Wenn es nach dem Senat der Bundeshauptstadt geht, sehen öffentliche Toiletten in Berlin bald anders aus. In einem neuen "Toilettenkonzept" wird der Ruf nach Pissoirs laut, die auch Frauen benutzen können.
Wer eine öffentliche Toilette betritt und nicht auf Anhieb in die seinem Geschlecht zugeordnete Nasszelle findet, dem genügt ein Blick auf die Sanitäreinrichtung, um sich zu orientieren: Pissoirs an der Wand weisen auf das Herren-WC hin, Einzelkabinen mit Sitzbecken machen deutlich, dieser Bereich ist für Damen reserviert. Doch damit könnte es bald ein Ende haben, wie die "Berliner Zeitung" berichtet.
Berliner Toiletten sollen Pissoirs für Frauen bekommen
Im Senat der bundesdeutschen Hauptstadt wird derzeit nämlich der Ruf nach öffentlichen Toiletten laut, die in Sachen "Geschlechtergerechtigkeit" annehmbar sind. Um diesem Anspruch Rechnung zu tragen, sei von der Berliner Umweltsenatorin Regine Günther in Zusammenarbeit mit der TU Berlin ein knapp 100-seitiges "Toilettenkonzept für Berlin" veröffentlicht worden. Nicht nur die Punkte Hygiene auf öffentlichen Toiletten in Berlin, auch die Aspekte Barrierefreiheit und Sicherheit seien der "Berliner Zeitung" zufolge in dem Papier aufgegriffen worden - auch die Geschlechtergerechtigkeit ist für den Berliner Senat ein erwähnenswerter Punkt.
Glechberechtigung auf dem Klo! Berliner Senat fordert Pinkelbecken auch für Frauen
Woran sich die Umweltsenatorin besonders stört, ist der Umstand, dass es den Herren der Schöpfung vorbehalten ist, im Stehen zu pinkeln, während Frauen gezwungen werden, sich zum Wasserlassen in eine Sitzposition zu begeben. Gleichstellung auf dem Klo ist damit nicht gegeben, so das Fazit.
Frauen als Stehpinkler? Öffentliche Toiletten sollen mit Damen-Urinalen nachgerüstet werden
Doch der holden Weiblichkeit kurzerhand Pissoirs in die WC-Kabinen zu schrauben, sei kein Ausweg - immerhin seien die auf die männliche Anatomie abgestimmten Pissbecken nicht für die weibliche Nutzung geeignet. Offenbar hatten die Verfasser des WC-Positionspapiers im Berliner Senat nichts besseres zu tun, als sich auf die Suche nach Urinalen für Frauen zu machen - und wurden laut "BZ" tatsächlich fündig. Ein italienischer Designer erdachte bereits vor Jahren ein Pissoir für Damen, das den Namen "Girly" trägt und bereits Designpreise eingeheimst hat.
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Für den Berliner Senat steht fest: Jedes öffentliche Klo in der Hauptstadt soll geschlechtsneutral werden und pro Einzelkabine mit einem Sitzbecken, einem Pissoir für Herren sowie einem Urinal für Damen ausgerüstet sein. Was der Pipi-Spaß kosten wird und wie notwendig das Nachrüstungskonzept mit Damen-Pissoirs wirklich ist, geht aus dem Positionspapier des Berliner Senats allerdings nicht hervor.
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loc/fka/news.de
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