Germanwings-Absturz am 24. März 2015: Eine Chronologie des Schreckens: Der Jahrestag von Andreas Lubitz' Todes-Flug

Vor einem Jahr steuerte Amok-Pilot Andreas Lubitz eine Germanwings-Maschine mit 150 Passagieren gegen einen Berg in Südfrankreich. Alles zu dem schwer depressiven Mann, der den Tod nicht allein finden wollte, die Opfer, die Hinterbliebenen und den aktuellen Stand der Ermittlungen lesen Sie hier.

Von news.de-Volontärin Saskia Weck - Uhr

Der tragische Germanwings-Absturz jährt sich am 24. März 2016 zum ersten Mal. (Foto) Suche
Der tragische Germanwings-Absturz jährt sich am 24. März 2016 zum ersten Mal. Bild: dpa

Als die A320-2111 mit dem Kennzeichen D-AIPX am 24. März 2015 um 10 Uhr abhebt, hat sie 26 Minuten Verspätung. 41 weitere Minuten später wird die Maschine kontrolliert gegen die französischen Alpen gesteuert. Co-Pilot Andreas Lubitz († 27) flog sich und 149 weitere Passagiere in den Tod. Wie konnte es zu diesem Unglück kommen?

Germanwings-Absturz jährt sich am 24. März 2016 zum ersten Mal

Heute jährt sich der Germanwings-Absturz zum ersten Mal. Doch abgeschlossen ist der Fall noch lange nicht. Die Ermittlungen laufen weiterhin, die Opferangehörigen versuchen das sinnlose Unglück noch immer zu verkraften, zu verstehen, über die Sinnlosigkeit der Tat nicht verrückt zu werden.

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Andreas Lubitz kämpft bereits mit Anfang 20 gegen schwere Depressionen

Andreas Lubitz, so viel weiß man mittlerweile, litt seit 2008 an Depressionen. Er begab sich mehrmals in psychologische Behandlung, bekam Schlafmittel und Anti-Depressiva. Seine Tagebuchaufzeichnungen verraten, wie verzweifelt der Jung-Pilot wirklich war. Lubitz dachte schon mit Anfang 20, während seiner Ausbildung an der Verkehrsfliegerschule der Lufthansa, über Suizid nach, schreibt "stern.de". Doch Dank der Unterstützung eines Psychiaters und eines Psychotherapeuten rappelt er sich wieder auf, führt seine unterbrochene Ausbildung zu Ende, wenn auch mit Sondergenehmigung und dem Vermerk, Lubitz sei depressiv.

Die Ermittlungen zu Unglücks-Flug 4U9525
Germanwings-Absturz über den Alpen
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  • Dienstag, 24. März: Die in Barcelona gestartete Maschine mit Ziel Düsseldorf stürzt in den französischen Alpen ab. 144 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder sterben, darunter 75 Deutsche. An Bord sind auch 16 Schüler und 2 Lehrerinnen aus Haltern (NRW). - Nach dem Absturz treten etliche Germanwings-Besatzungen ihren Dienst nicht an.

  • Mittwoch, 25. März: Frankreichs Präsident François Hollande fliegt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft über den Unglücksort. - Helfer bergen im abgelegenen Tal bei Seyne-les-Alpes erste Opfer. - Die Staatsanwaltschaft Marseille ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.

  • Donnerstag, 26. März: Die Auswertung des Stimmenrekorders nährt einen ungeheuren Verdacht: Laut Staatsanwalt Brice Robin hat Copilot Andreas Lubitz (27) den Airbus wohl mit Absicht in die Katastrophe gesteuert. Der Pilot sei aus dem Cockpit ausgesperrt gewesen. - Ermittler durchsuchen zwei Wohnungen des Mannes. - Angehörige gedenken erstmals nahe der Absturzstelle der Opfer.

  • Freitag, 27. März: Die Ermittler geben bekannt, dass bei dem Copiloten zu Hause zerrissene Krankschreibungen gefunden wurden, auch für den Absturztag. - Bundespräsident Joachim Gauck kommt zu einem Gedenkgottesdienst in Haltern. - Lufthansa sagt den Hinterbliebenen eine finanzielle Soforthilfe von jeweils bis zu 50 000 Euro zu. - Viele Airlines führen die Zwei-Personen-Regel im Cockpit ein.

  • Samstag, 28. März: Germanwings eröffnet in der Nähe der Absturzstelle ein Betreuungszentrum für Angehörige.

  • Sonntag, 29. März: Unbestätigte Berichte, der Copilot habe an starken psychischen Problemen gelitten, lösen eine Debatte über die ärztliche Schweigepflicht aus.

  • Montag, 30. März: Es wird offiziell bekannt, dass Lubitz Jahre vor dem Absturz als suizidgefährdet eingestuft und in Psychotherapie war. - In der Düsseldorfer Soko Alpen beschäftigen sich etwa 100 Ermittler mit dem Absturz.

  • Dienstag, 31. März: Ein Versicherungskonsortium hat laut Lufthansa für die Kosten der Katastrophe 278 Millionen Euro zurückgestellt.

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