Die Chinesische Mauer löst sich immer mehr auf. Bereits ein Drittel der Mauer ist verschwunden. Natürliche Erosion, aber auch Beschädigung durch Touristen und Einheimischen setzen der Jahrhunderte alten Substanz immer mehr zu. Für den Erhalt des einstigen Grenzwalls wird hingegen kaum etwas getan. Doch die Zeit für Schutzmaßnahmen läuft davon.
Die Chinesische Mauer wurde schätzungsweise im 7. Jahrhundert vor Christus gebaut, um eines der größten Imperien der alten Welt zu schützen. Die Chinesen bauten eine 21.196,18 Kilometer lange Mauer. Zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert baute die Ming-Dynastie 8.000 Kilometer des Walls, welche nun als das Zentrum, bzw. das Original der Chinesischen Mauer gesehen wird. Es ist eines der imposantes Welterbe-Objekte, doch nun setzen Umwelteinflüsse der Substanz immer mehr zu - die Chinesische Mauer verschwindet.
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Circa ein Drittel der Chinesischen Mauer ist bereits verschwunden
Schätzungen zu Folge haben sich bereits 2.000 Kilometer der Mauer aufgelöst, das sind 30 Prozent der Gesamtlänge. Laut einem Bericht der "Beijing Times" hat die Befestigung aus den Zeiten der Ming-Dynastie vor allem unter natürlicher Erosion, aber auch Beschädigungen durch Menschen zu leiden. Und laut Experten könnte sich der Zustand des Schutzwalls noch verstärken, da nicht genug getan wird, um die Mauer zu bewahren. "Es ist furchtbar die große Mauer in solche einem schlechten Zustand zu sehen", sagt Mei Jingtian, Gründer der "Great Wall Protection Association" gegenüber der CNN.
Bericht: Nur noch 8,2 Prozent der Chinesischen Mauer sind in einem akzeptablen Zustand
Laut einer Studie der "Great Wall of China Society", sind nur noch circa 8,2 Prozent der längsten Mauer der Welt in einem guten Zustand. 74,1 Prozent hingegen gelten als schlecht erhalten. Dem TV-Sender CNN sagte Dong Yaohui von der "Great Wall of China Society": "Die Chinesische Mauer ist ist ein riesiges erhaltenswertes Kulturerbe - sie ist über 20.000 Kilometer lang - daher ist es schwer, sie zu erhalten und zu restaurieren." Und: "Sich auf eine kleine Truppe Männer der örtlichen Kulturerbe-Behörde zu verlassen, ist nicht genug um das Denkmal zu sichern und zu schützen."
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Touristen und Einheimische setzen der Chinesischen Mauer zu
Zudem würden Touristen immer mehr in den "wilden Teil der chinesischen Mauer" vordringen, welche nur aus naturbelassenen Sektoren besteht. Dies beschleunigt die Verschlechterung enorm. Selbst Graffitis nehmen an den alten Wänden immer mehr zu. Touristen stehlen Steine als Andenken oder beschädigen die Wände, in dem sie hier ihre Namen verewigen. Aber auch Bewohner der Städte und Dörfer helfen nicht gerade beim Schutz der Mauer. Dong berichtet weiter: "In manchen Bereichen verhaufen Ortsansässige Mauersteine, die historische Gravuren haben." Um die Chinesische Mauer noch retten zu können, muss also schnell gehandelt werden.
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gea/bua/news.de