal höhere Wahrscheinlichkeit, ein verschwundenes Kind lebend wiederzufinden, sollte es die Sache wert sein", wiegelt Bruhns die Vorwürfe gegenüber "Focus" ab.
Doch auch bei der Polizei gäbe es Bedenken, dass eine frühzeitige Alarmierung der Öffentlichkeit das Leben eines vermissten Kindes gefährden könnte, etwa indem der Täter ihm aus Panik etwas antun könnte.
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jat/kad/news.de