Drei Monate nach der Vergewaltigung einer 33-Jährige in Bochum hat der mutmaßliche Täter ein Geständnis angekündigt. Der Fall hatte deutschlandweit für Aufsehen gesorgt, weil die Bochumer Polizei die Tat zunächst nicht mitgeteilt hatte.
Drei Monate nach einer Vergewaltigung auf einem Friedhof in Bochum hat der Angeklagte, ein vorbestrafter Sexualtäter, über seinen Anwalt ein Geständnis angekündigt. Zum Prozessauftakt vor dem Bochumer Landgericht äußerte sich der 30-jährige Elektriker am Donnerstag aber zunächst nicht zu den Vorwürfen. Der Angeklagte soll am 18. Februar 2018 über eine 33-jährige Frau hergefallen sein. Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt, weil die Bochumer Polizei die Tat zunächst nicht mitgeteilt hatte. Die "Rheinische Post" hatte schließlich zuerst darüber berichtet.
Brutale Vergewaltigung in Bochum wurde geheim gehalten
Das Blatt schrieb über die Vergewaltigung einer 33 Jahre alten Frau in Bochum. Am 18. Februar, so geht es auch einer Mitteilung der Polizei Bochum an das Innenministerium in Nordrhein-Westfalen hervor, sei die Frau auf einem Friedhof sexuell misshandelt worden. Dem Tathergang zufolge wurde die 33-Jährige von dem Sex-Täter rücklings angegriffen, gewürgt und zu Boden gerissen. Das bedrohte Opfer sollte sich entkleiden und wurde anschließend mehrfach vergewaltigt.
Sex-Täter machte Reha-Maßnahme - Straftat wurde verheimlicht!
Doch als sei die Sexualstraftat noch nicht grässlich genug, werden jetzt Vorwürfe laut, die Polizei habe die Vergewaltigung unter Verschluss gehalten. Als Grund für die Geheimhaltung des abscheulichen Sex-Verbrechens wird aufgeführt, dass der inzwischen identifizierte und festgenommene Sexualstraftäter bereits polizeibekannt sei und als Teilnehmer in einer Rehabilitierungsmaßnahme bestätigt wurde. In dem vom Land Nordrhein-Westfalen initiierten Programm "KURS" (Konzeption zum Umgang mit rückfallgefährdeten Sexualstraftätern) soll erneuten Straffälligkeiten von rückfallgefährdeten Sex-Täter und anderen verurteilten Verbrechern vorgebeugt werden. Derzeit ist nicht bekannt, wie viele Probanden an dem Programm teilnehmen und wie hoch die Rückfallquoten sind, da die Polizei aus Täterschutzgründen keine detaillierten Zahlen veröffentlicht hat.
Kritik an verheimlichter Vergewaltigung: "Muss beim Namen genannt werden"
Innerhalb der Polizei in Nordrhein-Westfalen wird massive Kritik laut, dass der Rückfall des Sex-Täters unter Verschluss gehalten wurde. Für gewöhnlich werden Straftaten wie Vergewaltigungen von der Polizei veröffentlicht. "Die Öffentlichkeit hat aus meiner Sicht ein Recht darauf, zu erfahren, dass von verurteilten Sexualstraftätern eine reale Gefahr ausgeht, wenn sie wieder draußen sind. Wenn etwas so Schreckliches wie in Bochum passiert, dann muss das auch beim Namen genannt werden. Ohne Wenn und Aber", wird ein Kriminalbeamter in der "Rheinischen Post" zitiert.
Inzwischen hat sich auch die Staatsanwaltschaft zur verheimlichen Vergewaltigung geäußert. "Aufgrund der Spurenlage waren wir der Ansicht, dass die Tat relativ schnell aufgeklärt werden kann", wird Oberstaatsanwalt Paul Jansen in der "Bild" zitiert. Aktuell befände sich der mutmaßliche Vergewaltiger in Haft, bereits 2009 und 2010 seien dem 30-Jährigen Sexualdelikte nachgewiesen worden.
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loc/jat/news.de