Die 32-Jährige "Schwer verliebt"-Kandidatin Sarah H. hat ein Martyrium erdulden müssen. Das wurde am Mittwoch zum Beginn des Prozesses gegen ihren früheren Lebensgefährten am Landgericht Neubrandenburg deutlich.
Der 51-Jährige hatte gegenüber der Polizei von "Folter" gesprochen, was ein Polizist als Zeuge vor Gericht wiederholte. Der Angeklagte habe die Frau nackt gefesselt, ihre Haare ans Bett gebunden und sie über etwa zwei Stunden mit einer Peitsche geschlagen, erklärte Staatsanwalt Stefan Gandert. Trinken und Essen habe er ihr verweigert.
Sarah H. gefoltert und ermordet - Ihr Lebensgefährte Axel G. schweigt
Dem Computerfachmann wird Freiheitsberaubung und Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen. Vor Gericht wollte der Angeklagte auf Anraten seines Verteidigers aber keine Angaben machen.
Der 51-Jährige stammt aus der Nähe von Stuttgart und war vor mehreren Jahren nach AltRehse in Mecklenburg-Vorpommern gezogen. Er hatte die Frau, die aus Rheinland-Pfalz stammt, über das Internet kennengelernt, berichtete der Polizeibeamte. Das Opfer hatte vorher bei der Sat.1-Kuppelshow "Schwer verliebt" teilgenommen. Die Frau wurde bei Amtsgeschäften gerichtlich betreut.
Die skelettierte Leiche der "Schwer verliebt"-Kandidatin wurde erst im August 2016 gefunden
Nach den Misshandlungen sei sie bewusstlos gewesen, sagte der Zeuge. Dann habe der Angeklagte sie einmal wiederbelebt, aber kurz danach sei sie gestorben. "Die genaue Todesursache war nicht mehr feststellbar", erklärte ein Gerichtsmediziner. Der Vorfall soll sich bereits im Juni 2016 ereignet haben, die skelettierte Leiche war erst durch Zufall im August im Haus des Mannes gefunden worden. Ein Urteil soll frühestens am 1. März fallen.
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kad/news.de/dpa