Andreas L. hatte Zweifel: Letzte Notiz! Das dachte Todespilot Andreas L. vor dem grausamen Massenmord
Germanwings-Pilot Andreas L. brachte mit seinem Flugzeugabsturz in nur einem Moment 149 Menschen um. Die Ermittlungen bringen ans Tageslicht, wie krank der Mann wirklich war. Eine letzte Notiz zeigt das Ausmaß seiner Störung.
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Pilot Andreas Lubitz riss 149 Menschen mit in den Tod. Bild: dpa
Eine ganze Schulklasse, insgesamt 149 Menschen! Andras L. nahm bei dem Flugzeugabsturz in den französischen Alpen 149 Menschen mit in den Tod. Die Ermittler sind immer noch auf der Suche nach einer Erklärung für den grausamen Massenmord und stoßen dabei auf weitere verstörende Details.
Die Ermittlungen zu Unglücks-Flug 4U9525
Germanwings-Absturz über den Alpen
Dienstag, 24. März: Die in Barcelona gestartete Maschine mit Ziel Düsseldorf stürzt in den französischen Alpen ab. 144 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder sterben, darunter 75 Deutsche. An Bord sind auch 16 Schüler und 2 Lehrerinnen aus Haltern (NRW). - Nach dem Absturz treten etliche Germanwings-Besatzungen ihren Dienst nicht an.
Mittwoch, 25. März: Frankreichs Präsident François Hollande fliegt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft über den Unglücksort. - Helfer bergen im abgelegenen Tal bei Seyne-les-Alpes erste Opfer. - Die Staatsanwaltschaft Marseille ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.
Donnerstag, 26. März: Die Auswertung des Stimmenrekorders nährt einen ungeheuren Verdacht: Laut Staatsanwalt Brice Robin hat Copilot Andreas Lubitz (27) den Airbus wohl mit Absicht in die Katastrophe gesteuert. Der Pilot sei aus dem Cockpit ausgesperrt gewesen. - Ermittler durchsuchen zwei Wohnungen des Mannes. - Angehörige gedenken erstmals nahe der Absturzstelle der Opfer.
Freitag, 27. März: Die Ermittler geben bekannt, dass bei dem Copiloten zu Hause zerrissene Krankschreibungen gefunden wurden, auch für den Absturztag. - Bundespräsident Joachim Gauck kommt zu einem Gedenkgottesdienst in Haltern. - Lufthansa sagt den Hinterbliebenen eine finanzielle Soforthilfe von jeweils bis zu 50 000 Euro zu. - Viele Airlines führen die Zwei-Personen-Regel im Cockpit ein.
Samstag, 28. März: Germanwings eröffnet in der Nähe der Absturzstelle ein Betreuungszentrum für Angehörige.
Sonntag, 29. März: Unbestätigte Berichte, der Copilot habe an starken psychischen Problemen gelitten, lösen eine Debatte über die ärztliche Schweigepflicht aus.
Montag, 30. März: Es wird offiziell bekannt, dass Lubitz Jahre vor dem Absturz als suizidgefährdet eingestuft und in Psychotherapie war. - In der Düsseldorfer Soko Alpen beschäftigen sich etwa 100 Ermittler mit dem Absturz.
Dienstag, 31. März: Ein Versicherungskonsortium hat laut Lufthansa für die Kosten der Katastrophe 278 Millionen Euro zurückgestellt.
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Todespilot Andreas Lubitz hinterließ verstörende Notiz vor Germanwings-Absturz
Das Ausmaß seiner psychischen Krankheit des Piloten zeigte sich erst nach der Tragödie. Nachdem zwei Tage nach dem Unglück die Wohnung des Piloten durchsucht wurde, fanden die Ermittler nicht nur Medikamente und eine Krankschreibung, sondern auch eine Notiz, die Aufschluss über das Seelenleben des Mörders gibt.
So berichtet die "Bild", dass man im Abfalleimer in der Düsseldorfer Wohnung des Piloten einen Zettel fand, der zeigt, dass der Amok-Pilot vor seiner Tat am 22. März erhebliche Zweifel hatte. Auf einem handschriftlichen Notizzettel soll gestanden haben: "Gesundmelden? Std. By". Dahinter angeblich ein Haken vermerkt. Andreas L. hatte sich demnach kurz vor der Tat gesund gemeldet.
Und weiter: "Di: Stefan. BCN. Augenklinik Siegburg." Sowie: "Augen & Ohren stark beeinträchtigt => inneren Willen zu Arbeit und Leben aufrufen. Organischer Stress/Schlaflosigkeit." Als letztes Wort vermerkt auf dem Notizzettel: "Unentschlossenheit". Andreas L. hatte also Zweifel, ging tags zuvor sogar noch einkaufen. Alles Indizien, dass er sich nicht sicher war, bevor er den Todesflug begann. Trotz aller Zweifel mussten kurz darauf 149 unschuldige Menschen sterben.
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