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Jüdischer Kalender 2024: Diese Fest- und Feiertage im Judentum sollten Sie kennen

Das Judentum ist reich an Festen und Feiertagen, wie etwa "Simchat Tora" oder "Schemini Azeret", die weltweit begangen werden. Sie fallen nicht jedes Jahr auf dasselbe Datum - jedenfalls nicht in allen Kalender. Alle Infos zum jüdischen Kalender und den jüdischen Festen im Überblick finden Sie hier.

Juden feiern zwar kein Weihnachten, aber dafür das Lichterfest Channuka im Dezember. (Foto) Suche
Juden feiern zwar kein Weihnachten, aber dafür das Lichterfest Channuka im Dezember. Bild: dpa

Das Judentum kennt eine Vielzahl von Festen und Feiertagen, die immer auf dasselbe Datum fallen, wie etwa das Esther-Fasten oder Purim. Doch die Termine sind nicht immer gleich und wechseln jedes Jahr aufs Neue im Kalender. Aber woran liegt das?

Kalender im Judentum und seine Umrechnung

Die Ursache hierfür ist eigentlich recht simpel. Denn im Judentum wird ein anderes Kalendersystem zugrunde gelegt, sodass es zwar feste Termine für die Fest- und Gedenktage im jüdischen Kalender gibt, diese aber aufgrund der unterschiedlichen Rechnung nicht mit unserem Kalender übereinstimmen.

Denn der jüdische Kalender richtet sich nicht an der Sonne aus, sondern am Mond und ist damit ein Mondkalender. Somit zählt das Jahr elf Tage weniger als in einem Sonnenkalender. Um das auszugleichen und damit die Festtage immer in die gleiche Jahreszeit fallen, gibt es alle zwei oder drei Jahre einen Schaltmonat. Vor dem sechsten Monat Adar im Februar/März wird ein 13. Monat mit 30 Tagen eingefügt, der Adar Rischon. So gibt es einen ersten und einen zweiten Adar.

Die Monate im jüdischen Kalender und das aktuelle Jahr laut Zeitrechnung

Dabei fallen die Monate, die jeweils 29 oder 30 Tage lang sind, im jüdischen Kalender nicht genau mit den Monaten im gregorianischen Kalender zusammen. Und das neue Jahr beginnt auch nicht am 1. Januar, sondern im Herbst zwischen Mitte und Ende September. So läutet das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana am 1. und 2. Tischri ein neues Jahr ein.

Die Monate im jüdischen Kalender als Überblick:

1. Tischri, September bis Oktober
2. Heshvan, Oktober bis November
3. Kislew, November bis Dezember
4. Tewet, Dezember bis Januar
5. Schwat, Januar bis Februar
6. Adar, Februar bis März
7. Nissan, März bis April
8. Ijjar, April bis Mai
9. Siwan, Mai bis Juni
10. Tammus, Juni bis Juli
11. Aw, Juli bis August
12. Elul, August bis September

Neben den Monaten unterscheidet sich auch die Zeitrechnung im Judentum. Demnach befinden wir uns aktuell nicht im Jahr 2024, sondern in den Jahren 5784 und 5785. Denn Gott erschuf die Welt dem jüdischen Glauben zufolge 3761 Jahre vor Christi Geburt.

Jüdische Feste und Feiertage im Jahreskreis - Wann sind Sukkot und Simchat Tora?

Zu den wichtigsten Tagen im Judentum zählt ohne Frage Sabbat oder Schabbat, das ist der siebte Tag jeder Woche. Im Gegensatz zu den anderen Wochentagen trägt er keine Ordnungszahl, sondern einen Namen. Er gilt als Ruhetag und verläuft vom Freitag- zum Samstagabend jeweils mit Einbruch der Dunkelheit. Aber es ist nicht der einzige Festtag. Zu den höchsten Feiertagen im Judentum zählen das Laubhüttenfest Sukkot und das Fest der Tora - Simchat Tora. Mit Sukkot feiern die Juden das Ernte- und Laubhüttenfest, das sie an die Flucht ihrer Vorfahren aus Ägypten und an ihre lange beschwerliche Reise durch die Wüste in ihr neues Zuhause, das "gelobte Land Kanaan" erinnert. Das siebentägige Laubhüttenfest (Sukkot) im Herbst gehört neben Pessach und dem Wochenfest "Schawuot" zu den drei jüdischen Wallfahrtsfesten. "Hoschana Rabba" ist der letzte Tag des "Sukkot".

Das Sukkot wird beendet mit Simchat Tora, dem Fest über die Freude der Tora. Dieser Tag wird als zweiter Tag des Schemini Azeret-Festes oder - dort, wo Schemini Azeret nur einen Tag andauert - gleichzeitig gefeiert. Es ist der Beginn des neuen Tora-Jahrs. An diesem Tag wird das Ende und auch gleich wieder der Anfang der Tora gelesen. Vor allem süße Gerichte kommen an Simchat Tora auf den Tisch, zum Beipsiel süß-saurer, gefüllter Kohl, Braten in Aprikosen-Pilz-Sauce oder auch Rhababer-Erdbeer-Kuchen. Kinder freuen sich an diesem jüdischen Feiertag über besonders viele Süßigkeiten.

Jüdischer Feiertagskalender im Überblick für das Jahr 5784/5785

Welche weiteren wichtigen Feste, Feier- und Gedenktage es noch im Judentum gibt, können Sie der Tabelle entnehmen.

Wann

Fest/Feiertag

Jüdischer Monat

2024/2025 (5784/5785)

7. Tag der Woche

Sabbat/Schabbat

wöchentlich

Mitte bis Ende September

Rosch Haschana (Neujahrsfest)

1. + 2. Tischri

2. bis 4. Oktober 2024

10 Tage nach Rosch ha-Schana

Jom Kippur (Versöhnungstag)

10. Tischri

11. bis 12. Oktober 2024

September/Oktober

Sukkot (Laubhüttenfest)

15.-23. Tischri

16. bis 23. Oktober 2024

September/Oktober

Hoschana Rabba (Palmfest)

21. Tischri

22. bis 23. Oktober 2024

September/Oktober

Simchat Tora (Fest der Torafreude)

23. Tischri

24. bis 25. Oktober 2024

Mitte/Ende Dezember

Chanukka (Lichterfest)

25. Kislew - 2. Tevet

25. Dezember bis 2. Januar 2025

Ende Januar/Anfang Februar

Tu Bischwat (Neujahrsfest der Bäume)

15. Schevat

12. bis 13. Februar 2025

März

Esther-Fasten/Ta'anit Esther

13. Adar

13. März 2025

März

Purim

14./15. Adar

13. bis 14. März 2025

April

Pessach (Gedenktag zum Auszug aus Ägypten)

14.-22. Nissan

12. bis 20. April 2025

April

Jom Haschoa (Gedenken an den Holocaust)

27. Nisan

23. bis 24. April 2025

April

Jom haSikaron (Gedenktag für die gefallenen Soldaten Israels)

4. Ijar

29. bis 30. April 2025

April

Jom HaAzmaut (israelischer Unabhängigkeitstag)

5. Ijar

30. April bis 1. Mai 2025

Mai

Lag baOmer 18. Ijar 15. bis 16. Mai 2025

50 Tage nach Pessach

Schawuot

6. Siwan 1. bis 3. Juni 2025

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/kad/kns/news.de

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