Angela Merkel äußert sich zum Mordfall Susanna
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Festnahme des Tatverdächtigen im Mordfall Susanna im Nordirak und die Rückführung nach Deutschland begrüßt. "Das unfassbare Leid, dass der Familie und dem Opfer widerfahren ist, bewegt jeden und erfasst auch mich", sagte sie am Samstag am Rande des G7-Gipfels im kanadischen La Malbaie. Sie sprach von einem "abscheulichen Mord" und plädierte für eine entschiedene Ahndung solcher Straftaten. Wenn die Tat bewiesen sei, müsse die Justiz "mit aller Klarheit ein Urteil sprechen".
Merkel wertete den Fall als Aufforderung an alle, Integration ernst zu nehmen und für gemeinsame Werte einzustehen. "Wir können nur zusammenleben, wenn wir uns gemeinsam an unsere Gesetze halten", sagte sie.
Schweigeminute in Mainz für getötete Susanna F.
Mit einer Schweigeminute haben etwa 75 Menschen in Mainz der getöteten 14-jährigen Susanna F. gedacht. Es helfe nicht, "Hass mit Hass zu begegnen", sagte eine Rednerin am Samstag auf der Veranstaltung, zu der die "Gutmenschliche Aktion Mainz" aufgerufen hatte.
Ebenfalls am Samstag demonstrierte die AfD-Landtagsfraktion in Mainz unter dem Motto "Es reicht! Endlich Konsequenzen ziehen!" Etwa 100 Menschen kamen zu der Kundgebung, auf der der AfD-Landesvorsitzende Uwe Jung "reflexartige" Versuche kritisierte, Gewalttaten mit Flüchtlingen als Täter zu bagatellisieren.
Medienbericht: Verdächtiger im Fall Susanna hat Tat gestanden
Der Verdächtige Ali B. soll einem Medienbericht zufolge im Irak die grausame Tat gestanden haben. Das meldete der kurdisch-irakische TV-Sender Rudaw am Freitagabend unter Berufung auf einen lokalen Polizeioffizier. Ali B. habe nach seiner Festnahme in den kurdischen Autonomiegebieten im Nordirak ausgesagt. Er habe mit Susanna Alkohol getrunken. Es sei zu einem Streit mit dem Opfer gekommen, sagte Polizeigeneral Tarik Ahmed aus der Stadt Dohuk dem Sender.
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Ali habe die Kontrolle verloren und das Mädchen vergewaltigt. Da sie versucht habe, die Polizei anzurufen, habe er sie getötet. Eine Auslieferung an Deutschland sei Angelegenheit der kurdischen Autonomieregierung, sagte der Polizeioffizier. In Deutschland hatte die "Bild"-Zeitung zuerst über das Interview des Polizisten berichtet.
Ali B. am Samstag-Abend in Frankfurt gelandet : Chef der Bundespolizei an Bord
Ali B. verließ die nordirakische Stadt Erbil am Samstagnachmittag in einer Maschine nach Frankfurt am Main, wie es aus Kreisen des Internationalen Flughafens hieß. Eine offizielle Bestätigung der kurdischen Sicherheitsbehörden im Nordirak gab es zunächst nicht. An Bord der Maschine habe sich "Bild"-Informationen zufolge auch der Chef der Bundespolizei Dieter Romann befunden.
Das Flugzeug mit dem Tatverdächtigen ist am Samstagabend um 20.35 Uhr am Frankfurter Airport gelandet, wie "Bild" berichtet. Eine Lufthansa-Maschine brachte Ali B. am Samstag von der nordirakischen Stadt Erbil nach Frankfurt am Main. "Ich bin froh, dass der von der deutschen Justiz gesuchte, mutmaßliche Täter wieder in Deutschland ist", sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer am Abend. "So kann das Ermittlungsverfahren schnell vorangetrieben werden." Der 20-Jährige hatte sich in den Nordirak abgesetzt und war dort in der Nacht zum Freitag von kurdischen Sicherheitskräften festgenommen worden.
Ali B. soll noch in der Nacht zum Sonntag vernommen werden
Der Verdächtige im Fall Susanna soll nach dpa-Informationen gleich nach seiner Rückkehr nach Deutschland vernommen werden. Von Frankfurt am Main sollte der 20-Jährige noch am Abend zur Vernehmung gebracht werden. Zuständig für die Vernehmung ist das Polizeipräsidium Westhessen mit Sitz in Wiesbaden, wie die Deutsche Presse-Agentur am Samstag erfuhr. Am Sonntag sollte Ali B. dann dem Haftrichter vorgeführt werden.
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+++ Update 09.06.2018: Ali B. zurück in Deutschland +++Seite 3
- +++ Update 08.06.2018: Tatverdächtiger im Irak festgenommen +++ Seite 4
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- So dramatisch war die Suche nach der ermordeten Susanna Maria F. (14) aus Mainz Seite 6
Übersicht: Mordfall Susanna Maria F. (14)
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