Das Wochenende wird ungemütlich: Der Deutsche Wetterdienst warnt erneut vor schweren Gewittern, die örtlich für Überschwemmungen sorgen können. Diese Regionen sind betroffen sind, sowie die aktuelle Wettervorhersage lesen Sie hier.
Ein Wochenende der Extreme steht bevor: Neben heißen Temperaturen von bis zu 34 Grad müssen sich die Deutschen auf Unwetter einstellen. Wo wird es besonders heiß und wo sorgen Gewitter und Starkregen für Überschwemmungsgefahr?
Nach Unwetterwarnung! Frühlingsgewitter toben über Deutschland
Heftige Frühlingsgewitter haben am Samstagabend über Teilen Deutschlands getobt. Umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller und Blitzeinschläge hielten die Retter stundenlang in Atem. Es gab auch Verletzte. Wie hoch der Schaden ist, ließ sich noch nicht schätzen.
In Rheinland-Pfalz traf es den Eifelkreis Bitburg-Prüm. Mehr als 900 Rettungskräfte kämpften hier stundenlang gegen das Unwetter, wie der Katastrophenschutz mitteilte. Das Telefonnetz fiel in manchen Orten aus, auch der Bahnverkehr war betroffen. In allen Flüssen des Eifelkreises drohe Hochwasser. Auch Mainz und das Umland bekamen etwas ab. Starkregen und Sturmböen lösten einen Großeinsatz aus, wie die Feuerwehr mitteilte. Bis Mitternacht gingen 150 Notrufe ein. Etliche Keller standen unter Wasser, Blitze schlugen ein. Ein Dachstuhl ging in Flammen auf. Besonders betroffen war der Bereich Bingen.
Überflutungen, umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller
Mit Blitz und Donner zog ein heftiges Gewitter über Schweinfurt. Bäume stürzten um, Straßen standen unter Wasser, Keller wurden geflutet, wie das Rote Kreuz mitteilte. Zwei Menschen wurden bei dem Unwetter leicht verletzt. Hier verbuchten die Rettungskräfte am Samstagabend mehr als 230 Einsätze. Ein Gewitter mit Starkregen tobte über Heilbronn. "Wir haben mehr als 450 Rettungseinsätze gezählt", sagte ein Sprecher der Polizei. Viele Straßen waren unpassierbar. "Auch einige Firmen und Betriebe meldeten Land unter", sagte der Sprecher.
In Thüringen flutete das Unwetter die Innenstadt von Meiningen. Auch Bäume knickten um. Die Feuerwehr rückte wegen zahlreicher voll gelaufener Keller aus. In der Nacht zum Sonntag kehrte dann wieder Ruhe ein - die Unwetter zogen weiter. Der Deutsche Wetterdienst hob die Unwetterwarnungen am frühen Morgen wieder auf. Doch im Lauf des Sonntags drohen schon wieder neue Gewitter - mancherorts sogar mit Hagel.
DWD warnt vor Unwettern im Juni 2018
Aktuell warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vorab vor Unwettern mit schwerem Gewitter. Betroffen ist ein breiter Streifen quer durch Deutschland von Baden-Württemberg, Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Sachsen, Sachsen, Anhalt, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und der östliche Teil von Niedersachsen.
Wie Meteorologe Dominik Jung von "wetter.net" gegenüber der "Bild" erklärt, saugt ein Gewittertief über Süddeutschland feuchte Luft aus dem Mittelmeerraum an. Da jedoch die Höhenströmung nur sehr schwach ist, ziehen die Gewitter demzufolge auch nur langsam oder gar nicht weiter. Auch Hagel mit einem Durchmesser von drei Zentimetern kann befürchtet werden. Es herrscht teilweise sogar Überflutungsgefahr. Auf der Seite vom DWD werden aktuelle Unwetterwarnung in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Erst in der Nacht zum Montag soll die Unwettergefahr abnehmen.
Aktuelle Wettervorhersage für Woche ab 11.06.2018
Die Saunatemperaturen sind erst einmal mal vorbei, das Unwetterrisiko bleibt. Vor allem im Süden Deutschlands ist in dieser Woche weiterhin mit heftigen Gewittern zu rechnen. Dazu kommt Dauerregen. "Die feuchte Luft wird quasi ausgewrungen", hieß es beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Südlich der Donau drohe Überschwemmungsgefahr.
Im Norden bleibt es dagegen trocken, weil die feuchte Luft nach Süden abwandert. Regen ist nicht in Sicht. Meteorologin Jacqueline Kernn sprach von einem "Niederschlagsdefizit", weil mancherorts im Norden und Osten seit dem Frühjahr kein oder viel zu wenig Regen fiel. Die sehr lange anhaltende Trockenheit belaste die Natur.
Überflutung und Dürre! Niederschlagsdefizit in Deutschland
Trockenster Ort des Landes ist derzeit Rostock. In diesem Monat bekam die Hansestadt noch keinen messbaren Regentropfen ab. Es folgen Erfurt mit nur 0,1 Liter und Greifswald mit 0,2 Liter Regen auf den Quadratmeter. Die nassesten Orte der Republik liegen im Westen und Süden der Republik: Köln-Bonn führt dem DWD zufolge die Liste mit 70 Litern auf den Quadratmeter an. Stuttgart kommt auf 66 Liter und Saarbrücken auf 42 Liter je Quadratmeter.
Die trockene Luft aus dem Norden sorgt auch für kühlere Temperaturen. Die Werte sinken von Tag zu Tag. Bis Mittwoch sollen sie maximal noch 25 Grad erreichen. "Das ist ein Temperatureinbruch, aber es bleibt mäßig-warm und für den Juni akzeptabel", sagt Kernn. Nachts werde es mit Tiefstwerten von 8 Grad ebenfalls deutlich frischer als in der Vorwoche. Die Abkühlung fällt in den Zeitraum der Schafskälte, die bis zum 20. Juni auftreten kann.
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