Der heutige 20. April galt im Dritten Reich als Feiertag. Adolf Hitler ordnete damals Beflaggung an. Doch seinen letzten Geburtstag feierte der Führer im Jahr alles andere als fröhlich.
Das heutige Datum hat sich in die Geschichte der Deutschen eingebrannt. Im dunkelsten Kapitel Deutschlands, dem Nationalsozialismus, war der 20. April ein besonderer Tag. Der Diktator Adolf Hitler feierte Geburtstag und das ganze Reich musste mitziehen. Am "Führergeburtstag" war Beflaggung angeordnet. An Hitlers 50. Geburtstag am 20.04.1939 gab es sogar einen staatlich verordneten Feiertag. Am 20. April 1889 wurde er in Braunau am Inn in Oberösterreich geboren.
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Adolf Hitler: "Führergeburtstag" am 20. April
Ein letztes Mal feierte Adolf Hitler 1945 seinen 56. Geburtstag. Im Führerbunker in Berlin empfing er seine Gäste. Die sowjetische Armee beglückwünschte den Diktator wohl am lautesten an diesem Tag. Denn am Morgen nahm die Rote Armee das Regierungsviertel Berlins unter Beschuss. Trotz der eher trüben Feierstimmung im Deutschen Reich ließ Propagandaminister Joseph Goebbels einen Gratulationsartikel in den Zeitungen veröffentlichen und hielt eine Rede im Radio. "Der Führer ist Deutschlands tapferstes Herz" titelte die "Berliner Morgenpost" und schrieb "Wir stehen zu ihm in germanischer Gefolgschaftstreue – Sie können uns quälen, aber nicht demütigen und zerbrechen!", zitiert "Die Welt" in ihrer Onlineausgabe.
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So feierte Adolf Hitler seinen letzten Geburtstag im Führerbunker
Hitlers letzter Geburtstag war alles andere als schillernd. "Die ersten russischen Panzer standen vor Berlin. Der Donner der Infanteriegeschütze drang bis in das Gebiet der Reichskanzlei. Der Führer empfing die Glückwünsche seiner Getreuen", erinnert sich Traudl Junge, Privatsekretärin Hitlers, an den 20. April 1945. Wie "Die Welt" schreibt, waren wirklich alle führenden Repräsentanten des NS-Regimes an diesem Tag in den Führerbunker gekommen. "Alle drückten ihm die Hand, gelobten Treue und versuchten, ihn zum Verlassen der Stadt zu bewegen", erklärte Junge weiter. Doch sie versuchten es vergeblich. Hitler wollte in Berlin bleiben.
Schlechte Stimmung am "Führergeburtstag"
Die Stimmung sei schlecht gewesen. Nach den Glückwünschen verließen einige ehemals treuen Wegbegleiter den Bunker. Zurück blieben Hitler selbst, Eva Braun, die Sekretärinnen, Adjutanten, Goebbels und weitere. "Abends saßen wir zusammengepfercht im kleinen Arbeitszimmer", sagte Traudl Junge. "Hitler war schweigsam und starrte vor sich hin. Auch wir fragten ihn, ob er Berlin nicht verlassen wollte. 'Nein, das kann ich nicht', antwortete er: 'Ich muss hier in Berlin die Entscheidung herbeiführen – oder untergehen!'" Der Sekt schmeckte fade.
Schräge Party nachdem Adolf Hitler ins Bett ging
Nachdem Hitler nach seiner eher traurigen Geburtstagsfeier ins Bett ging, lud Eva Braun alle verbleibenden Gäste in die beschädigte Wohnung im Reichskanzlerpalais ein. Die Lebensgefährtin Hitlers wollte ein letztes Mal feiern. Sie wollte die Angst betäuben, "die in ihrem Herzen wach geworden war. Sie wollte noch ein einziges Mal feiern, wo es nichts zu feiern gab, tanzen, trinken, vergessen ... Ich ließ mich nur zu gerne anstecken", erzählte Junge weiter. "Es wurde Champagner getrunken und schrill gelacht, und ich lachte mit, weil ich nicht weinen wollte." Zehn Tage später nahm sich Hitler das Leben.
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bua/sam/news.de