Im September 2015 sollte die Welt untergehen. Jedoch ist nix passiert! Verschwörungstheoretiker müssen die Apokalypse verschieben. Nicht das erste Mal, wie ein Blick in die Geschichte der Weltuntergänge zeigt. Die skurrilsten Theorien finden Sie hier.
Verschwörungstheoretiker prophezeiten den Weltuntergang in diesem Jahr zwischen dem 22. und 28. September. Und zack, ist der 29. und von Apokalypse weit und breit keine Spur. 2015 gab es gleich drei Szenarien, wie das Ende der Menschheit eintreten sollte. Ein gigantischer Meteorit sollte auf die Erde stürzen und so einen Horror-Tsunami auslösen. Außerdem sollte durch den Superblutmond das Ende der Welt eingeleitet werden oder ein gewaltiges Erdbeben, welches zu einer Katastrophe führen sollte. Das eher ernüchternde Ergebnis: Nichts davon ist eingetreten. Haben sich die Verschwörer im Datum geirrt oder wollten sie wieder nur um Aufmerksamkeit betteln? Verkalkulieren ist dabei durchaus denkbar, denn die Vergangenheit zeigt, dass sich viele Endzeit-Prophezeiungen im Nachhinein in Schall und Rauch aufgelöst haben.
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Weltuntergang: Gläubige und Astronomen verfallen in Endzeitstimmung
Eine der ersten Weltuntergangstermine fiel auf das Jahr 500 n. Chr.. Der römische Schriftsteller Hippolytus glaubte daran, dass die Erde nur 6.000 Jahre alt werden würde. Da er davon ausging, dass unsere Welt 5.500 v. Chr. erschaffen wurde, lehrte er seinen Anhängern, dass das Ende 500 Jahre nach Christi Geburt gekommen sei. Und siehe da: Die Welt ging natürlich nicht unter.
Auch Jahrtausendwenden haben für die Menschen etwas Unheimliches an sich. So verkündete Papst Sylvester, dass die Welt am 31. Dezember 999 untergehen wird. Die Christen verfielen in Hysterie. Es wurde geplündert und gebrandschatzt. Der Pöbel forderte zudem, dass suspekte Gestalten hingerichtet werden sollten. Und wie sollte es auch hier anders sein: Nichts passierte. Um die Stimmung im Volk zu entspannen, behauptete der Papst, dass seine Gebete die Apokalypse verhindert hätten. Ist klar!
Einzigartige Planetenkonstellation verkündet Unheil
Im Jahr 1169 n. Chr. proklamierte nicht der Klerus sondern Astronomen den Weltuntergang. Alle Planeten versammelten sich im Sternbild Waage. Dieses extrem selten astronomische Ereignis stand somit unter keinem guten Stern. Wie wir alle wissen, ist jedoch nichts passiert. Das war dem Astronomen Johannes von Toledo jedoch egal. Er verlegte den Weltuntergang kurzerhand weitere sieben Jahre. Demnach sollte es dann erst 1186 n. Chr. zum Weltuntergang durch die Planetenkonstellation kommen. Erdbeben und Stürme sollten die Menschheit dahin raffen.
Da wieder nichts passierte, wollten die Sterngucker ihrer Weltuntergangstheorie noch eine Chance geben. Dieses mal legten sie den Termin auf den 1. Februar 1524. Grund: Die Planeten Jupiter, Saturn und Mars standen im Sternbild Fische. Für mehrere Astronomen war das ein sicheres Zeichen für eine Sintflut. 20.000 Londoner flohen auf umliegende Hügel und warteten auf das Ende. Jedoch vergebens. Einen Tag später konnten sie trockenen Fußes zurück in ihre Häuser.
1666 n. Chr. war das Jahr für Verschwörungstheoretiker. Für Zahlenmystiker war es eindeutig: Das Jahr 1666 ist die Summe aus den Zahlen 1000 (Apokalypse) u. 666 (Number of the beast). Doch auch in diesem Jahr wollte sich der Weltuntergang nicht zeigen.
Zeugen Jehovas verlegen Weltuntergang
Für die Zeugen Jehovas sollte die Welt im Jahr 1874 das erste Mal untergehen. Da sich unser blauer Planet aber gegen Ende des Jahres noch immer drehte, verlegten sie den Weltuntergang kurzerhand auf den 1. Oktober 1914. Vielleicht hatte das Datum grob betrachtet auch nur etwas mit dem Ersten Weltkrieg zu tun?
Andere Weltuntergangsexperten sahen das Ende aber schon für den 17. Mai 1910 gekommen. Dann näherte sich der Halleysche Komet schon zum 27. Mal seit seiner ersten Beobachtung der Erde. Panik brach aus: Tausende strömten in die Kirchen und beichteten ihre Sünden. Hunderte trieb der drohende Weltuntergang in den Selbstmord. Andere verkauften Haus und Hund, um den wichtigeren Dingen im Leben wie Wein, Weibern und Gesang zu frönen. In den USA versuchte eine Sekte sogar den Allmächtigen mit einem Menschenopfer zu besänftigen. Zum Glück konnte die Polizei den Mord verhindern. Die ganze Aufregung war jedoch, wie wir wissen, völlig umsonst.
Massenselbstmord wegen drohendem Weltuntergang
Im 20. Jahrhundert folgte eine Theorie die nächste. Der Messias der Volkstempler, Jim Jones, hat 1978 9323 Mitglieder dazu aufgefordert, wegen des nahenden Weltuntergangs Massenselbstmord zu begehen. Der Guru Bhagwan Shree Rajneesh sagte für die Jahre 1984 bis 1999 schwerste Naturkatastrophen voraus. Demnach sollten Tokyo, New York, San Francisco, Los Angeles und Bombay von der Erdoberfläche verschwinden. Erdbeben, Vulkanausbrüche und Flutwellen seien an der Tagesordnung. Tja, was soll man sagen.
Nostradamus, Paco Rabanne und Co: Diese Männer glauben an den Weltuntergang
Auch eine Prophezeiung von Nostradamus ist mit dabei. "Jahr Neunzehnhundert Neunundneunzig, im siebten Monat/ wird vom Himmel der große Schreckenskönig kommen", schrieb der Astronom. Laut dem Modemacher Paco Rabanne sollte in dem Jahr jedoch die russische Raumstation "Mir" auf die Erde stürzen. Als am 11. August 1999 jedoch nichts passierte, entschuldigte er sich bei den Medien.
Entenküken als Vorbote der Apokalypse?
2000 sorgte ein Entenküken mit drei Beinen in einem Armenviertel in Peru für blankes Entsetzen. Abergläubische Bewohner des Ortes sahen darin ein Zeichen für den Weltuntergang. Das "hässliche Entlein" entpuppte sich jedoch als Laune der Natur anstatt die Menschheit in die Apokalypse zu stürzen. Nochmal Glück gehabt!
Warten auf den Weltuntergang
Laut Maya-Kalender sollte die Welt am 22. Dezember 2012 untergehen. Das Jahr sollte das letzte in einem Zyklus sein. Doch nichts passierte. Und auch 2015 passierte nichts und das trotz totaler Mondfinsternis. Auf die Verschwörer ist überhaupt kein Verlass. Jetzt können wir nur noch auf 2076 warten. Denn dann soll laut diversen Sekten endlich die Welt untergehen. Natürlich nur, wenn vorher nicht noch ein anderes Datum gekürt wird.
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bua/gea/news.de