Der Nikolaus-Tag am 6. Dezember ist vor allem für Kinder ein Fest der Freude, denn dann gibt es kleine Geschenke und Süßes in die Schuhe gesteckt. Doch woher kommt dieser Brauch eigentlich und warum feiern wir den Nikolaustag?
Am Vorabend des 6. Dezember ist es wieder soweit: Dann stellen Kinder hierzulande ein weiteres Mal die blitzblank geputzten Stiefel oder Schuhe vor die Türen, in der Hoffnung, dass sich darin am nächsten Morgen Süßigkeiten wie Schokolade, Lebkuchen und sonstige Überraschungen befinden. Denn diese, so will es der Brauch, hat der Nikolaus darin versteckt, um den braven Kindern eine ganz große Freude zu machen - denn bis Weihnachten dauert es ja schließlich noch eine Weile.
Wer war Nikolaus von Myra? "Heiliger Nikolaus" ist Heiliger und Schutzpatron
Dabei wissen die wenigsten, auf welche historische Persönlichkeit dieser Brauch zurückgeht: Nämlich vorrangig auf Nikolaus von Myra, einen früheren Bischof und Priester aus dem heutigen Demre in der Türkei, der angeblich zwischen 270 und 286 geboren wurde und seit dem 6. Jahrhundert Gegenstand von Legenden ist. Überlieferungen zufolge soll der fromme Mann sein geerbtes Vermögen unter den Ärmsten verteilt haben - er gilt bis heute als Heiliger und Schutzpatron, unter anderem der Seefahrer, Kaufleute, Apotheker, Metzger oder Schneider. Auch Pilger und Reisende verehren den Heiligen Nikolaus als Schutzpatron, doch vor allem durch das Patronat des Heiligen Nikolaus für Kinder ist der Namensgeber des Nikolaustages heute am bekanntesten.
Einen Anteil an der Legende um den Nikolaus hat jedoch noch eine weitere historische Persönlichkeit: Abt Nikolaus von Sion, Bischof von Pinora. Beide Figuren sind im Laufe der Geschichte zu einer fiktiven verschmolzen.
Warum feiern wir Nikolaustag 2022? Geschichte und Bedeutung zum 6. Dezember
Dabei ist es vor allem eine Geschichte, die Kern der Legende vom "Heiligen Nikolaus" ist: Angeblich hatte ein armer Mann beschlossen, seine drei Töchter aufgrund von Geldnot zu verkaufen. Als Nikolaus dies hörte, soll er in drei aufeinander folgenden Nächten jeweils einen Goldklumpen durch das Fenster des Zimmers der drei jungen Frauen geworfen haben, welche allesamt in den Schuhen der Frauen landeten. Daher kommt der heutige Brauch, seine Schuhe am Vorabend bereit zu stellen oder Strümpfe vor dem Kamin aufzuhängen. Allerdings finden die beschenkten Kinder heute höchst selten Gold in ihrem Nikolausstiefeln vor - üblicher ist es, Schokolade, Weihnachtsplätzchen oder andere kleine Präsente zum Nikolaustag zu verschenken.
Deshalb feiern wir St. Nikolaus noch heute - in diesen Ländern ist der Nikolaustag Feiertag
Angeblich soll Nikolaus von Myra an einem 6. Dezember gestorben sein. Seither gedenken vor allem Christen an diesem Tag seinem Wirken. Dabei ist das Fest des heiligen Nikolaus in den meisten Ländern jedoch kein gesetzlicher Feiertag; Ausnahmen bilden jedoch Spanien und Finnland, die den Nikolaustag als Feiertag begehen und als arbeitsfrei ausgerufen haben. Übrigens müssen auch in Luxemburg die Schulkinder am 6. Dezember nicht zur Schule gehen, denn für alle Knirpse bis zu 12 Jahren ist der Nikolaustag schulfrei.
In vielen Ländern wird der Nikolaustag dennoch gefeiert, obwohl er kein arbeitsfreier Feiertag ist - vor allem in Russland und Osteuropa steht der Tag des Heiligen Nikolaus hoch im Kurs. Lange Zeit war der Nikolaustag auch der Tag der Weihnachtsbescherung, doch im Zuge der Reformation und der damit einhergehenden Ablehnung der Verehrung von Heiligen änderte sich das in vielen Ländern. Fortan brachte das Christkind die Geschenke, wenn auch etwas später.
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lid/jat/loc/news.de