Von news.de-Volontärin Lisa Volkmann - Uhr

Ausgewanderte Sprache: Das sind die witzigsten deutschen Wörter im Ausland

Wenn deutsche Wörter auf Weltreise gehen, dann kommen dabei die lustigsten Bezeichnungen heraus. In vielen anderen Sprachen gehören deutsche Begriffe zum Alltag. In Großbritannien ist gerade das Wort "über" absolut angesagt - an jeder Ecke trifft man auf die englische Version "uber".

Deutsche Wörter in anderen Sprachen. (Foto) Suche
Deutsche Wörter in anderen Sprachen. Bild: news.de-Fotomontage (dpa)

Das eine oder andere haben wir schon gehört, manche sind uns gänzlich neu - deutsche Wörter, die auch im Ausland verwendet werden, können manchmal ganz schön kurios sein. Die meisten werden tatsächlich so verwendet, wie wir sie auch benutzen würden. Doch einige verlieren während der Weltreise ihre Bedeutung und werden zu etwas komplett anderem.

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Bekannte deutsche Wörter in anderen Sprachen

Wörter wie kindergarten, sauerkraut, bratwurst und doppelgänger sind schon lange bekannt als Exportschlager. Doch dass unsere Wörter im Ausland fast genauso gebräuchlich sind wie englische Vokabeln in unserem Sprachgebrauch, überrascht. Wie wir "sorry" statt Entschuldigung sagen und mit dem "Smartphone" im "Web" "surfen" - so gehen Japaner zur arbeito und Kanadierinnen treffen sich zum kaffeeklatsch.

Deutsche Begriffe im Englischen

Besonders reichhaltig ist die Verwendung deutscher Wörter im Englischen. Die nämlich lieben an Deutschland besonders ihr schnitzel mit sauerkraut. bratwurst ist auch immer beliebt. Denken die Amis an den blitzkrieg, so ereilt sie sogleich ein tiefer weltschmerz. Doch sobald ein bisschen kitsch im Raum zu finden ist, bekommen sie wieder dieses wunderbare Gefühl deutscher gemütlichkeit. Beim Wahlkampf ließ ein ehemaliger Präsidentschaftskandidat verlauten, dass sein Gegner viel zu wischi-waschi sei.

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Wen wundert es da, dass derzeit eines der am häufigsten verwendeten deutschen Wörter sein Comeback in Großbritannien erlebt? Warum die britische Jugend aber ausgerechnet uber statt super, mega und hyper verwendet, ist nicht ganz klar. Uber-witzig eben!

Weitere deutsche Begriffe im Englischen:

  • abseil = abseilen, herunterlassen
  • angst
  • bereitschaftspotenzial (Fachbegriff Neurologie)
  • oh vey! = Oh weh!
  • schmaltz
  • pumpernickel
  • poltergeist

Das ist also typisch Deutsch
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  • Pasta gibt es im Kindergarten als einziges Gericht zweimal pro Woche, Spaghetti Bolognese ist das Lieblingsessen Nr. 1 in Deutschland.


    1960 musste eine Pressemitteilung des Arbeitsamtes darüber aufklären, dass Italiener gern «nicht zu weich gekochte Teigwaren» essen, aber nicht mit Mehlschwitze, bitte, sondern mit Tomatensoße!


    Übrigens essen Deutsche...

  • ... pro Kopf genauso viel Eis wie Italiener!

  • Döner Kebab wurde in Spanien von einem deutsch-türkischen Unternehmergespann eingeführt.

  • Jedes 3. Kind unter 6 Jahren hat in Deutschland einen Migrationshintergrund! Für Grundschüler ist es bald das normalste der Welt, dass Deutsche nicht blond und bläuäugig sind.

  • Sibel Kekilli (türkischer Migrationshintergrund) spielt im Tatort Sarah Brandt, eine Kommissarin ohne Migrationshintergrund.

  • Ein kleiner Italiener ist Chef der «Zeit», ein großer Italiener moderiert die «Tagesthemen», eine Griechin präsentiert die «Tagesschau», eine Türkin ist schönes Aushängeschild bei «RTL» und eine Irakerin macht «Heute»-Nachrichten und das «Morgenmagazin».


    (Giovanni di Lorenzo, Ingo Zamperoni, Linda Zervakis, Nazan Eckes, Dunja Hayali)

  • Die Deutsche Nationalelf hat sich in einem Jahrzehnt zur Multikulti-Truppe gewandelt - und gewinnt jetzt auch wieder!


    Zur Fußball-EM 2000 gab es im Kader zwei Spieler mit Migrationshintergrund (Dariusz Wosz, Spätaussiedler aus Polen, und Paulo Rink, eingebürgerter Brasilianer). 2012 war es ein Drittel der Mannschaft - mit Wurzeln aus Ghana, Tunesien, Spanien, Polen und der Türkei.

  • Seit 2010 hat Deutschland die erste türkischstämmige Ministerin, Axgül Özkan, Sozialministerin in Niedersachsen.


    Trotzdem wissen die meisten Deutschen immer noch nicht, dass «Özdemir», der Name des Grünen-Chefs, mit einem weichen «s» gesprochen wird.

  • Seit 2006 ziehen mehr Menschen von Deutschland in die Türkei als umgekehrt.

  • 2012 haben knapp 130.000 Menschen einen Integrationskurs besucht. Seit 2005 müssen Migranten in Deutschland als Grundlage für eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung das B1-Sprachniveau vorweisen.

  • In Deutschland gibt es insgesamt rund 3000 Moscheen, zählt man auch die Laden- und Hinterhofmoscheen hinzu. Fünf Prozent der Bevölkerung sind Muslime (je rund 30 Prozent Katholiken und Protestanten).


    Auf immer mehr Friedhöfen gibt es eigene islamische Bestattungsfelder.


    Trotzdem ist der Islam keine staatlich anderkannte Religionsgemeinschaft.

  • «Hilfe, die glauben!», schrieb «Die Zeit» 2012.


    Was viele verstört: Während das Christentum immer unwichtiger wird - seit 1995 ist die Zahl der Kirchenmitglieder um acht Millionen zurückgegangen - leben die 4,5 Millionen Muslime in Deutschland ihre Religion sehr aktiv.

  • Beim Festival «48 Stunden Neukölln» geht es um Themen wie Mode, Musik, Träume, Umweltschutz. Sprachen sind Spanisch, Englisch, Deutsch, Türkisch. Dass die 160 Nationen des Viertels dabei mitwirken, ist kein Thema, sondern selbstverständlich.

  • Das Deutsche Historische Museum zeigt die Ausstellung Migration 1500 bis 2005 - und betont damit, dass Zuwanderung in Deutschland nicht erst seit dem ersten Anwerbeabkommen 1955 mit Italien stattfindet:


    Es gab ja auch Hugenotten, Ruhrpolen, Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg, Spätaussiedler...

  • Hunderttausende Deutsche wanderten im 19. Jahrhundert in die USA aus und pflegten dort ihre Traditionen. Das kam nicht gut an: «Die integrieren sich nicht!» schimpfte die englischsprachige Mehrheit und mobbte die Deutschen.

  • Am Münchner Hauptbahnhof auf Gleis 11, wo früher die Gastarbeiter ankamen, hängt eine von der Künstlerin Gülcan Turna gestaltete Gedenktafel: «Kartoffel. Ich liebe dich!» steht darauf: der einzige deutsche Satz einer türkischen Schneiderin, als sie hier aus dem Zug steig.

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