Zum zweiten Mal steht ein Pfarrer aus Garmisch-Partenkrichen wegen Missbrauchsvorwürfen vor Gericht. Dieses Mal gesteht der Pater in grausigen Details, dass er Jungen missbraucht habe.
Bei der Gerichtsverhandlung ist die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Der Fall sei so gravierend, dass dies so gehandhabt werden müsse. Bereits vor eineinhalb Jahren saß der 46-Jährige aus dem Kloster Ettal (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) auf der Anklagebank. Er bestritt die Vorwürfe und bekam eine Bewährungsstrafe.
Priester bestreitet Missbrauch 2015 vor Gericht - Bewährungsstrafe!
Die neuen Erkenntnisse wiegen laut "tz" jedoch so schwer, dass der Fall noch einmal neu aufgerollt werden müsse. Dem Pater werden zehnfacher sexueller und fünffacher schwerer sexueller Missbrauch vorgeworfen. Inzwischen darf er sich nicht mehr Pater Georg nennen, der Vatikan hat den Mann aus dem Benediktineroden ausgeschlossen, er darf das Amt des Priesters nicht mehr ausüben. Jetzt ist er nur noch der Angeklagte Jürgen R.
Seit 27. April sitzt R. in Untersuchungshaft. Doch jetzt wiegen die Vorwürfe gegen den 46-Jährigen schwerer. Im Laufe der Vernehmungen stellte sich heraus, dass die Taten schlimmer waren als in der Anklage beschrieben. Deshalb klagte die Staatsanwaltschaft den ehemaligen Pfarrer erneut an. Am Donnerstag gestand er, sich an einem damals zwölf- bis dreizehnjährigen Jungen vergangen zu haben.
Schreckliche Missbrauchsvorwürfe: Pfarrer droht nun langjährige Gefängnisstrafe
Die Tat geschah, als er das Kind im Schuljahr 2003/2004 als Präfekt im Internat betreute. Er habe mit dem Jungen eine Film angesehen und Wein getrunken. Dann habe er sich an dem Minderjährigen vergriffen und sich von diesem befriedigen lassen. Nun droht R. eine Gefängnisstrafe, die Staatsanwältin forderte laut "tz" acht bis neuneinhalb Jahre Haft. Das endgültige Urteil muss noch gesprochen werden.
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lvo/news.de