Achtung, heiß! News.de hat mit einem Feuerwehrmann gesprochen und ihn gefragt, wie man Feuer richtig löscht. Grundsätzlich gilt: "Feuer löschen ist nicht schwer, wenn man beachtet, was für ein Stoff brennt." Hier die wichtigsten Tipps vom Experten!
Wasser, Feuerlöscher, Feuerwehr! Was tun, wenn es plötzlich anfängt zu brennen? Dieser Frage ist news.de einmal genauer nachgegangen und hat dazu mit dem Gruppenführer Maximilian Thiele der Freiwilligen Feuerwehr in Reinsdorf gesprochen. Er sagt: "Feuer löschen ist nicht schwer, wenn man beachtet, was für ein Stoff wirklich brennt, und das dafür richtige Löschmittel nutzt!"
Feuerwehrmann verrät: So löscht man Brände
Demnach kann also jeder selbst sein Feuer löschen? Nicht ganz! So ist es vor allem wichtig, zunächst genau zu beurteilen um welche Art Brand es sich handelt, sagt Thiele. Denn nicht jedes Feuer kann mit Wasser gelöscht werden. Damit Sie im Fall der Fälle wissen, wie genau sie welchen Brand löschen können, hier eine genaue Auflistung aller möglichen Brandarten/Brandklassen und das dazugehörige Löschmittel:
Brandklassen: Das richtige Löschmittel ist enorm wichtig
Brandklasse A - Brände fester Stoffe: Dazu gehören beispielsweise Holz, Stroh, Papier und Kohle. Hier besteht die Möglichkeit, den Brand mit Wasser, wässrigen Lösungen, Schaum, Löschdecken oder mit ABC-Pulverlöschern zu löschen.
Brandklasse B - Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen: Wachs, Kunststoffe, Benzin, Teer, Ethanol, Lacke oder auch Harze sollten nur mit Schaum, einem ABC-Pulverlöscher oder einem Kohlendioxid-Löscher gestoppt werden.
Brandklasse C - Brände von Gasen: Im Falle eines Gas-Brandes können unter anderem Stoffe wie Erdgas, Methan, Propan, Wasserstoff oder Stadtgas für das Feuer erantwortlich sein. Es kann nur mittels ABC-Pulverlöscher oder BC-Pulverlöscher unterbunden werden. Besonders wichtig hierbei: Prüfen Sie zunächst, ob die Zufuhr des Gases unterbrochen ist, ansonsten kann sich das Gas weiter ausbreiten und ein explosives Gemisch kann entstehen.
Brandklasse D - Brände von Metallen: Brände, die durch Aluminium, Magnesium, Kalium oder Lithium entstanden sind, sind besonders schwierig zu löschen. Hier herrscht besonders hohe Gefahr! Der Gruppenführer der Freiwilligen Feuerwehr in Reinsdorf rät daher dringend davon ab, mit Wasser zu löschen. Am besten sollten Sie das Feuer mit Metallbrandpulver oder Behelfslöschmitteln wie Sand, trockenem Zement oder Streusalz löschen.
Brandklasse F - Brände von Speiseölen/-fetten: Die wohl wichtigste Kategorie im häuslichen Alltag! Hier wieder ganz besonders wichtig: Niemals mit Wasser löschen! Andernfalls riskieren Sie eine Fettexplosion. Falls vorhanden, nutzen Sie eine Löschdecke oder geben Sie bei fettenden Töpfen oder Pfannen einen Deckel drauf, der dann die Flamme erstickt.
Aber keine Panik, sie müssen sich nicht alles merken! All diese Informationen stehen auf jedem käuflichen Feuerlöscher aufgedruckt mit Buchstabe, Bild und kurzer Beschreibung. Im Fall eines Falles rät der Feuer-Experte: "Ruhe bewahren und sicher handeln!"
Feuerlöscher richtig nutzen
Doch wie benutzt man einen Feuerlöscher überhaupt richtig? Der Experte rät vor allem zu einem starken und gleichmäßigen Löschvorgang. "Das heißt, dass man mehrere Feuerlöscher gleichzeitig einsetzen und nicht nacheinander benutzen soll", so Feuerwehrmann Thiele weiter.
Ebenfalls wichtig: Die Funktionsdauer des Feuerlöschers! "Oftmals wird die Funktionsdauer unrealistisch hoch eingeschätzt", mahnt der Brandschutzexperte. Hohe Ausstoßraten und begrenzte Löschmittelmengen machen aber nur Zeiten von sechs bis 23 Sekunden möglich. Hierbei spielt die Größe des Löschgeräts die entscheidende Rolle:
- 1-2kg Löscher: 6-12 Sekunden
- 6 kg Löscher: 15-20 Sekunden
- 12 kg Löscher: 18-23 Sekunden
Am Ende rät der Löschexperte noch: "Lassen sie nach dem Löschen immer etwas Schaum im Feuerlöscher – man weiß nie, ob der Brand nicht noch mal zündet." Na mit diesen Tipps sollte nun nichts mehr schiefgehen!
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