Die Hitze lässt Deutschland weiterhin schwitzen. Meteorologen warnen am Donnerstag vor Gewittern und Starkregen. An der Küste drohe sogar ein Orkan. Alle Infos zu Unwetterwarnungen sowie der aktuellen Wettervorhersage finden Sie hier.
Donnerwetter im Anmarsch: In weiten Teilen Deutschlands kracht und regnet es am Donnerstag. Im Osten bleibt es hingegen trocken, die Temperaturen steigen dort noch mal auf über 30 Grad.
Unwetterwarnung aktuell für 09.08.2018: Gewitter und Starkregen im Westen
Nach der Hitze der vergangenen Tage erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Donnerstag vielerorts kräftige Gewitter und Starkregen. Von Westen her ziehen die Unwetter demnach mit teils starkem Wind über Deutschland hinweg. In Nordrhein-Westfalen müsse mit überfluteten Straßen, Hagel und schweren Sturmböen gerechnet werden. Der Osten bleibt dabei noch weitgehend sonnig mit Höchsttemperaturen von bis zu 34 Grad. Im Norden und Westen dürften die Maximalwerte zwischen 25 und 30 Grad liegen. Erst in der Nacht zum Freitag verlagern sich die Gewitter dann auch in den Osten und Südosten des Landes. Im Osten gilt die Warnung bis Freitagmorgen. Die aktuelle Warnlage finden Sie hier.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag droht der Nordseeküste ein Orkan, wie die "Bild" unter Berufung auf den DWD vermeldet. "Aktuell hat das europäische Wettermodell die heftigsten Berechnungen", zitiert das Blatt Meteorologen Dominik Jung von "wetter.net". Die Windböen sollen Geschwindigkeiten bis zu 150 Stundenkilometer erreichen. Für Urlauber an der Küste kann ein Orkan dramatisch werden. Immerhin kann ein Orkan schwere Verwüstungen hinterlassen.
39,5 Grad Jahrestemperaturrekord in Sachsen-Anhalt nicht gebrochen
Am Mittwoch wurden die höchsten Werte in der Region Berlin-Brandenburg gemessen. Am heißesten war es demnach in Langenlipsdorf, etwa 70 Kilometer südlich von Berlin, mit 38,4 Grad. Den Jahresrekord hält mit 39,5 Grad weiterhin Bernburg in Sachsen-Anhalt, gemessen am 31. Juli.
Bereits in der Nacht zum Donnerstag zogen vor allem im Südosten erste Gewitter auf. Auch im Rest Deutschlands regnete es vereinzelt. Größere Überflutungen oder Unwetterschäden wurden jedoch zunächst nicht gemeldet. Am frühen Morgen sanken die Temperaturen im Nordosten auf 21 Grad, im Emsland auf 13 Grad.
Über eine baldige Abkühlung dürften sich nicht nur die Landwirte, sondern auch einige Stromerzeuger freuen. "Es gibt zahlreiche konventionelle Kraftwerke vor allem im Südwesten Deutschlands, die aufgrund des warmen Kühlwassers ihre Leistung gedrosselt haben", sagte Energieökonomin Claudia Kemfert der Deutschen Presse-Agentur. Der Sonnenschein habe aber auch etwas Gutes: "Tagsüber produzieren Solaranlagen aufgrund der wirklich im Moment ja sehr beständigen Sonneneinstrahlung große Mengen an Strom, sehr viel mehr als bisher."
Waldbrände und Badeunfälle wegen anhaltender Hitze
Die anhaltend hochsommerlichen Temperaturen lösen immer wieder Waldbrände aus, unter anderem in Brandenburg. Am Montagnachmittag fing dort ein Wald- und Heidegebiet bei Nauen im Havelland Feuer, wie die Feuerwehrleitstelle Potsdam auf Anfrage bestätigte. Am Abend waren mehr als 110 Feuerwehrkräfte und ein Polizei-Hubschrauber zur Kontrolle der Lage im Einsatz. Menschen waren nicht gefährdet.
Weiterhin beschäftigen auch viele Badeunfälle die Rettungskräfte. Ein 76 Jahre alter Mann kam am Montag im Bodensee in der Nähe von Überlingen ums Leben. Zeugen hätten bemerkt, dass der Schwimmer mit dem Gesicht nach unten leblos auf der Wasseroberfläche getrieben sei, teilte die Polizei am Abend mit. Der Mann sei zwar noch reanimiert worden, dennoch habe der Notarzt nur noch den Tod feststellen können.
Unwetter-Gefahr am 08.08.2018! Superzelle kann für Sturzfluten und Tornados sorgen
Die kommenden Tage bringen laut DWD noch einmal rekordverdächtige Temperaturen. In der Nacht zum Mittwoch nimmt die Gewitterwahrscheinlichkeit im Westen und Nordwesten zu. Schwere Unwetter seien dabei nicht ausgeschlossen. Am Mittwoch werden vor allem im Osten Deutschlands bis zu 39 Grad erwartet. Wie "The Weather Channel" meldet, sollen ab 17 Uhr Gewitter auftreten - zunächst nur in den hessischen Bergen. Diese wandert dann jedoch nach Nordosten. Ab 19 Uhr drohen zwischen Kassel und Lübeck schwerste Gewitter , sogar Superzellen und Tornados sollen möglich sein.
Auf einer Linie von Rostock und Frankfurt am Main wandert die Gewitterfront allmählich nach Osten. Laut "The Weather Channel" können durch Starkregen Niederschlagsmengen von bis zu 100 Litern pro Quadratmeter möglich sein. Die ausgetrockneten Böden können diese Mengen gar nicht aufnehmen, daher drohen Sturzfluten
Am Donnerstag lassen dann kräftige Gewitter mit Starkregen die Temperaturen vielerorts wieder etwas fallen. Auch am Freitag soll es regnen. "Ab Freitag setzen sich im ganzen Land kühlere Luftmassen durch", sagte Marcus Beyer von der Wettervorhersagezentrale des DWD. "Unsommerlich" werde es damit nicht. Aber die Spitzenwerte liegen dann immerhin unterhalb der 30-Grad-Marke.
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bua/kns/news.de/dpa
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