Mehr als 100 Kilogramm Kokain hat ein Mitarbeiter unter Obst verborgen im Logistikzentrum einer Supermarktkette gefunden. Der Drogenschmuggel hat stark zugenommen.
Ein riesiger Kokainfund in einem Logistikzentrum des Handelskonzerns Edeka beschäftigt die Polizei in Mecklenburg. Das Landeskriminalamt (LKA) untersucht in Rampe bei Schwerin mehr als 100 Kilogramm Drogen, die am 28. März in Valluhn entdeckt worden waren.
Kokain in Ananas-Kisten in Mecklenburg-Vorpommern entdeckt
Ein Mitarbeiter der Logistikzentrale habe 123 Kilogramm Kokain in mehreren Ananas-Kisten versteckt gefunden, schrieb die "Schweriner Volkszeitung". Nach den Worten einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft Schwerin handelte es sich um 109 Päckchen zu je etwa einem Kilogramm. Die Gesamtmenge nannte die Sprecherin nicht, der Wert soll bis zu 24 Millionen Euro betragen.
Die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern hatten versucht, den jüngsten Fund geheim zu halten, um an die Hintermänner zu gelangen. Dies gelang zwei Wochen, dann sickerten Informationen an die örtliche Zeitung durch. Festnahmen gab es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in dem Fall bisher nicht. Unbestätigt blieben zunächst Informationen der "Schweriner Volkszeitung", wonach das Kokain von Costa Rica über Amsterdam nach Valluhn gekommen sein soll.
Riesige Kokain-Funde nicht ungewöhnlich
Immer wieder werden in Europa große Drogenmengen in Obstlieferungen aus Übersee entdeckt, oft geht es um Kokain. Kurz vor Weihnachten 2017 fand der Zoll im Ruhrgebiet rund 190 Kilogramm Kokain in einer Lieferung Bio-Bananen aus Südamerika. Wenige Wochen davor entdeckte die spanische Polizei in der Nähe von Cádiz im Süden des Landes fast sechs Tonnen Kokain aus Kolumbien, die in einer Lieferung Bananen aus der Stadt Medellín versteckt waren. In einem Obst- und Gemüsehandel in Baden-Württemberg fand die Polizei im November 2017 rund 225 Kilogramm Kokain in einer Bananenlieferung aus Ecuador.
Bundesweit haben Zoll und Polizei im vergangenen Jahr so viel Kokain sichergestellt wie nie zuvor. Das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden geht von knapp sieben Tonnen aus - mehr als dreimal so viel wie 2016. Eine genaue Bilanz liegt nach Worten einer BKA-Sprecherin noch nicht vor.
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koj/news.de/dpa
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