KFZ-Verschwörungstheorie: Geheimes Autokennzeichen: Steht "MO" für deutsche Islamisten?

Die Autos in der Stadt Dinslaken, bereiten den Einwohnern zunehmend Sorgen: Auffallend oft, ist auf den Kennzeichen, die Buchstabenkombination "MO" zu lesen. Ein Code der dort besonders aktiven Islamistenszene?

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Haben die Dinslaker Islamisten einen Auokennzeichen-Code? (Foto) Suche
Haben die Dinslaker Islamisten einen Auokennzeichen-Code? Bild: dpa

MO-hammed als Kennzeichen für Islamisten?

Die Dinslakener sorgen sich: Sehr häufig kommen in ihrer Stadt Autos mit der Buchstabenkombination "MO" im Nummernschild vor. Nun vermuten einige Dinslakener: Hinter den vielen MO-Kennzeichen steckt ein Code der berüchtigten Islamisten-Szene. Das MO soll demnach für den Propheten Mohammed stehen. Tatsächlich ist der Dinslaker Stadtteil Lohberg als Hochburg extremer Islamisten bekannt. Von dort aus reisten mehrere Personen nach Syrien, um für die Terrormiliz Islamischer Staat zu kämpfen. Die Behörden ermitteln dort immer wieder gegen mutmaßliche Salafisten.

Selbstmordattentäter aus NRW: Mit diesen deutschen Zwillingen wirbt der Islamische Staat.

Kennzeichen von Dinslaken ist eigentlich DIN

In Dinslaken können Autofahrer zwischen mehreren Kennzeichen wählen. Nun vermuten die Einwohner, dass sich Islamisten für MO entscheiden. Eigentlich hat die nordrhein-westfälische Stadt ihr eigenes Kennzeichen: DIN. MO steht hingegen für Moers, das 25 Kilometer entfernt liegt. Seit der Kennzeichenreform 2012 stehen den Bürgern aus dem Kreis Wesel jedoch drei Kennzeichen zur Wahl: Neben WES können sie sich auch für eines der alten Regionalkürzel MO oder DIN entscheiden.

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Angebliches Islamisten-Kennzeichen ist eher die Ausnahme

241 MO-Kennzeichen gibt es laut Islamistischer Mordanschlag bei Lyon - Opfer enthauptet.

MO-Kennzeichen als Islamisten-Code: Theorie überzeugt Behörden nicht

Guido Bleckmann, der Leiter der Zulassungsstelle in Moers, ist nicht von der Theorie jedenfalls nicht überzeugt und sagte der "RP Online": "Wir können zwar nicht überprüfen, welcher Konfession ein Antragsteller auf ein Wunschkennzeichen angehört und daher auch nicht ausschließen, dass es Islamisten mit MO-Kennzeichen gibt. Aus unserer Erfahrung spricht jedoch nichts dafür, dass im Kreis Wesel Kfz-Kennzeichen zu ideologischen Bekenntniszwecken genutzt werden." Der Angebliche Islamisten-Code spielt jedenfalls für die Landespolitik keine Rolle. Zwar sind problematische Kennzeichen wie MO - RD verboten, aber MO - IS als denkbarer Islamisten-Code steht nicht auf der schwarzen Liste.

Islamistischer Terror in Europa
Chronologie
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  • Mai 2014: Im Jüdischen Museum in Brüssel erschießt ein französischer Islamist vier Menschen. Kurz darauf wird der Mann festgenommen.

  • Dezember 2013: Bei Selbstmordanschlägen in der russischen Stadt Wolgograd sterben 34 Menschen im Bahnhof und in einem Bus. Islamisten aus dem Nordkaukasus bekennen sich zu den Attentaten.

  • März 2011: Ein Kosovo-Albaner erschießt am Frankfurter Flughafen zwei US-Soldaten und verletzt zwei weitere schwer.

  • Januar 2011: Bei einem Selbstmordanschlag auf dem internationalen Moskauer Flughafen Domodedowo sterben mindestens 37 Menschen. Die Ermittler machen Islamisten aus dem Nordkaukasus verantwortlich.

  • Dezember 2010: Bei einem Sprengstoffanschlag in der Stockholmer Fußgängerzone stirbt der Attentäter. Hintergrund war vermutlich der Einsatz schwedischer Soldaten in Afghanistan.

  • März 2010: Die vier Mitglieder der islamistischen Sauerland-Gruppe müssen wegen geplanter Terroranschläge in Deutschland für bis zu zwölf Jahre ins Gefängnis.

  • Januar 2010: Gut vier Jahre nach der Veröffentlichung seiner Mohammed-Karikaturen in der Zeitung «Jyllands-Posten» entkommt der dänische Zeichner Kurt Westergaard nur knapp einem Attentat.

  • Juli 2006: Im Kölner Hauptbahnhof werden in zwei Zügen Bomben gefunden, die wegen eines technischen Fehlers nicht explodierten. Der «Kofferbomber von Köln» wird zu lebenslanger Haft erurteilt.

  • Juli 2005: Vier Muslime mit britischem Pass zünden in der Londoner U-Bahn und einem Bus Sprengsätze. 56 Menschen sterben, etwa 700 werden verletzt.

  • März 2004: Bei Sprengstoffanschlägen auf Pendlerzüge in Madrid sterben 191 Menschen, etwa 1500 werden verletzt.

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