In Sachsen-Anhalt kam es am 1. Mai zu einer blutigen Hundeattacke. Ein Rottweiler riss einen Jungen (9) vom Fahrrad und biss ihn in seinen Bauch und in die Beine. Nun ermittelt die Polizei.
Der 1. Mai endete in Holdenstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz für einen neunjährigen Jungen tragisch. Ein Rottweiler riss das Kind vom Fahrrad und verbiss sich in seinen Bauch und seine Beine.
Bisse in Bauch und Beine: Rottweiler attackiert Jungen (9)
Wie "tag24.de" unter Berufung auf die Polizei schreibt, soll der Neunjährige auf dem Grundstück des Hundebesitzers gespielt haben. Den Hund habe er zuvor auf ein benachbartes Grundstück gebracht. Doch das scheinbar aggressive Tier sei zurück auf das Grundstück des Besitzers gesprungen.
Der Junge soll in Panik auf sein Fahrrad gestiegen sein und wollte offenbar fliehen. Doch der Hund riss das Kind vom Rad und attackierte sein Opfer. Glücklicherweise erlitt der Junge nur leichte Verletzungen. Die Polizei ermittelt nun gegen den Hundehalter.
Zahlen und Fakten zu Kampfhunden in Deutschland
Eine deutschlandweite Regelung zur Haltung von Kampfhunden gibt es nicht. Welche Rassen als gefährlich gelten, listen die einzelnen Bundesländer auf. Häufig werden Rassen wie Pitbull Terrier, Bullterrier, Staffordshire Bullterrier oder American Staffordshire Terrier als gefährlich eingestuft. Für sie gilt auch ein bundesweites Importverbot.
In Hessen, wo kürzlich ein Baby getötet wurde, ist das Halten von gefährlichen Hunden in einer speziellen Verordnung aus dem Jahr 2003 geregelt. Zur Liste der gefährlichen Hunde gehören zehn Rassen und Gruppen, darunter ist der Pitbull-Terrier oder der Staffordshire-Terrier. Ein Halter braucht für diese "Listenhunde" - das Wort Kampfhund wird von den Behörden nicht verwendet - eine Erlaubnis der Ordnungsbehörden der jeweiligen Kommunen. Der Halter muss auch eine Sachkundeprüfung ablegen. Außerdem muss für den Hund eine "positive Wesensprüfung" vorliegen.
In Zusammenarbeit mit den drei Regierungspräsidien des Landes wird die Liste der gefährlichen Hunde regelmäßig angepasst. Zuletzt wurde 2008 der Rottweiler in die Liste neu aufgenommen. Aus der Liste gestrichen wurden die Rassen Mastiff, Mastino Napoletano und Fila Brasileiro.
So viele Menschen sterben jährlich durch Hundebisse
Jährlich sterben in Deutschland im Schnitt drei bis vier Menschen an Hundebissen oder nach Hundestößen. Das Statistische Bundesamt zählte von 1998 bis 2015 insgesamt 64 Todesopfer.
Hundebisse werden bundesweit nicht statistisch erfasst. Für das Jahr 2010 zählte die gesetzliche Unfallversicherung 3610 gemeldete Bissverletzungen - davon etwa 75 Prozent durch Hunde und Katzen. In einer Dissertation, die Beißstatistiken der Bundesländer für 2012 auswertet, werden knapp 3000 Hundebisse an Menschen gezählt. Wenn die Attacken tödlich enden, sind demnach meist Menschen Opfer, die sich schlecht verteidigen können - also Ältere und kleine Kinder.
Bundesweit Aufsehen erregte im Juni 2000 der Fall des kleinen Volkan. Zwei freilaufende American-Staffordshire-Mischlinge stürzten sich auf einem Schulhof in Hamburg auf das spielende Kind und zerfleischten den Sechsjährigen. Daraufhin wurden in den Bundesländern die Gesetze verschärft. In Hannover biss der Staffordshire-Terrier-Mischling "Chico" Anfang April seine 52 Jahre alte, im Rollstuhl sitzende Besitzerin und deren 27 Jahre alten Sohn tot.
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bua/kns/news.de/dpa
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