Angela Merkel äußert sich zum Fall Susanna
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will" nach Susannas Tod für schnellere Abschiebungen abgelehnter Flüchtlinge ausgesprochen. "Der Fall zeigt doch, wie wichtig es ist, dass die Menschen, die keinen Aufenthaltsstatus haben, schnell ihr Verwaltungsgerichtsverfahren bekommen und schnell wieder nach Hause geschickt werden können", sagte Merkel. Ali B. hatte gegen die Ablehnung seines Asylbescheids Rechtsmittel eingelegt und seine Abschiebung über Monate verhindert.
Für Montagabend sind erneut Kundgebungen in Susannas Heimatstadt Mainz angekündigt. Unter anderem hat die Initiative "Kandel ist überall" für 18.00 Uhr eine Mahnwache angemeldet. Zur gleichen Zeit lädt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Rheinhessen-Nahe zu einem stillen Gedenken auf den Gutenbergplatz vor dem Staatstheater ein.Die Gruppierung "Kandel ist überall" wird dem rechtspopulistischen Spektrum zugerechnet. Sie hatte bereits nach dem gewaltsamen Tod der 15-jährigen Mia in Kandel mehrfach demonstriert.
Nach Mord an 14-Jähriger: Ängste unter der Bevölkerung wachsen
Der Fall Susanna weckt aus Expertensicht in Teilen der Bevölkerung Ängste, die auch aus Fehleinschätzungen entstehen. "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir Wahrnehmungsfehlern unterliegen und zur Überschätzung der tatsächlichen Zustände neigen, wenn es um den Zusammenhang von Kriminalität und bestimmten Gruppen geht", sagte der Marburger Sozialpsychologe Ulrich Wagner der Deutschen Presse-Agentur.
Polizei bittet um Zeugenhinweise nach Mord an Susanna (14)
Für den Fall der Untersuchungshaft hieß es im Vorfeld, dass Ali B. möglicherweise in das Männergefängnis Frankfurt I gebracht werden solle. Dort könne er im Fall einer Suizidgefährdung besser überwacht werden, hieß es in Ermittlerkreisen. Üblicherweise werden junge Untersuchungshäftlinge in der JVA Wiesbaden untergebracht.
Die Ermittler der Kriminalpolizei bitten weiterhin um Zeugenhinweise aus der Bevölkerung. Sie haben ein Callcenter mit mehreren Polizisten eingerichtet, das bis auf Weiteres rund um die Uhr besetzt sein soll. Gesucht werden demnach Zeugen, die am 22. und 23. Mai verdächtige Beobachtung in Wiesbaden-Erbenheim gemacht haben, wo später Susannas Leiche gefunden wurde.
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