Wenn in den Medien über Vergewaltigung von Frauen berichtet wird, ist der öffentliche Aufschrei meist groß. Doch laut der Polizei sind derartige Vorwürfe zumindest in einer deutschen Stadt meist erfunden.
Sexueller Missbrauch gehört zumindest im westlichen Kulturkreis zu den größten gesellschaftlichen Tabus. Gerade bei Berichten über Vergewaltigungen kochen die Emotionen oft schnell hoch. Doch laut der Polizei steigt damit auch die Zahl der Falschanzeigen.
80 Prozent der Vergewaltigungen in Rostock nur vorgetäuscht
Wie die "Ostsee-Zeitung" berichtet, habe es zumindest die Polizei in Rostock im vergangenen Jahr mit immer mehr vorgetäuschten Vergewaltigungen zu tun gehabt. "In acht von zehn Fällen sind die Taten nur vorgetäuscht", berichtet Rogan Liebmann, Leiter der Kriminalpolizeiinspektion, gegenüber dem Blatt. Im Rest des Landes sehe es ähnlich aus.
Zahl der Falschanzeigen in Rostock steigt
Laut Ermittlerin Britta Rabe seien im Jahr 2017 insgesamt 78 Ermittlungsverfahren wegen sexueller Übergriffe gegen Frauen eingeleitet worden. 63 davon wurden wegen begründeter Zweifel eingestellt. In 15 Fällen sei wegen des Vortäuschens einer Straftat oder auch falscher Verdächtigungen im Anschluss gegen die Frauen ermittelt worden.
Polizei warnt vor falschen Beschuldigungen
Für die Polizei wird die wachsende Zahl der Falschanzeigen zunehmend zum Problem. Grundsätzlich würden die Beamten jede Anzeige ernst nehmen und alles daran setzen, den Fall zu lösen, so Kripo-Chef Liebmann gegenüber der "Ostsee-Zeitung". Doch die Ermittlungen binden nicht nur Ressourcen, die eventuell in anderen Fällen gebraucht werden könnten, sondern schüren laut Liebmann auch Misstrauen: "Das kann schlimmstenfalls bis zu Aufmärschen und Ausschreitungen führen."
Falsche Verdächtigung kann mit bis zu 5 Jahren Haft bestraft werden
Die Motive, warum eine Frau einen Mann der Vergewaltigung beschuldigen, sind laut Britta Rabe vielfältig: "Oft ist das ein Hilfeschrei. Die Frauen wollen Aufmerksamkeit von Freunden, Familie oder dem Partner. Rache ist nur selten der Grund", so die Ermittlerin gegenüber der "Ostsee-Zeitung". Doch oft seien sich die Frauen der Konsequenzen nicht bewusst. Eine falsche Verdächtigung kann in Deutschland mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden.
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jat/bua/news.de
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