Unfälle zum Jahreswechsel 2015/2016: Blutiges Silvester! Frau verliert Fuß, Junge seine Finger, Männer getötet

Eine Frau wird bei einem Feuerwerksunfall so schwer verletzt, dass ein Fuß amputiert werden muss. Ein Zwölfjähriger verliert mehrere Finger. In einem Altersheim brennt es. Die schlimmsten Unfälle der Silvesternacht.

Erstellt von Ina Bongartz - Uhr

Von der Polizei gelb markierte Feuerwerks-Batterien vor dem Hotel in Datteln. (Foto) Suche
Von der Polizei gelb markierte Feuerwerks-Batterien vor dem Hotel in Datteln. Bild: Marcel Kusch/dpa

Neben ausgelassenen Feiern hat es in der Silvesternacht wieder Brände, Schlägereien und Unfälle gegeben. In Berlin wurden zwei Menschen von U-Bahnen überrollt - sie kamen ums Leben. Einer der beiden war ein stark betrunkener 20-Jähriger, wie die Polizei mitteilte. Die Identität des anderen Opfers war zunächst unbekannt. In Nordrhein-Westfalen wurden bei einem missglückten Feuerwerk 15 Menschen verletzt. Einer Frau musste ein Fuß amputiert werden. In Hamburg wurden mehr als 90 Menschen aus einem brennenden Altersheim gerettet - Auslöser des Feuers war vermutlich eine Rakete.

Böller gegen Polizisten in Berlin

Allein in Berlin musste die Polizei nach eigenen Angaben 1749 Einsätze zwischen dem Silvesterabend und dem Neujahrsmorgen bewältigen - gut 500 mehr als im vergangenen Jahr. Beamte wurden mit Raketen beschossen und mit Böllern beworfen. Die Feuerwehr rückte in Berlin mehr als 1500 Mal aus - an einem durchschnittlichen Tag sind es 1100 Einsätze. In 432 Fällen handelte es sich um Brände. Häufig habe es auf Balkonen gebrannt - wahrscheinlich ausgelöst durch Silvesterraketen.

Bei Deutschlands größter Silvesterparty zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule zählte die Berliner Feuerwehr 169 Hilfeleistungen. 27 Besucher mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Auf der knapp zwei Kilometer langen Festmeile feierten nach Angaben der Veranstalter mehrere 100.000 Menschen friedlich ins neue Jahr.

Die schlimmsten Horror-Unfälle an Silvester
Massenpanik & fehlende Gliedmaßen
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  • Zum Jahreswechsel 2014/15 kam es in Shanghai zu einer Massenpanik, bei der 36 Menschen kurz vor Mitternacht zu Tode getrampelt wurden. Auf dem relativ geschlossenen Chen Yi-Platz gab es plötzlich einen Geldregen, der die Massen in Bewegung gesetzt haben könnte.

  • In der Silvesternacht 2012/13 zündete ein 32-jähriger Mann aus Bernau einen "Polenböller", einen illegal nach Deutschland eingeführten Feuerwerkskörper. Als er diesen anzündete, explodierte der Böller unerwartet und riss dem Mann die linke Hand ab.

  • Im Harz ging ein 12-Jähriger um Mitternacht mit seinen Eltern auf die Straße, um Wunderkerzen anzuzünden. In unmittelbarer Nähe wurde ein (wahrscheinlich illegaler) Böller gezündet. Ein Teil des Knallkörpers traf den Jungen mitten ins Auge. Der Junge erblindete.

  • Zum Jahreswechsel 2012/13 entzündete ein 14-jähriges Mädchen gemeinsam mit einer 21-Jährigen Feuerwerkskörper auf einer Straße in Recklinghausen. Ein junger Mann übersah die beiden und fuhr sie mit seinem PKW an. Die jungen Frauen wurden mehrere Meter durch die Luft geschleudert und blieben schwer verletzt auf der Straße liegen. Das Mädchen wurde für hirntot erklärt, die 21-Jährige erlag ihren Verletzungen.

  • Anouschka Renzis und Jochen Horsts Tochter Chiara Moon (17) saß am Silvesterabend 2014 Zuhause auf der Couch, als eine Rakete durch ein offenes Fenster flog und zwischen Chiaras Beinen explodierte. Das schöne Nachwuchsmodel erlitt Verbrennungen zweiten Grades.

  • Ein 33-Jähriger aus Rommerskirchen zündete am Silvesterabend offenbar die illegalen "LaBomba"-Böller aus Polen oder Tschechien. Einer der Kracher explodierte gleich nach dem Anzünden und riss dem Mann das halbe Gesicht weg. Er verstarb noch an der Unfallstelle.

  • In der Nacht vom 31.12.2014 zum 1.1.2015 zündeten etwa zehn Jugendliche auf einer Wiese in Striegistal Pyrotechnik. Ein 19-Jähriger sprengte sich dabei selbst in die Luft und war sofort tot. Zeugen sprachen von einem riesigen Knall, einem Feuerball und einer Druckwelle. Der Todesböller hinterließ einen Krater auf der Wiese.

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    Feuerwerksbatterie schießt in Menschenmenge: 15 Verletzte bei Silvesterparty in Datteln

    Nach dem missglückten Feuerwerk mit 15 Verletzten in Nordrhein-Westfalen ermittelt nun die Kriminalpolizei. Bei einer Silvesterparty in einem Landhotel in Datteln am Nordrand des Ruhrgebiets stürzte eine Feuerwerksbatterie um und feuerte in eine Menschenmenge, wie ein Polizeisprecher am Freitag sagte. Neben dem vom Veranstalter geplanten Feuerwerk hatten nach ersten Ermittlungen auch Gäste und Zuschauer eines benachbarten Campingplatzes ihre mitgebrachten Feuerwerksbatterien zünden dürfen.

    Brand in Altersheim in Hamburg

    In Hamburg war die Feuerwehr rund sechs Stunden im Einsatz, um den Brand in dem Altersheim zu löschen. Das oberste Stockwerk sei durch die Flammen beschädigt und das restliche Haus durch die Löscharbeiten in Mitleidenschaft gezogen worden, hieß es. Die rund 90 Bewohner wurden vorerst in einer Notunterkunft in einer Schule untergebracht. Sie sollten in den nächsten Tagen auf andere Altenheime verteilt werden.

    Das Unfallkrankenhaus Berlin zählte ab Mitternacht 50 ankommende Patienten, von denen sich die meisten mit Sprengkörpern verletzt hatten. Drei Patienten erlitten durch explodierende Böller Gesichtsverletzungen, in sieben Fällen mussten Handchirurgen eingreifen. Ein zwölfjähriger Junge verlor mehrere Finger.

    Unfall in Salzgitter: Rakete verletzt Frau lebensgefährlich

    Eine 60-jährige Frau ist im niedersächsischen Salzgitter von einer Silvesterrakete auf der Straße lebensgefährlich verletzt worden. Sie erlitt einen massiven Blutverlust, nachdem sie von der Rakete getroffen worden war, sagte ein Polizeisprecher am Freitag in Salzgitter. Die Frau wollte kurz nach Mitternacht einer Nachbarin Neujahrswünsche überbringen, als sie getroffen wurde. Wer den fehlgeleiteten Feuerwerkskörper abschoss, ist noch unklar. Es gebe aber Zeugen, die nun befragt werden sollen, sagte der Polizeisprecher.

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    boi/news.de/dpa

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