Erstellt von Dominik Liebsch - Uhr

Neue Details zum Hochzeitsfeier-Blutbad: Erschossene Shilan (21) wurde Opfer eines Ehrenmordes

Im Fall der erschossenen 21-jährigen Hochzeitsbesucherin in Hannover gibt es neue Details: Die junge Kurdin soll sich in der Vergangenheit einer Zwangsheirat mit ihrem Cousin widersetzt haben und deshalb nun einem Ehrenmord zum Opfer gefallen sein. Der Schütze, bei dem es sich um den verschmähten Bräutigam handeln soll, ist weiterhin unauffindbar.

Polizisten am 14. März vor dem Veranstaltungszentrum in Hannover, in dem die 21-jährige Shilan von ihrem Cousin durch Schüsse in den Kopf getötet wurde. (Foto) Suche
Polizisten am 14. März vor dem Veranstaltungszentrum in Hannover, in dem die 21-jährige Shilan von ihrem Cousin durch Schüsse in den Kopf getötet wurde. Bild: dpa

Nach den tödlichen Schüssen auf eine junge Frau während einer kurdischen Hochzeitsfeier in Hannover sucht die Polizei weiterhin unter Hochdruck mit einem Haftbefehl nach dem mutmaßlichen Täter. Jetzt gibt es weitere Details zum Motiv des Schützen:

Wie die "Bild"-Zeitung online berichtet, soll es sich bei dem Opfer um die 21-jährige Shilan handeln. Sie habe sich in der Vergangenheit eine Zwangsheirat mit ihrem Cousin Sefin N. (22) verweigert und sei deshalb nun einem Ehrenmord zum Opfer gefallen.

21-jährige Shilan wurde Opfer eines Rachemordes

Der abgewiesene Sefin sei auch der Täter: Wie die Zeitung schreibt, habe Shilans Vater Ghazi (50) am Dienstag Fotos seiner Tochter bei Facebook veröffentlicht und dazu geschrieben, sein Kind sei "Opfer eines heimtückischen Verrats, Bräuchen und Traditionen" geworden.

Er sei sich sicher, dass es sich um Rache gehandelt habe und forderte eine harte Bestrafung des Täters: "Es ist ein Verbrechen an einem unschuldigen Menschen, wir wohnen hier in Europa!" Dutzende Gäste der Hochzeit hätten den 22-jährigen Cousin der jungen Frau am Tatort erkannt.

Aufgelöste Verlobung soll das Motiv gewesen sein

Ghazi sei im letzten Jahr anlässlich eines Hilfsprojekts für zwei Monate im Irak gewesen, die kurdische Familie floh aus dem kriegsgebeutelten Land in die Bundesrepublik als Shilan 3 Jahre alt war. Während seiner Abwesenheit von Mai bis Juni 2015 hätten seine Brüder in Deutschland beschlossen, die junge Frau mit dem Sohn seines Bruders Numan zu verheiraten.

Als der Mann jedoch zurückkehrte und erfuhr, dass seine Tochter ihren Cousin nicht heiraten wolle, habe er die Verlobung wieder aufgelöst. Sein Bruder und Sefin hätten daraufhin Rache geschworen.

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lid/boi/news.de

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