Rätsel gelöst!: Geigenbauer findet Nazi-Schatz in Mittenwald
Der geheime Code von Hitlers Privatsekretär scheint entschlüsselt. Ein niederländischer Geigenbauer behauptet, dass er nun wüsste, wo sich im bayerischen Mittenwald der sagenumwobene Nazi-Schatz befindet.
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Noch immer suchen Menschen nach Nazi-Schätzen. Im Dritten Reich versteckten Hitlers-Anhänger unzählige Kunstschätze und Reichtümer, um sie vor den feindlichen Truppen zu schützen. Doch niemand weiß wo. Im bayerischen Mittenwald sollen wertvolle Gegenstände vergraben sein. das spekulieren Schatzsucher zumindest seit einiger Zeit. Nun soll das Versteck angeblich gefunden worden sein.
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In Mittenwald sollen die Nazis Gold und Diamanten versteckt haben. Bild: picture-alliance / dpa / Karl-Josef Hildenbrand
Nazi-Schatz in Mittenwald
Nahe Garmisch-Partenkirchen sollen die Nazis in Mittenwald einen Schatz vergraben haben. Gerüchte unter den Einheimischen gibt es schon lange. Und die Spekulationen verdichten sich: Hitlers Privatsekretär Martin Bormann soll auf einem Notenzettel ("Marsch Impromtu") einen geheimen Code notiert haben, schreibt der "Focus". Hinter diesem soll sich ein versteckter Ort verbergen. Ein Geigenbauer aus Arnheim will das Rätsel von Bormann nun gelöst haben.
Rätsel gelöst: Nazi-Gold liegt auf Kasernengelände
Kurz vor Kriegsende haben die Nazis angeblich Gold und Diamanten an dem bislang geheimen Ort versteckt. Die "Bild"-Zeitung glaubt nun an einen niederländischen Geigenbauer aus Arnheim. Dieser behauptet, den Code geknackt zu haben. Er will wissen, dass der Nazi-Schatz auf einem Kasernengelände liege.
Im Zweiten Weltkrieg gingen zahlreiche Kunstwerke verloren - sie wurden geraubt, beschlagnahmt und verkauft. Im Jahr 1937 landeten Zehntausende Werke in einer diffamierenden Ausstellung in München. Nach dem Krieg gab es immer wieder Verhandlungen und langwierige Diskussionen über die Rückgabe von Kunst. Ein Glossar:
NS-RAUBKUNST: Die Nationalsozialisten enteigneten etwa jüdische Sammler und zwangen sie, ihre Schätze unter Wert zu verkaufen. Nach dem Zweiten Weltkrieg regelten zwar Gesetze der Alliierten (1947) und der Bundesrepublik von 1957 die Rückgabe, hatten aber in der DDR keine Gültigkeit. Auch im Westen wurde nur ein Teil der Raubkunst an die Besitzer oder Erben zurückgegeben. 1998 trafen sich 44 Länder, auch Deutschland, auf der «Washingtoner Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust». Die Teilnehmer verständigten sich auf «nicht bindende Grundsätze» zum Umgang mit Raubkunst. Die Länder sollten «im Rahmen ihrer eigenen Rechtsvorschriften» handeln.
BEUTEKUNST: Im Zweiten Weltkrieg raubten deutsche und sowjetische Einheiten in großem Ausmaß Kunstwerke und Bücher aus den von ihnen besetzten Gebieten. Die von deutscher Seite erbeuteten Objekte wurden kurz nach Kriegsende größtenteils zurückgegeben. Russland sieht Beutekunst als Wiedergutmachung für Schäden aus dem Krieg. Erst seit 1990 wird auf der Basis von deutsch-russischen Verträgen über einen Austausch verhandelt. Experten schätzen, dass in russischen Depots noch mehr als eine Million Kunstobjekte und Bücher lagern.
RESTITUTION: Damit ist die Rückgabe oder die Entschädigung des in der Nazi-Zeit eingezogenen Vermögens von Verfolgten gemeint. Ende 1999 verabschiedeten Bundesregierung, Länder und kommunale Spitzenverbände eine gemeinsame Erklärung. Danach sollen sich Museen, Archive und Bibliotheken stärker bemühen, Raubkunst aufzuspüren und den legitimen Eigentümern zurückzugeben. Die Restitution kann sich nach Experten- Schätzungen noch über Jahrzehnte hinziehen. Die Datenbank «Lost Art Internet Database» ist die zentrale deutsche Internet-Datenbank zur Erfassung von NS-Raubkunst und Beutekunst.
ENTARTETE KUNST: Als «entartet» diffamierte das NS-Regime Kunstwerke, deren Ästhetik nicht in das von den Nationalsozialisten propagierte Menschenbild passte: unter anderem Expressionismus, Surrealismus und Kubismus. Der Begriff «entartet» stammt aus der Nazi-Rassenlehre. Zu den betroffenen Künstlern gehörten etwa Otto Dix, Ernst Barlach und Angehörige der Gruppe «Brücke». 1937 zeigten die Nazis in München die Propaganda-Schau «Entartete Kunst» mit zuvor beschlagnahmten Werken.
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"Da klebt Blut dran!"
Für alle Schatzsucher könnte Mittenwald eine wahre Goldgrube werden. Wie der Geigenbauer der "Bild" mitteilte, habe er selbst nämlich kein Interesse an dem Schatz und gebe dennoch den genauen Ort bekannt. "Ich würde nie etwas davon haben wollen, da klebt Blut dran!" Doch auch er will ein Stück vom großen Kuchen und schrieb ein Buch über den Schatz. Reaktionen aus der örtlichen Politik oder dem Kasernenbetreiber der Bundeswehr habe er laut "Bild" bisher nicht bekommen.
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