Wer am 28. September 2015 ganz früh aufsteht, kann ein einzigartiges Himmelsschauspiel beobachten. In der Nacht zum Montag kommt es zu einer totalen Mondfinsternis in extremer Erdnähe. Alle Infos zu Beobachtungszeiten, Wetterprognose und Mythen rund um den Blutmond hier.
In der Nacht zum Montag erwartet Nachteulen in Deutschland ein ganz besonders seltenes Himmelsereignis. Die totale Mondfinsternis (28.09.2015) fällt genau ins Perigäum. Der Erdtrabant zeigt sich dann als Supermond, da er unserem Planeten besonders nahe ist und entsprechend groß wirkt.
Totale Mondfinsternis am 28. September 2015 in Deutschland: Uhrzeit zur Beobachtung und Himmelsrichtung
Die MoFi 2015 ist in voller Länge von Mitteleuropa aus zu beobachten. In den frühen Morgenstunden wandert der Vollmond durch den Schatten der Erde. Gegen 3.07 Uhr tritt er in den Kernschatten unseres Planeten ein. Von 4.11 bis 5.23 Uhr befindet er sich vollständig im Schatten der Erde. Die Finsternis ist total. Um 6.27 Uhr endet der sichtbare Teil der Finsternis mit dem Austritt des Mondes aus dem Kernschatten.
Wer den Höhepunkt des mehrere Stunden dauernden Schattenspiels nur mal kurz bestaunen will, "sollte am besten den Wecker auf halb fünf stellen", sagte Alexander Weis von der Vereinigung der Sternfreunde, die ihren Sitz im südhessischen Heppenheim hat. Viel Aufwand zum Beobachten des Spektakels ist nicht erforderlich: Einfach Richtung Südwesten gucken, ein Blick aus dem Fenster kann ausreichen. Wer möchte, kann zum Fernglas greifen und gleich die schwachen Sterne sehen, an denen der Mond vorbeizieht.
Sternschnuppen, Sonnenfinsternis und Blutmond
Blutmond ist ein Supermond! So nah ist der Mond der Erde
Übrigens erstrahlt der Blutmond besonders groß am Himmel. Grund dafür ist die extreme Erdnähe. Der Vollmond tritt am 28. September gegen 4.50 Uhr ein und ist dann nur noch 356.880 Kilometer von unserem Planeten entfernt. Diese Distanz ist die geringste in diesem Jahr. Das Zusammenfallen von Vollmond und Erdnähe führt zu Springfluten und Spannungen in der Erdkruste. Ist das etwa ein böses Omen?
Blutmond als Vorbote der Apokalypse
Das Besondere: Die Mondfinsternis erstrahlt in blutigem Rot. Daher nennt man dieses Himmelsereignis auch Blutmond. Doch die Rotfärbung verheißt nichts Gutes. Seit jeher verbanden die Menschen Schauermärchen mit dem blutrotem Mond. Da diese Mondfinsternis die letzte einer Tetrade (Vierer-Zyklus) sind, sehen Verschwörungstheoretiker das Ende der Welt kommen. Im Internet kursieren darüber bereits einige Theorien. Die Nasa bestätigt, dass eine solche Tetrade in den vergangenen 500 Jahren nur dreimal stattfand.
MoFi 2015: Wettervorhersage für den Blutmond
In weiten Landesteilen Deutschlands dürfte das Wetter mitspielen - etwas schlechter sind die Aussichten nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes allerdings für die Küste, Norddeutschland, das Erzgebirge und den Alpenrand. "Sonst sollte es doch vielfach gering bewölkt sein", sagte Meteorologe Sebastian Schappert am Freitag. Günstige Bedingungen werde es in Teilen von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern geben. In Europa ist die Mondfinsternis laut Prognose der Meteorologen im Süden eher schlechter zu sehen, im Westen eher gut.
Zeitplan der Mondfinsternis vom 27. bis 28.09.2015
Mondaufgang 50°N 10°E | 18.52 Uhr MESZ |
Sonnenuntergang 50°N 10°E | 19.08 Uhr MESZ |
Eintritt in Halbschatten | 2.10 Uhr MESZ |
Sichtbarkeitsbeginn | 2.39 Uhr MESZ |
Eintritt in Kernschatten | 3.07 Uhr MESZ |
Beginn der totalen Phase | 4.11 Uhr MESZ |
Maximale Verfinsterung | 4.47 Uhr MESZ |
Ende der totalen Phase | 5.23 Uhr MESZ |
Austritt uas Kernschatten | 6.27 Uhr MESZ |
Sichtbarkeitsende | 6.56 Uhr MESZ |
Sonnenaufgang | 7.14 Uhr MESZ |
Austritt aus Halbschatten | 7.24 Uhr MESZ |
Monduntergang | 7.25 Uhr MESZ |
Wer das Ereignis verschläft, muss sich gedulden: Die nächste totale Mondfinsternis wird erst wieder in drei Jahren - am 27. Juli 2018 - in Deutschland zu beobachten sein.
So entsteht eine Mondfinsternis
Ein totale Mondfinsternis entsteht, wenn Sonne, Erde und Mond in einer Reihe liegen, die Erde das Licht der Sonne also abhält und der Mond sich im Schatten der Erde befindet.
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bua/sam/news.de/dpa