Der jüdischen Tradition zufolge wird fünf Tage nach dem Versöhnungstag Jom Kippur das Laubhüttenfest, auch Sukkot genannt, gefeiert. Was es mit den Traditionen des jüdischen Festes auf sich hat und wie es zelebriert wird, lesen Sie hier.
Ein Blick in den jüdischen Kalender offenbart: Der Jahreslauf im Judentum ist randvoll mit Feiertagen und Festen, einige eher ernster und tiefreligiöser Natur, andere ausgelassen und fröhlich. Zu letzterer Kategorie gehört Sukkot, das Laubhüttenfest, das im Judentum traditionell fünf Tage nach Jom Kippur, dem Versöhnungstag, beginnt. Im Jahr 2016, das dem Jahr 5777 im jüdischen Kalender entspricht, beginnen die traditionell sieben Tage dauernden Feierlichkeiten zu Sukkot am 17. Oktober beziehungsweise dem jüdischen Kalendarium entsprechend am 15. Tischri. Streng genommen beginnt die jüdische Gemeinde schon am Abend des 16. Oktober mit den Sukkot-Feierlichkeiten. Beendet wird Sukkot 2016 am 23. Oktober beziehungsweise am 21. Tischri.
Sukkot 2016: So feiern die jüdischen Gemeinden das Laubhüttenfest
Wie lange Sukkot gefeiert wird, unterscheidet sich je nach religiöser Ausrichtung der Gemeinden: Bei den reformierten Juden und in Israel wird lediglich der erste Tag von Sukkot, also der 15. Tischri, als voller Feiertag begangen, die orthodoxen Gemeinden halten die ersten beiden Tage von Sukkot als Feiertage ein - für diese gilt ebenso wie für den wöchentlich gefeierten Sabbat ein Arbeitsverbot. Die verbleibenden sechs beziehungsweise sieben Tage, die das Laubhüttenfest umspannt, werden als Halbfeiertage angesehen, an denen Arbeiten mit gewissen Einschränkungen zulässig ist. Viele jüdische Familien nutzen diese Zeit, um gemeinsam Zeit zu verbringen oder bei einem kleinen Urlaub Kraft zu tanken und die Feiertage zu genießen.
Traditionen zu Sukkot: Deshalb wird eine Sukah erbaut
Doch was hat es mit Sukkot, oder dem Laubhüttenfest, wie das Fest auch genannt wird, eigentlich auf sich? Sukkot wird im Judentum den drei Wallfahrtsfesten zugeordnet, fromme Juden nutzten diesen Anlass, um den Tempel in Jerusalem aufzusuchen. Die beiden anderen Wallfahrtsfeste im Judentum sind übrigens Pessach und Schawuot. Da das Laubhüttenfest in die Herbstzeit fällt, wird Sukkot als eine Art Erntedankfest gefeiert. Traditionell wird für das sieben Tage dauernde Fest eine Sukah, also eine Laubhütte errichtet, die dem Fest seinen Namen gab - dafür eignet sich der eigene Garten ebenso wie ein Balkon oder ein Dach, solange genug Platz vorhanden ist und die Hütte unter freiem Himmel steht. Die Tora schreibt der jüdischen Gemeinde vor, für den Zeitraum von Sukkot in dieser selbstgebauten Hütte zu leben. Die sieben Tage in einer provisorischen Wohnstätte sollen die jüdische Gemeinde an Zeiten erinnern, in denen ihre Vorfahren als Nomaden lebten und selbst keine feste Bleibe hatten. Viele jüdische Familien nutzen die Laubhütte beispielsweise für gemeinsame Mahlzeiten oder um darin gemeinsam Zeit während des Sukkot-Festes zu verbringen.
Symbole zum Laubhüttenfest: Diese Pflanzen sind am jüdischen Erntedankfest wichtig
Auch die bekanntesten Symbole des Laubhüttenfestes haben ihren Ursprung in der Tora: Der Palmzweig, die Zitrusfrucht, der Myrtenzweig und die Bachweidenrute werden traditionell beim Dankgottesdienst in der Synagoge gebracht. Die Pflanzen stehen symbolisch für die Vegetationen, die im biblischen Israel anzutreffen waren, nämlich tropische Pflanzen, Edelfrüchte, Nutzpflanzen und Hölzer.
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