All jene, die sich Frühlingswetter wünschen, müssen jetzt ganz stark sein: Am Wochenende bringt Tief "Thomas" zwar milde Temperaturen nach Deutschland, doch nach kräftigem Sturm kehrt kommende Woche der Winter zurück, wie der DWD prognostiziert.
Wie wird das Wetter am Wochenende vom 8. bis 10. Februar? Eine Antwort darauf hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) veröffentlicht - und wagt bereits einen meteorologischen Blick in die kommende Woche. So viel sei bereits verraten: Der Frühling kann sich noch nicht gegen den Winter durchsetzen. In den nächsten Tagen fegen Sturmböen über mehrere Teile Deutschlands hinweg, ehe kommende Woche ruhigeres Wetter in Deutschland einzieht. Grund ist Tief "Thomas", das voraussichtlich vor allem den Süden beschäftigen wird, wie der DWD am Freitag in Offenbach mitteilte.
Wetter aktuell im Februar 2019: Tief "Thomas" bringt Sturmböen und frühlingshafte Temperaturen
Am Samstag regnet es immer wieder, und es wird sehr mild mit 7 bis 14 Grad. Im höheren Bergland liegen die Temperaturen bei 5 Grad, im Südosten besteht laut DWD Glatteisgefahr. In den Alpen bleibe es nachts frostig, weshalb es nicht zu einer großen Schneeschmelze komme, sagte DWD-Meteorologe Tobias Reinartz. Verbreitet müsse mit stürmischen Böen gerechnet werden, auf den Mittelgebirgsgipfeln und an der See mit schweren Sturmböen.
Deutscher Wetterdienst veröffentlicht amtliche Unwetterwarnung vor Orkanböen
Der DWD gab bereits eine amtliche Wetterwarnungen für einen Großteil der deutschen Landkreise aus.In weiten Teilen Deutschlands kommt es heute zu starken Sturmböen. Achten Sie auf herabfallende Gegenstände und abgebrochene Äste, warnt der DWD.Im Harz können sogar Orkanböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 130 km/h auftreten.Hier wurde eine Unwetterwarnung ausgerufen. Wo es am Samstag besonders gefährlich wird, entnehmen Sie DIESER Karte.
Wochenend-Wetter wird laut DWD-Prognose nass und mild
Auch der Sonntag wird laut DWD eher nass bei Temperaturen zwischen 7 und 15 Grad. In Küstennähe und im Südosten weht der Wind schwach bis mäßig mit zum Teil starken Böen. Im Westen und Südwesten kommt es bis in tiefe Lagen zu Sturmböen.
Vorsicht, neuer Wintereinbruch! Deutscher Wetterdienst kündigt einen halben Meter Neuschnee an
In der Nacht zum Montag schwächt sich der Wind deutlich ab, und es strömt Kaltluft nach. Die Schneefallgrenze sinkt bei nur noch 5 bis 0 Grad in der Nacht auf 400 bis 600 Meter. Für die Alpen kann das laut DWD bis Dienstagabend bis zu einem halben Meter Neuschnee bedeuten. Auf längere Sicht deute sich eine Wetterberuhigung mit kaum Niederschlag sowie einstelligen Plusgraden am Tag und frostigen Nächten an, erklärte Meteorologe Reinartz.
Wetter aktuell im Februar 2019: Bringt das Tauwetter in den Alpen jetzt Hochwasser?
Anfang des Jahres schneite es im Süden Bayerns quasi nonstop. Meterweise türmte sich der Schnee in den Alpen. Doch jetzt steigen die Temperaturen wieder, sie sollen tagsüber deutlich über null Grad liegen. Kommt jetzt das Hochwasser? Ein Faktencheck:
Behauptung: Mit der Schneeschmelze steigt die Hochwassergefahr im Alpenraum.
Bewertung: Falsch
Fakten: Entscheidend sind vor allem zwei Faktoren: zum einen die Schmelzprozesse im Alpenraum, zum anderen die Beschaffenheit der Flussbetten. Beides führt dazu, dass das bayerische Landesamt für Umwelt (LfU), bei dem der Hochwassernachrichtendienst angesiedelt ist, "keine besonders gefährdeten Bereiche" im Alpenraum sieht.
Mitte Januar war teilweise an zwei oder drei Tagen hintereinander jeweils bis zu 50 Zentimeter Neuschnee gefallen. Schmelzen nun diese Massen, sind die Höhenunterschiede in den Fluss-Einzugsgebieten laut LfU entscheidend. Diese sind deutlich größer als etwa in den Mittelgebirgen. "Infolgedessen erfassen die Schneeschmelzprozesse nur Teilbereiche der Einzugsgebiete", erklärt eine LfU-Sprecherin. "Der Schmelzprozess beginnt in den unteren Tallagen und den Südseiten der Hänge. Dieses Wasser ist schon abgelaufen, bevor der Schmelzprozess auch in den Hochlagen einsetzt."
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Der zweite wichtige Punkt ist das Flussnetz als Entwässerungssystem, das durch abfließendes Wasser geformt wird. "Im Alpenraum, wo viel Wasser abfließt, ist das Flussbett tiefer sowie breiter und kann mehr Wasser aufnehmen", erläutert die Sprecherin. Zur Verdeutlichung: Dieselbe Menge Regen würde schon im Norden Bayerns zu weit höheren Ausuferungen und Überschwemmungen führen als im Alpenraum.
Kritisch wird es nach LfU-Angaben nur, wenn es im Frühsommer ergiebig regnet. Dann könne eine Restschneeschmelze in den Alpen die Wassermassen erheblich erhöhen wie etwa beim Pfingsthochwasser 1999 mit Größenordnungen von mehr als 200 Litern pro Quadratmeter in 36 Stunden. Dem war der "Lawinenwinter 1999" - unter anderem mit der tödlichen Katastrophe von Galtür in Österreich - vorausgegangen. Solche Ereignisse seien aber nur kurzfristig vorhersagbar.
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loc/bua/news.de/dpa