Im Gegensatz zu den Opfern von männlichen Serienmördern sind die der Frauen meist sehr jung oder sehr alt, hat Harbort herausgefunden. Das liegt an den Mordserien an Kindern und Patienten, die häufiger von Frauen begangen werden. 18 Prozent der 212 abgeurteilten Mordserien in der Bundesrepublik wurden von Frauen verübt. Bei Mord und Totschlag insgesamt liegt der Frauenanteil nur bei 12 Prozent.
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Morde durch Frauen bleiben über Jahre unentdeckt
Wohl weil man Frauen den Serienmord nicht zutraut, werden sie oft erst durch Zufall entdeckt und gestoppt. Die verurteilten Serienmörderinnen wurden durchschnittlich sechseinhalb Jahre nach der ersten Tat überführt, begingen in dieser Zeit vier bis fünf Morde. Harbort geht deshalb von einer großen Dunkelziffer aus: Er schätzt, dass in der Bundesrepublik bislang mindestens 100 Frauen mehrere Menschen getötet haben.
Stephan Harbort: Mindestens 20 Serienmörderinnen auf freiem Fuß
Einige nahmen sich das Leben, als sie unter Verdacht gerieten, anderen konnte die Schuld nicht nachgewiesen werden und etliche blieben wie ihre Taten völlig unerkannt. «Auf eine erkannte Serienmörderin kommt eine unerkannte, das ist eine seriöse Schätzung», sagt Harbort. «Ich gehe davon aus, dass in Deutschland aktuell noch zwanzig Serienmörderinnen unerkannt und auf freiem Fuß leben. Wir werden noch die ein oder andere Überraschung erleben, ganz sicher.»
Harbort, der schon gut 20 Bücher zu Serienmorden veröffentlicht hat, war 1999 für seine Schätzung, dass in Deutschland mindestens acht Serienmörder frei herumlaufen, kritisiert worden. "Nachträglich sind aus diesem Zeitraum 40 Serienmörder ermittelt worden. Ich lag also viel zu niedrig."
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Frauen ermorden vorrangig Kinder und PatientenSeite 2
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