Von Gabriele Chwallek - Uhr

Außerirdische gesichtet?: Geheimakten enthüllen! Pentagon forschte heimlich nach Ufos

Das gibt Ufo-Gläubigen vermutlich Wasser auf die Mühlen. Das US-Verteidigungsministerium hat erstmals bestätigt, dass es Berichten über mysteriöse Flugobjekte nachgegangen ist. Was kam dabei heraus?

Das Pentagon hält schon seit Jahren nach Aliens Ausschau. (Foto) Suche
Das Pentagon hält schon seit Jahren nach Aliens Ausschau. Bild: fotolia/sdecoret

Das Pentagon ist jahrelang in aller Stille Berichten über mysteriöse Flugobjekte oder Ufos nachgegangen. Dabei wurden Beobachtungen "unnormaler Flugzeuge", die Militärpiloten gemacht hatten, dokumentiert und ausgewertet, wie mehrere US-Medien am Wochenende berichteten. Dazu zählen mit Cockpit-Kameras aufgenommene Videos von oval geformten Objekten, die mit einer enormen Geschwindigkeit davonzufliegen scheinen - so schnell, dass die Piloten vor Überraschung hörbar nach Luft schnappten.

Pentagon bestätigt Alien-Programm von 2007 bis 2012

Nach Angaben von "Politico", der "New York Times" und "Washington Post" bestätigten Pentagon-Vertreter jetzt erstmals die Existenz eines solches Programms von 2007 bis 2012. Dann sei die Finanzierung eingestellt worden. Man habe seinerzeit entschieden, dass es wichtigere Dinge gebe, in die man das Geld stecken könne, zitierten die Medien Ministeriumssprecher.

22 Millionen Dollar in Alien-Forschung investiert

Den Berichten zufolge wurden im Laufe der Zeit mindestens 22 Millionen Dollar für das sogenannte "Advanced Aerospace Threat Identification Program" (Programm zur Identifizierung von Bedrohungen im Luft-und Weltraum) ausgegeben. Die Mittel seien im Verteidigungshaushalt versteckt gewesen, nur wenige hätten von dem Programm gewusst. Gedient habe es der Identifizierung möglicher Bedrohungen durch technologisch supermoderne Flugzeuge traditioneller US-Gegner wie Russland oder China, aber auch durch etwaige Besucher aus dem All.

Mysteriöse Flugobjekte auch nach Finanzierungsstopp identifiziert

Laut "New York Times" werteten Mitarbeiter auch nach dem Finanzierungsstopp 2012 weiter Berichte über mysteriöse Flugobjekte aus, dies aber nur noch neben ihren anderen Pentagon-Aufgaben. Wie es weiter hieß, kam das Programm auf Initiative von Harry Reid aus Nevada zustande, dem damaligen demokratischen Mehrheitsführer im US-Senat. Er habe schon immer großes Interesse an Weltraumphänomenen gehabt.

490 Seiten über Ufo-Beobachtungen

Geleitet wurde das Programm den Angaben zufolge von Luis Elizondo, einem militärischen Geheimdienstbeamten. Das meiste Geld sei an das vom Milliardär Robert Bigelow betriebene Forschungsunternehmen Bigelow Aerospace geflossen, eine Firma, die Module für Raumstationen herstellt. Sie habe mindestens einen Bericht angefertigt - 490 Seiten lang. Darin seien angebliche UFO-Beobachtungen in den USA und vielen anderen Ländern über mehrere Jahrzehnte hinweg beschrieben worden.

Milliardär Bigelow ist "absolut überzeugt" von Ufo-Existenz

Bigelow, ein langjähriger Reid-Freund, hatte im vergangenen Mai in einer CBS-Sendung betont, er sei "absolut überzeugt", dass Ufos existierten und die Erde besucht hätten. Aber weder das Pentagon noch Programm-Mitarbeiter haben den Medienberichten zufolge jemals behauptet, dass sie schlüssige Beweise für außerirdische Besuche gefunden hätten. Elizondo, der im Oktober das Pentagon verlassen hat, beklage jedoch, dass das Ministerium den Videos und zahlreichen anderen Unterlagen nicht die verdiente Aufmerksamkeit geschenkt habe.

Elizondo: Einstellung der Ufo-Forschung ist ein Fehler

"Trotz überwältigender Beweise (...) sind Personen im Ministerium strikt gegen weitere Untersuchungen dessen, was sich als eine taktische Bedrohung für unsere Piloten, Matrosen und Soldaten und vielleicht sogar als eine existenzielle Bedrohung für unsere nationale Sicherheit herausstellen könnte", zitiert die "Washington Post" aus einem Brief, den Elizondo an Verteidigungsminister James Mattis geschickt hat. Elizondo arbeitet jetzt für eine private Forschungsfirma und setzt dort seine Untersuchungen fort.

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gea/news.de/dpa

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