Uwe Mundlos, Beate Zschäpe und Uwe Böhnhardt gründeten in den 1990er-Jahren die rechtsextreme, terroristische Vereinigung "Nationalsozialistischer Untergrund". Wie das Terror-Trio aufwuchs und lebte, erfahren Sie hier.
Die Rechtsextremisten Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe haben jahrelang unerkannt gemordet. Zwischen 2000 und 2007 erschoss die Gruppe zehn Menschen, neun davon ausländischer Herkunft. Mit Sprengstoffanschlägen sollen sie Dutzende verletzt haben. Von 2001 an nannten sie sich "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU). Nach dem Tod ihrer Kumpanen im November 2011 stellte sich Zschäpe der Polizei. Seit Mai 2013 wird in München gegen sie und mutmaßliche Unterstützer verhandelt. Doch wer waren Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos wirklich?
Beate Zschäpe: Das sagt ihre Mutter über Beates Kindheit, Jugend und Familie
Beate Zschäpe war es vergönnt, in einer intakten Familie zu leben. Aufgewachsen ist sie anfangs bei der Großmutter in Jena. Ihre Mutter, Annerose Zschäpe, wurde während ihres Zahnmedizin-Studiums in Rumänien mit Beate schwanger. Der Vater erkannte das Kind nie an. Er arbeitete als Zahnarzt in Hagen und verstarb 2000. Beate war kein Jahr alt, als ihre Mutter einen Jugendfreund aus Jena heiratete. Während Annerose zum Studium zurück nach Rumänien ging, kümmerte sie Beates Stiefvater allein um das Mädchen.
Beate Zschäpe: Keine Vaterfigur, eine desinteressierte Mutter, die liebevolle Großmutter
1976 kehrte Beate Zschäpes Mutter zurück nach Jena, ließ sich scheiden und heiratete einen anderen Mann, mit dem sie nach Camburg zog. Die kleine Tochter blieb bei den Großeltern, weiß der "Spiegel". Eine Vaterrolle habe keiner der Männer eingenommen, so Annerose Zschäpe. 1979 ließ sie sich erneut scheiden und zog mit der 5-jährigen Beate in eine Einraumwohnung in Jena-Lobeda. In der Schule sei Beate nicht schlecht gewesen, hätte aber "besser sein können", so die Mutter. Naturwissenschaften und Technisches lagen der NSU-Täterin früher wohl nicht.
Beate Zschäpe sei keine leicht zu beeinflussende Person gewesen, so ihre Mutter im "Spiegel"-Interview. Sie habe ihre Meinung stets konsequent vertreten. Mit 22 Jahren zog die junge Frau aus. Kurz vor ihrem Abtauchen bat Beate die geliebte Großmutter um Geld. Sie deutete an, verfolgt zu werden, bei Böhnhardt und Mundlos habe es bereits Durchsuchungen gegeben. Beate und Annerose Zschäpe hatten 14 Jahre lang keinen Kontakt, bis die Mutter erfuhr, dass ihr Kind an zehn Morden beteiligt gewesen sein soll.
-
Kindheit und Familie: So lebten die NSU-Täter privatSeite 1
- Uwe Mundlos: Der stille Ideologe? Seite 2
- Uwe Böhnhardt: Der gefährliche Mitläufer Seite 3